Altkrautheim. Sobald man auf das Firmengelände der Rüdinger Spedition fährt, fällt es einem ins Auge: das Jagstforum. Die bunt gestaltete Außenfassade in Blau und Orange zieht alle Blicke auf sich. „Ich bin stolz wie Oskar“, sagte Geschäftsführer Roland Rüdinger am Freitagnachmittag bei der offiziellen Eröffnung des Neubaus.
Dieser wurde notwendig, weil sich die Spedition in den vergangenen Jahren immer weiter vergrößert hatte. „Wir sind stetig gewachsen und haben deshalb immer mehr Räume in Büros verwandelt – auch Pausenräume und unseren bisherigen Versammlungsraum“, erklärte der Geschäftsführer den Anwesenden. Darunter waren neben Vertreter der am Bau beteiligten Firmen sowie Mitarbeitern von Rüdinger auch Bürgermeister Andreas Köhler und einige Stadträte zu finden.
Vielseitige Nutzung
Aufgrund des Platzmangels blieb Rüdinger nichts anderes übrig, als am Bestandsgebäude anzubauen und neuen Raum für Pausengespräche, Mitarbeitertreffen und Schulungen zu schaffen. Außerdem erfüllt das Gebäude noch einen anderen Zweck: Es soll Raum für die Begegnung von Politik und Wirtschaft bieten und beinhaltet daher Veranstaltungs- und Seminarräume mit modernster Medientechnik für Kundenveranstaltungen. „Es gibt hier in Krautheim zwar das Eugen-Seitz-Bürgerhaus, das Raum für rund 300 Leute bietet. Doch darunter haben wir nichts. Unser Jagstforum bietet Platz für rund 50 bis 100 Personen“, hob Rüdinger hervor.
Auf zwei Stockwerken inklusive Terrasse mit insgesamt rund 600 Quadratmetern Fläche ist nun einiges zu finden. Im Unter- sowie Obergeschoss gibt es Gastroküchen, in denen Getränke und Speisen bei Veranstaltungen vorbereitet werden können – und außerdem diverse Meetingräume in unterschiedlichen Größen, die mit modernster Medientechnik und Büromöbeln ausgestattet sind. Trennwände ermöglichen es, die Raumgröße den Bedürfnissen entsprechend anzupassen. In Richtung Jagst schließt sich an die Versammlungsräume im zweiten Stock eine Terrasse an, auf der die Besucher den Blick über das Jagsttal bis hoch zur Stauferburg Krautheims schweifen lassen können.
„Wir wollen das Gebäude als Forum an der Jagst nutzen, so sind wir zum Namen gekommen“, erklärte der Geschäftsführer weiter. „Es soll für Mitarbeiter und die Gesellschaft als Raum für Gespräche zur Verfügung stehen.“ Aber auch Firmenveranstaltungen wie die „Logistic Lunches“ könnten in Zukunft dort abgehalten werden. „Wir bei Rüdinger wollen die Logistik aktiv mitgestalten. Das bedeutet, dass wir bei der Planung von Beginn an dabei sein müssen, denn die Effizienz der Logistik ist unsere Triebfeder.“ Im Jagstforum könnten solche Gespräche in Zukunft stattfinden. Auch der „intensive Austausch mit den Kunden“ sei nun in schönen Räumen möglich. Die Schulungsräume sind für die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter gedacht.
Beim Bau habe man viel Wert darauf gelegt, mit lokal ansässigen Firmen und Unternehmen zusammenzuarbeiten, mit denen man auch in der Logistikbranche zu tun hat. So habe man beispielsweise die Markisen, das Glasgeländer oder Zwischenwände von Kunden der Spedition bezogen, sagte Roland Rüdinger.
Unerwartet verlangte das Wasserwirtschaftsamt, den Hof und die zugehörigen Parkplätze mit Abwasserrinnen zu versehen und ein Absetzbecken einzubauen, damit das Abwasser nicht ungefiltert in die Jagst läuft, sondern in die Kläranlage geführt werden kann.
PV-Anlagen auf dem Dach
Rüdinger installierte außerdem eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und ein Notstromaggregat, das durch die Sonnenenergie gespeist wird. Somit kostete der Neubau, der binnen etwa eines Jahres errichtet wurde, knapp drei Millionen Euro.
Architekt Erich Kalis arbeitete eng mit Anja Rüdinger zusammen, die genaue Vorstellungen davon hatte, wie das Gebäude schlussendlich aussehen soll. Sie dankte den zahlreichen bauausführenden Firmen für die wunderbare und stets zuverlässige Zusammenarbeit.
Besonders hervor hob Anja Rüdinger die Arbeit von Diplom-Designerin Renate Grasser. Sie hatte sich mit Rüdinger zusammen um die Farbgebung und Inneneinrichtung gekümmert. Aber auch für die besondere Gestaltung der Außenfassade war sie verantwortlich. Das einmalige dabei: Gemeinsam mit den Mitarbeitern der Spedition Rüdinger strich sie innerhalb von fünf Tagen einen Teil der Außenfassade nach einem Elemententwurf von ihr. „Die Stimmung war super. Ich habe in viele freudige Gesichter geblickt. Das war ein großartiges Miteinander“, resümierte die Designerin.
„Es ist eine besondere Ehre, beim Ende des letzten Abschnitts eines Masterplans dabei zu sein“, sagte Architekt Kalis, der bereits auf eine 34-jährige Zusammenarbeit mit den Rüdingers blicken kann. Zahlreiche Projekte hat er bereits für die Spedition umgesetzt. Für die gute Zusammenarbeit bedankte er sich bei den Rüdingers.
Und auch Bürgermeister Andreas Köhler überbrachte seine Glückwünsche zur Einweihungsfeier. Die Rüdinger Spedition sei immer zukunftsorientiert und nachhaltig gewesen und habe ihren Standort an der Jagst über viele Jahre hinweg stets weiter ausgebaut. „Die Stadt will auch weiterhin beim gesunden Wachstum unterstützen“, so Köhler. Er überreichte einen historischen Bildband als Geschenk.
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