Adelsheim. Die Stadt Adelsheim hat nach über sechs Jahren Bauzeit mit einem feierlichen Festakt die Eckenberghalle und den angrenzenden multifunktionalen Eckenbergplatzes eingeweiht. Damit wurde ein bedeutendes Kapitel der Stadtgeschichte abgeschlossen.
Die Halle wird schon seit einiger Zeit erfolgreich für Veranstaltungen genutzt, während der Eckenbergplatz als neues Zentrum für Begegnungen und Outdoor-Aktivitäten an die Öffentlichkeit übergeben wurde. Zu den Ehrengästen zählten Minister Peter Hauk, Landrat Dr. Achim Brötel, die Bundestagsabgeordnete Christina Baum, Architekt Berthold Nohe´und Stadträte. Die Feuerwehr- und Stadtkapelle umrahmte die Veranstaltung unter Leitung von Steffen Siegert musikalisch.
Alte Halle aus den 1970-er Jahren
Bis zur Einweihungsfeier sei es ein weiter Weg gewesen, sagte Bürgermeister Wolfram Bernhardt. Die ersten Überlegungen zur Sanierung oder einem Neubau der Eckenberghalle gingen auf das Jahr 2011 zurück, als der Gemeinderat bei einer Klausurtagung festgestellt habe, dass die seit den 1970-er Jahren genutzte Halle den Ansprüchen der Stadt und der angrenzenden Martin-von-Adelsheim-Schule nicht mehr gerecht würde. Eine Kostenanalyse habe schließlich zur Entscheidung für einen Neubau geführt.
Unter der Leitung von Bernhardts Vorgänger, Bürgermeister Klaus Gramlich, habe der Bau 2019 mit dem ersten Spatenstich begonnen. Nach dem Richtfest im Februar 2020 sei eine intensive Bauphase gefolgt, in der die Stadt nicht nur technische Herausforderungen habe meistern müssen, sondern auch unerwartete Rückschläge wie den verheerenden Bühnenbrand im April 2022 erlebte. Doch trotz der Hindernisse sei das Projekt erfolgreich abgeschlossen worden, wofür Bürgermeister Bernhardt allen Beteiligten, vor allem den Anwohnern, dankte. „Heute ist ein besonderer Tag für die Stadt Adelsheim“, betonte Bernhardt. Er erinnerte daran, dass dieses ehrgeizige Vorhaben nur durch den unermüdlichen Einsatz vieler engagierter Menschen und Institutionen erfolgreich zu Ende gebracht werden konnte.
Besonders stolz zeigte sich Bürgermeister Bernhardt über die vielen Nutzungsmöglichkeiten der neuen Eckenberghalle. Sie biete nicht nur Raum für unterschiedliche Veranstaltungen, wie Konzerte und Theateraufführungen, sondern auch Platz für Unterrichtsräume der Martin-von-Adelsheim-Schule. Die Eckenberghalle sei zu einem Begegnungszentrum für die gesamte Stadt geworden. Hierzu trage auch der angrenzende Multifunktionsplatz mit Kleinspielfeld und Boule-Anlage bei. Mit der Fertigstellung dieses Areals sei ein zentraler Ort der Begegnung für alle Generationen entstanden, der Adelsheim kulturell und sportlich bereichern werde.
Die Kosten für das Projekt beliefen sich am Ende auf etwa 14,5 Millionen Euro, von denen 5,6 Millionen Euro durch verschiedene Förderprogramme, darunter das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum, die Schulbauförderung, die Sportstättenbauförderung und den Gemeindeausgleichstock, abgedeckt wurden.
„Natürlich ist das ein finanzieller Kraftakt für die Stadt Adelsheim. Aber es ist zugleich auch eine klare Investition in die Zukunft“, betonte Landrat Dr. Achim Brötel. Er verglich das Bauvorhaben mit einem Marathonlauf: „Es war ein Hindernislauf über lange Distanz, aber der Anlauf hat sich gelohnt!“ Besonders lobte Brötel die geschickte Kombination der Fördertöpfe, die es ermöglicht habe, das Projekt ohne eine zu große Belastung des städtischen Haushalts abzuschließen. Die neue Eckenberghalle sei ein Beweis für die Zukunftsfähigkeit Adelsheims. Er hob die vorausschauende Planung mit einem Veranstaltungszentrum hervor, das architektonische und städtebauliche Maßstäbe setze. Zudem erfülle die Halle alle funktionalen Anforderungen, die an eine moderne Einrichtung gestellt würden. „Möge die Eckenberghalle ein Haus für sehr vieles werden, vor allem aber auch ein Haus für alle“, wünschte sich Brötel abschließend. „Adelsheim hat mit der neuen Halle und der sie umgebenden Platzgestaltung endgültig den Beweis angetreten, dass selbst am Eckenberg eine runde Sache entstehen kann, wenn man die Dinge überlegt und beherzt anpackt.“
Marco Rieß vom „Ingenieurbüro Sack und Partner“ ließ ebenfalls die lange und herausfordernde Bauphase der Eckenberghalle Revue passieren. Sechs Jahre Bauzeit seien eine Ausnahme, und es habe viele Hürden gegeben, die man habe bewältigen müssen. Besonders der enorme Höhenunterschied des Geländes hätte die Planer vor große Herausforderungen gestellt. Doch am Ende sei es gelungen, einen barrierefreien Zugang zur Halle zu schaffen. Auch das Anlegen von Parkplätzen mitten in einem Wohngebiet sei keine leichte Aufgabe gewesen, doch durch geschickte Planung seien insgesamt 210 Parkplätze in unmittelbarer Nähe der Halle realisiert worden.
Minister Peter Hauk hob die Bedeutung solcher Bauprojekte für die Entwicklung des ländlichen Raums hervor. Dabei betonte er, wie wichtig es sei, Orte zu schaffen, die Begegnungen förderten und den Zusammenhalt in der Gemeinschaft stärkten. Der neue Multifunktionsplatz mit Kleinspielfeld, Boule-Anlage und Naturklassenzimmer biete genau diese Möglichkeiten und werde zu einem zentralen Treffpunkt für die gesamte Stadt.
Dass der Multifunktionsplatz ein Ort der Begegnung sei, der Menschen unabhängig von ihrem Alter, ihrer Herkunft oder ihren Fähigkeiten zusammenbringe, sagte auch Martin Graser von der Sparkassen-Bauland-Stiftung. Nach dem Motto „aus der Region - für die Region“ fördere die Stiftung kulturelle und soziale Projekte. Graser überreichte Bürgermeister Wolfram Bernhardt einen Scheck über 5000 Euro, der speziell für die Errichtung des Boule-Platzes auf dem neuen Eckenbergplatz bestimmt ist.
Am Ende der offiziellen Feier segneten Pfarrer Kurt Wolf und Dr. Markus Roser die neue Begegnungsstätte. Anschließend sorgte die Feuerwehr- und Stadtkapelle Adelsheim mit dem Badnerlied für einen würdevollen musikalischen Abschluss der Zeremonie.
Doch damit war die Feier noch lange nicht vorbei: Die Kinder stürmten begeistert das neue Kleinspielfeld, während die Ehrengäste eine Runde auf der frisch errichteten Boule-Anlage spielten. Und auch die Eckenberghalle öffnete ihre Türen für die breite Öffentlichkeit. Bei einem Sektempfang erkundeten die Besucher die neuen Räume.
Maren Reichel, Leiterin der Technischen Bauverwaltung, und Hausmeister Thorsten Lintner führten durch das moderne Gebäude. Von sportlichen Ereignissen über kulturelle Veranstaltungen bis hin zu Schulunterricht - die Eckenberghalle ist flexibel nutzbar.
Schulfest mit Spielen
Davon konnte man sich bei einem kleinen Schulfest der Martin-von Adelsheim Schule in und um die Eckenberghalle überzeugen. Schüler und Lehrer hatten ein buntes Programm zusammengestellt, das die Besucher begeisterte. Der Förderverein der Schule sorgte für das leibliche Wohl. Schüler der Klasse 4b führten das Theaterstück „Wie die Katze zum K kam“ auf, und der Grundschulchor sang. Verschiedene Klassen boten Spiel- und Spaßstationen an, die den Tag zu einem Erlebnis für Jung und Alt machten.
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