Gemeinderat Adelsheim

Adelsheim: Erfahrungen von Schülern, Eltern und Lehrern sorgen für Umdenken

Eine Rekord-Tagesordnung mit 19 Punkten aus den unterschiedlichsten Bereichen arbeitete der Gemeinderat Adelsheim am Montagabend ab.

Von 
Daniela Käflein
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Zurzeit wird an der Martin-von-Adelsheim-Schule im Rahmen des Ganztagskonzepts an vier Nachmittagen unterrichtet. Die Schule möchte zum Schuljahr 2023/24 den Nachmittagsunterricht auf drei Tage reduzieren. Befragungen von Schülern, Eltern und Lehrkräften haben mit einer Mehrheit von 93 Prozent eine Unterstützung dieses Vorhabens ergeben. Der Gemeinderat erteilte seine Zustimmung. Jetzt kann der Antrag beim Schulamt gestellt werden. © Daniela Käflein

Adelsheim.

An der Martin-von-Adelsheim-Schule wird derzeit im Rahmen der Ganztagsschule an vier Nachmittagen in der Woche unterrichtet. Die Schule möchte nun zum Schuljahr 2023/24 in der Sekundarstufe I den Nachmittagsunterricht auf drei Tage reduzieren. Wie die stellvertretende Schulleiterin Sigrid Albrecht in der Sitzung darlegte, habe die Befragung von Schülern, Eltern und Lehrern eine deutliche Mehrheit für dieses Vorhaben ergeben, die bei 93 Prozent lag.

Man habe zahlreiche Gespräche geführt und festgestellt, dass sich in diesem Punkt die Sicht von Schülern und Eltern decke. Viele der Schüler hätten lange Anfahrtswege von bis zu einer Stunde. „Dadurch ist die Zeit für außerschulische Aktivitäten und Unterrichtsvor- und Nachbereitung sehr eingeschränkt bis hin zu kaum vorhanden“, verdeutlichte die stellvertretende Schulleiterin.

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Durch die Reduzierung auf drei Nachmittage könne man den Schülern die Möglichkeit einräumen, aktiver am Vereinsleben in ihrer Gemeinde teilzunehmen.

„Eine weitere Beobachtung aus dem Schulalltag ist, dass unseren Schülern die Konzentration zunehmend schwerfällt, je weiter der Tag voranschreitet“, so Sigrid Albrecht. Einen zusätzlichen Aspekt biete der Blick auf die Schulen in unmittelbarer Nachbarschaft, die das Modell mit drei Nachmittagen bereits umsetzen. „Was zeitweise als praktisch angesehen wurde, dass das Kind verlässlich an vier Nachmittagen in der Schule ist, wird inzwischen von vielen Eltern zunehmend als Belastung empfunden und sorgt für ein Umdenken bezüglich der Wahl der Schule beziehungsweise als Ausschlusskriterium für unsere Schule“, bekräftigte sie. Auch die Schulkonferenz habe diesem Antrag zugestimmt.

Stadträtin Heide Lochmann bezeichnete dieses Vorhaben als eine „gute Lösung“ und der Gemeinderat erteilte ebenfalls seine Zustimmung. Die Verwaltung stellt nun beim Schulamt einen entsprechenden Antrag.

Aufgrund der gestiegenen Anforderungen an den Betrieb von Bodenaushubdeponien wird die KWiN (Kreislaufwirtschaft Neckar-Odenwald) den Betrieb der Bodenaushubdeponien im Kreis übernehmen. Geschäftsführer Dr. Mathias Ginter stellte das Konzept vor. „Klar ist, dass wir nicht alle Standorte gleichzeitig betreiben können“, erklärte er, ergänzte aber, dass Adelsheim aktuell nicht von einer Schließung bedroht sei und man das auch nach der Übernahme zum 1. Januar 2023 gemeinsam mit der Stadt entscheiden werde. Bei Stadtrat Marco Rieß stieß das Vorhaben auf Unverständnis: „Das Argument ist oft die Wirtschaftlichkeit. Aber wir sprechen hier von unbelastetem Material, das neun Euro pro Kubikmeter kostet. Warum sollte man dafür in Zukunft quer durch den Landkreis fahren? Was hat das mit Umweltschutz zu tun?“ Dr. Ginter hielt ihm entgegen, dass der Trend in Richtung wenige Standorte gehe. Einstimmig nahm das Gremium das Konzept zur Kenntnis.

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