Viel zu wenig Resonanz beim "Abend des Handwerks"

Heike v. Brandenstein zum „Abend des Handwerks“

Veröffentlicht
Kommentar von
Heike von Brandenstein
Lesedauer

Viel Herzblut, viel Mühe, viel Zeit und Energie haben Betriebe in den „Abend des Handwerks“ gesteckt. Die Wirtschaftsförderung des Landratsamts wollte eine Plattform schaffen, um jungen Menschen die Vielfalt und Chancen zu zeigen, die eine Ausbildung im Handwerk ermöglicht. Das tut sie ohne Frage. Nur kamen kaum Schülerinnen und Schüler zu dieser praktischen Berufsorientierung am Mittwochabend ins Berufsschulzentrum Tauberbischofsheim, obgleich ihnen quasi der rote Teppich ausgerollt wurde, um sich aus erster Hand zu informieren und Fragen zu stellen.

Frustriert dürfte so mancher Betrieb zusammengepackt haben und nach Hause gefahren sein. Womit lassen sich junge Menschen hinter dem Ofen vorlocken, lautet die entscheidende Frage. Müssen von der Schule verordnete Pflichtveranstaltungen her? War die Uhrzeit mit 18 Uhr die falsche, weil berufstätige Eltern erst kurz zuvor von der Arbeit kommen und ihre Kinder zur Abendessenszeit nicht auch noch zur Veranstaltung in die Kreisstadt fahren wollen? Wurde im Vorfeld nicht beachtet, dass in Wertheim die „Nacht der Ausbildung“ und in Tauberbischofsheim der Elternsprechtag an der Realschule zeitgleich terminiert sind? Oder sind Schülerinnen und Schüler mittlerweile so selbstbewusst ob des allseits propagierten Fachkräftemangels, dass sie meinen, sich auch unorientiert ins Arbeitsleben stürzen und bei Nichtgefallen wieder verabschieden zu können?

Für Veranstalter und Betriebe war die geringe Resonanz frustrierend. Jetzt gilt es aufzuarbeiten, was geändert werden muss.

Redaktion Zuständig für die Kreisberichterstattung Main-Tauber