Das war harter Tobak für die Stadt Wertheim, als das Land die Aufnahme Lindelbachs und Dietenhans in das Städtebauförderprogramm abgelehnt hat. "Was tun?", lautete die Frage für die Verantwortlichen im Rathaus. Eine Option wäre gewesen, die Absage zu akzeptieren und das Ganze vorerst ruhen zu lassen. Zum Glück hat man sich nicht für diesen Weg entschieden. Denn dieser hätte die Entwicklung der Gesamtstadt sicherlich nicht nur gebremst, sondern mancherorts sogar zum Stillstand gebracht. Und es ist fraglich, ob sich die ein oder andere Ortschaft davon später einmal erholen würde, wenn die bereits heute leer stehenden Gebäude noch länger nicht genutzt worden und mit der Zeit sogar noch weitere Leerstände hinzugekommen wären.
Deshalb bleibt einer Kommune wie Wertheim gar nichts anderes übrig, als getreu dem Motto "Selbst ist die Stadt!" ihren eigenen Weg zu gehen. Mit der förmlichen Festlegung von Sanierungsgebieten eröffnet sie potenziellen Bauherren wenigstens die Option, von steuerlichen Vergünstigungen zu profitieren.
Aber auch das reicht noch nicht. Jetzt ist von den Verwaltungsmitarbeitern und vor allem dem Oberbürgermeister an ihrer Spitze wieder einmal Durchhaltevermögen gefordert. Wie sich beim Ausbau der Autobahn A3 gezeigt hat, ist es in einigen Fällen durchaus hilfreich, "nervig" zu sein und hartnäckig bei den zu-ständigen Stellen im Land ein Thema immer wieder in die Diskussion einzubringen. So erhöht man vielleicht früher (oder zu-mindest später) die Chance, wieder ins Förderprogramm aufgenommen zu werden. Schließlich will und kann nicht jeder in Ballungszentren wohnen. Auch der ländliche Raum gehört zum Land Baden-Württemberg.
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