Der Frankenbahn-Gipfel kann als vielversprechender Start eines langen Weges bezeichnet werden, an dessen Ende die Signale auf Grün stehen sollen, um den Abschnitt zwischen Heilbronn und Würzburg aus dem Dornröschenschlaf zu holen – gut so. Das Bekenntnis von Bund, Land, Kreisen und Kommunen, an einem Strang ziehen zu wollen, um die Weichen zu stellen, ist ein ermutigendes Zeichen. Die Zusammenkunft gibt Anlass zu Optimismus, dass all der vielen Reden und Endlos-Diskussionen der letzten Jahrzehnte nun endlich konkrete Taten folgen werden. Denn die Menschen entlang der Strecke haben die Nase voll, immer weiter abgehängt zu werden.
Der Bund ist sich der Verantwortung (hoffentlich) bewusst, den gegenwärtigen Ist-Zustand nachhaltig und dauerhaft zu verbessern. Die in Berlin Handelnden sollten aber kritische Einwürfe nicht abbügeln, wie sie die Landräte von den Kreisen Main-Tauber und Neckar-Odenwald nochmals formuliert haben. Oder wie Christoph Schauder, mit einem Augenzwinkern, betonte: „Wir sind hier nicht beim chinesischen Volkskongress, sondern solch eine Konferenz ist dazu da, ergebnisoffen zu diskutieren.“
Forderungen und Wünsche sollen durchaus geäußert, Schuldzuweisungen hingegen nicht auf die Goldwaage gelegt werden.
Schlussendlich hatten sich alle wieder lieb und betonten einmütig, wie wichtig ihnen die Zukunft der Schiene auch hinsichtlich des fortschreitenden Klimawandels ist. Der Zug hat nun Fahrt aufgenommen und lässt sich (hoffentlich) nur noch schwer stoppen – auch wenn es wie ein Bremsklotz anmutet, dass in Möckmühl (noch) kein Vertreter der Deutschen Bahn zugegen war.
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Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Nicht der Volkskongress