Die Situation ist schwierig und sie ist weiter angespannt: Der Landkreis ist verpflichtet, die ihm vom Land zugewiesenen Flüchtlinge unterzubringen. Dort allerdings, wo sie vorübergehend wohnen sollen, möchte das die Bevölkerung in den meisten Fällen nicht. Das kann man verstehen – auch und vor allem im Merchinger Fall. Der Ravensteiner Stadtteil ist einfach zu klein, zu ländlich gelegen und bietet zudem kaum bis keine Aufenthalts- und Integrationsmöglichkeiten für die Flüchtlinge. Zudem kommen sie in Ermangelung von Busverbindungen kaum aus dem Ort weg, geschweige denn abends wieder zurück. Das ist anders als beispielsweise in Buchen. Deshalb ist die Sorge der Bevölkerung berechtigt, dass die geflüchteten Menschen dann irgendwo „abhängen“ und dabei auf dumme Gedanken kommen.
Auf der anderen Seite ist der Landkreis in der Bredouille. Also müsste ein Kompromiss her. Doch wie soll der aussehen? Eine Verteilung anteilig auf alle Stadtteile Ravensteins liegt hier nahe. Diese sei laut Bürgermeister Kilian aber nicht umsetzbar, weil die Geflüchteten dann in stadteigenen und zunächst teuer zu renovierenden Gebäuden unterzubringen wären. Vielleicht kann der Kreis hier die Kosten in der Höhe übernehmen, die das Containerdorf verursachen würde. Oder es geschieht noch das Wunder, dass der Landkreis die Begründungen der im Gemeinderat zu erwarteten Ablehnung akzeptiert und auf die Flüchtlingscontainer verzichtet...
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Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Flüchtlingsunterkunft in Merchingen: Kompromiss oder Wunder muss her
Michael Fürst zur geplanten Unterkunft in Merchingen