Fehlende Affinität

Klaus T. Mende zur Situation beim Erwerb des Führerscheins

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Klaus T. Mende
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Fahren oder gefahren werden? Viele Jugendliche entscheiden sich für die bequeme Art der Beförderung – und schieben den Erwerb der Fahrlizenz oft auf die lange Bank. Nicht selten dauert die Ausbildung ein Jahr und länger. „Begleitetes Fahren“ verliert an Attraktivität, die Politik kann all jene Pläne zu den Akten legen, wonach das „Einstiegsalter“ für den Führerschein auf 16 Jahre herabgesetzt werden soll. Dieser Trend ist in erster Linie das Resultat einer weit verbreiteten Bequemlichkeit.

Der Führerschein früher bedeutete Freiheit – vor allem für junge Menschen im ländlichen Raum. Dies hat sich aber in der Zwischenzeit gravierend geändert. Die Erziehungsberechtigten ziehen es nämlich vor, ihren Nachwuchs durch die Gegend zu chauffieren, anstatt ihn zu motivieren, es selbst in die Hand zu nehmen, von A nach B zu kommen.

Schon Kinder, die mit ihren Eltern im Auto sitzen, schauen lieber aufs Handy anstatt auf die Straße. Deshalb fehlt ihnen jene natürliche Affinität zum Führerschein im Besonderen und zum kompletten Verkehrsgeschehen im Allgemeinen, wie es früher die Regel war. Eine besorgniserregende Entwicklung!

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

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