Für einige Autofahrer ist der Spritpreis offensichtlich noch nicht hoch genug: Konsequentes Stoßstangendrängeln auf der stark befahrenen Taubertalstraße zwischen Lauda in Richtung Königshofen – bei einem durchgezogenem Mittelstrich.
Am Ortsschild von Königshofen dann sogar noch die blinkende Hinweistafel mit Dialogdisplay: Der Geschwindigkeits-Smiley schnappt beim rasanten Überholvorgang meines Verfolgers auf Rot und meldet „zu schnell!“
Egal, die Hauptsache ist offenbar, man hat innerorts noch ein paar Meter gut gemacht. Und das alles, obwohl zu sehen war, dass ein Lastwagen mit großem Auflieger und ein Linienbus vorausfahren.
Der erfahrene Bundesstraßen 290-Fahrer weiß: Bis Bad Mergentheim gibt’s keine Überholmöglichkeit. Zumindest, wenn man sich an die ausgeschilderten Vorbeifahrverbote und die Geschwindigkeitsbegrenzungen hält.
Hier also der tägliche Blödmann (ist natürlich genderneutral gemeint – aber meiner Erfahrung nach sind Raser halt vorwiegend Kerle) und ein klarer Fall für einen Strafzettel.
Vorher, auf der (Dienst-) Fahrt nach Tauberbischofsheim, gab es aber auch eine angenehme Autofahrer-Begegnung.
Von Weikersheim her „hintenrum“ gefahren über Reckerstal und Oberbalbach am Wald entlang. Ich bleibe weitsichtig an einem Ausweichpunkt rechts stehen, schon weil mir das Aneinander-vorbei-Quetschen auf dem schmalen Sträßchen zu blöd ist.
Unerwartet macht mein Entgegenkommer richtig freundlich ein paarmal Lichthupe und winkt zum Dank beim Passieren sogar noch zu mir herüber. Das ist schön und fühlt sich ziemlich entspannt an.
Also: Sowas wie Meditation gibt’s nicht nur auf der Yogamatte, sondern fängt schon im Auto an. Immer mal wieder ein bisschen langsam machen.
"Aufgelesen" zwischen Weikersheim und Kreisstadt Es geht auch freundlich
Michael Weber-Schwarz über Drängler und nette Autofahrer