Kommentar Entschlossen handeln

Klaus T. Mende zu Folgen der Müller-Filial-Schließung

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Klaus T. Mende
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Der Rückzug der Drogeriekette Müller im Januar 2026 aus Tauberbischofsheim ist mehr als nur das Ende einer Ära – es ist ein Alarmzeichen. Denn erneut verschwindet eine Einkaufsmöglichkeit, die Menschen anzieht und Kaufkraft ins Zentrum bringt. Zurück bleiben künftig weitere leere Schaufenster im Herzen der Stadt.

Seit Jahren wird der schleichende Niedergang vieler Innenstädte bejammert – Tauberbischofsheim ist da keine Ausnahme. (Kommunal-)Politiker und Verantwortliche aus den Bereichen Gewerbe und Wirtschaft überbieten sich förmlich mit wohlklingenden Absichtserklärungen, Studien und Konzeptpapieren. Doch der Leerstand wächst in rasantem Tempo, während die vorhandenen Ideen dann doch in den Schubladen verstauben. Was hier fehlt, sind nicht irgendwelche Lippenbekenntnisse, sondern (endlich) entschlossenes Handeln.

In solch einer Situation braucht es keine weiteren runden Tische – es benötigt ein echtes Innenstadt-„Revival“. Mit mutigen Zwischennutzungen, kreativen Projekten, Unterstützung für Gründer. Die Stadt muss Anreize setzen, Experimente zulassen, Perspektiven aufzeigen.

Die Bischemer City muss wieder ein Ort werden, an dem man nicht nur einkauft, sondern lebt, erlebt und verweilt. Denn sonst verliert sie über kurz oder lange weitere Geschäfte – und schließlich komplett ihre Seele.

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt