Felix Magath ist mit seiner doch äußerst kuriosen Schiedsrichter-Kritik nach dem Heidenheim-Spiel bereits danebengelegen. Nach der Niederlage in Regensburg schoben auch Trainer Bernhard Trares und Sport-Vorstand Sebastian Schuppan dem Unparteiischen Florian Heft die Schuld in die Schuhe. Sie sahen sich durch die überzogene Rote Karte gegen Niklas Hoffmann um den Lohn der Arbeit gebracht.
Dass man sich da in der Hitze des Gefechts echauffiert, ist okay. Dass Sebastian Schuppan nun aber die Frage stellt, ob man angesichts der angeblichen Vielzahl an klaren Fehlentscheidungen die Kickers überhaupt in der 2. Bundesliga haben will, ist kein gelungener Einstand des neuen Sport-Vorstands in der öffentlichen Wahrnehmung.
Eine Verschwörungstheorie zu formulieren, ist unsinnig. Sie bewirkt bei den Schiedsrichtern gar nichts. Und wenn doch, dann im Unterbewusstsein eher das Gegenteil, als das was Schuppan bezwecken will. Viel schlimmer ist aber: Die Spieler erhalten ein Alibi. Schließlich sind sie ja jetzt nicht Schuld an der erneuten Niederlage, sondern der „Schiri“. Das wird die nötige Selbstkritik und die dadurch forcierte Leistungssteigerung bei den Kickers-Profis sicher nicht steigern. Und die Würzburger müssen fix besser werden, um überhaupt noch eine Chance auf den Liga-Verbleib zu haben.
Bevor Sebastian Schuppan mit solch einer kernigen Aussage vorgepreschte, hätte er mal überlegen sollen, warum er bei den Kickers zum Aufstiegshelden wurde und Kultstatus beim FWK besitzt: Es war ein verwandelter, aber sehr zweifelhafter Hand- Elfmeter gegen Halle am letzten Spieltag in (fast) der letzten Minute. Da wollte ein Schiedsrichter die Kickers offenbar ganz unbedingt in der 2. Bundesliga haben...
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Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Kommentar Ein Alibi für die Spieler
Michael Fürst zur Schiedsrichter-Kritik der Kickers