Corona-Kolumne: Besser basteln

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Fabian Greulich
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Schon in der ersten Woche der Schul- und Kindergartenschließungen passten einige Fernsehsender ihr Programm an und nahmen verstärkt Kindersendungen in den Sendeplan auf. Das ist nett und sicher auch eine „Hilfestellung“, die von vielen Eltern genutzt wird. Der viereckige Babysitter dürfte in der Corona-Krise massiv an Bedeutung gewinnen.

Meine Frau und ich haben uns vorgenommen, dieser Verlockung so lange wie möglich zu widerstehen. Unsere beiden Kinder haben wir zu diesem Thema bewusst nicht befragt.

Jedenfalls haben wir es bisher geschafft, den Fernseher nicht länger laufen zu lassen, als vor der Krise. Und, siehe da, unsere beiden Rabauken haben trotzdem ihren Spaß.

Ganz hoch im Kurs stehen Malen und Basteln. Erfreulicherweise ist meine Frau diesbezüglich sehr bewandert (ich mit Abstrichen).

Und zum Glück ist via Internet und Paketdienst der Material-Nachschub jederzeit gesichert. Online wird man zudem mit jeder Menge Bastel-Tipps und -Ideen versorgt.

In den letzten Tagen wurde bei uns ausgeschnitten, gefaltet, geformt, geklebt, bemalt und verziert, was das Zeug hält.

Inzwischen können wir an Händen und Gesichtern unserer Kinder erraten, was diesmal dran war: Verklebte Finger sind ein untrügliches Zeichen für Ostereierkränze. Bunte Flecken auf Nase, Wangen und Klamotten lassen auf den Einsatz von Fingerfarben schließen, und Glitzer in den Haaren ist ein eindeutiger Hinweis auf Fensterbilder.

Tatsächlich sind auch Klorollen als Arbeitsmaterial sehr beliebt (etwa für Fernrohre und Musketen), was die These meiner Tochter stärkt, dass der Toilettenpapiermangel in Supermärkten darauf zurückzuführen ist, dass mehr gebastelt wird.

Ich selbst habe mich schon an Bügelperlen versucht, bin aber sonst – eher klassisch – für das Malen und Zeichnen von Meerjungfrauen und Prinzessinnen, Rittern und Piratenschiffen zuständig.

Unter dem Strich ist es schön zu sehen, wie konzentriert, kreativ und zufrieden die Kinder bei der Sache sind. Natürlich ist das nicht tagesfüllend, aber immer gut für zwischendurch. Zum runterkommen und entspannen – für alle Beteiligten.

Liebe Eltern, liebe Kinder, bleibt gesund und fröhlich. Glück auf!

Redaktion FN-Chefredakteur