Kommentar Anwohner beim Windkraftausbau nicht alleine lassen

Der Ausbau der Windenergienutzung ist beschlossene Sache. Im Landkreis drehen sich schon viele Anlagen. Die Bürger müssen informiert und mitgenommen werden.

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Sascha Bickel
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Main-Tauber-Kreis. 150 Windräder im Main-Tauber-Kreis in Betrieb, weitere 100 in Vorbereitung beziehungsweise im Verfahren – und das dürfte nach aktueller Faktenlage noch nicht das Ende der Fahnenstange sein... Da sind Sorgenfalten wohl verständlich. Eine Überforderung unseres schönen Landkreises droht, zumal parallel auch die Freiflächen-Photovoltaikanlagen mächtig Zuwachs bekommen.

Wer hält hier den Daumen drauf? Der Regionalverband, das Landratsamt, die Kommunen? Wird genügend an die Anwohner und ihren ausreichenden Schutz gedacht? Was ist noch verträglich, was nicht? Wem geht es nur ums Geld? Es gibt viele Fragen. Und bei jedem Projekt müssen dazu die passenden Antworten gefunden werden.

Was ist für die Energiewende nötig und wie groß sollte der Beitrag des Main-Tauber-Kreises sein? Klar ist, jeder muss seinen Anteil leisten, damit mehr regenerativer und lokaler Strom fließt. Aber was ist einem einzelnen Flächenlandkreis und seiner Bevölkerung zumutbar?

Ein geordnetes Verfahren und kein Wildwuchs sind wichtige Ziele des Regionalverbands. Bund und Land zwingen ihn mit ihren Vorgaben zur Regionalen Planungsoffensive, um 1,8 Prozent der Regionsfläche für den Ausbau der Windenergie zur Verfügung zu stellen. Man ist um Transparenz bemüht, hat aber den Zeitdruck im Nacken zu Ergebnissen zu kommen. Die öffentlichen Bürger-Infoveranstaltungen haben darunter gelitten, denn es waren zu wenige für die jetzt im Raum stehenden über 3000 Hektar Fläche, die im Hauptverfahren und im nachgelagerten Annexverfahren als Vorranggebiete eingestuft werden könnten. Es muss dringend nachgesteuert werden, zur Not lokal, vor Ort, von den Kommunen selbst.

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Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim