Die heutige Pressemitteilung des Landratsamts hat aus vielen Gründen einen bitteren Beigeschmack. Noch am Rossmarkt kein Ton zum Thema Naber vom Landrat – tags darauf die Ladung der Bürgermeisterstellvertreter nach Tauberbischofsheim, weil der Amtsverweser sich im Krankenstand befindet. Dort die Mitteilung: Man will Heike Naber wieder ins Rathaus zurück lassen. Dass die Parteien vor der Öffentlichkeit informiert werden, erscheint dabei immerhin selbstverständlich.
Wer jetzt denkt, Naber kann ohne Folgen „weiterregieren“, ist auf dem Holzweg. Das Landratsamt hat das eigene Justiziariat mit der Fortführung der anhängigen Disziplinarverfahren beauftragt. Damit wird gewissermaßen die Resettaste gedrückt: Die Ermittlungen des Amts wegen dienstlicher Vorwürfe beginnen von vorne. Die Staatsanwaltschaft Ellwangen ermittelt unabhängig weiter – und auf die Bürgermeisterin wartet eine Rechnung von einer Viertelmillion Euro wegen Vergaben am Rat vorbei.
Amt drückt die Resettaste
Michael Weber-Schwarz zur Naber-Entscheidung