Kommentar Alle Kräfte bündeln

Dieter Schwab hätte gerne, dass sich Bürger und Kliniken anfreunden.

Veröffentlicht
Kommentar von
Dieter Schwab
Lesedauer

So richtig enge Freunde sind sie offenbar nicht, die Neckar-Odenwälder und ihre Krankenhäuser. Wenn der Kreistag das Ergebnis der sprichwörtlichen Abstimmung mit den Füßen als alleinige Entscheidungsgrundlage nähme, müsste er die Kliniken in Mosbach und Buchen sofort beide schließen.

Was dort in 22 unterschiedlichen medizinischen Bereichen angeboten wird, nimmt der Gesundheit suchende Teil der Bevölkerung nicht in diesen beiden Häusern in Anspruch, sondern außerhalb der Kreisgrenzen.

Es gibt insgesamt nur vier Bereiche, in denen sich wenigstens etwas mehr als die Hälfte in den NOK-Kliniken behandeln lassen.

Die 80 Prozent der geriatrischen Abteilung in Mosbach sind ein – für alle anderen – utopischer Ausreißer nach oben. Ein Marktanteil von – über die 22 Bereiche – durchschnittlich 17,9 Prozent in Mosbach und 24,1 Prozent in Buchen ist eigentlich ernüchternd für alle, die um den Erhalt der Kliniken kämpfen.

Er könnte aber auch eine Chance mit hohem Erfolgspotenzial sein, wenn man alle Kräfte bündelt, um diese Situation zu verbessern.

Da braucht man eine Analyse, um von den Bürgern persönlich zu erfahren: Warum gehen sie auf der einen Seite selbstverständlich davon aus, dass ihnen im akuten Notfall ein Krankenhaus in erreichbarer Nähe vorgehalten wird, fahren aber in planbaren medizinischen Angelegenheiten lieber woanders hin? Fehlt ihnen das Vertrauen in die fachlichen Fähigkeiten? Fühlen sie sich im doppelten Sinn schlecht behandelt? Wie eng ist der Schulterschluss der Kliniken mit den im Kreis niedergelassenen Medizinerinnen und Medizinern? Wäre es nicht langsam Zeit, sich hier mit einer stetigen und engen Zusammenarbeit Verbündete zu suchen?

Vielleicht werden sie ja doch noch Freunde, die Neckar-Odenwälder und ihre Kliniken, wenn man alle Hebel in Bewegung setzt, um auf ihre erfüllbaren Wünsche einzugehen.

VG WORT Zählmarke