Bad Mergentheim. Er ist derzeit einer der bekanntesten und beliebtesten Sänger Deutschlands: Wincent Weiss. Mehr als drei Millionen Tonträger hat er bisher verkauft. Seine Songs „Musik sein“ und „Feuerwerk“ hielten sich über 20 Wochen in den deutschen Charts und erreichten Platin-Status. Im Sommer gastiert der 31-Jährige im Rahmen seiner Sommertour bei „Live im Schloss“ in Bad Mergentheim. Im Interview mit den Fränkischen Nachrichten spricht Wincent Weiss über seine bevorstehenden Konzerte, seine Arbeit als Juror bei „The Voice Kids“ und verrät, warum er es nie bereut hat, seine Depressionen öffentlich gemacht zu haben.
Herr Weiss, eigentlich wollten Sie in diesem Jahr gar nicht auf Tour gehen, sondern eine Pause machen. Wie kam es dazu, dass Sie im Sommer nun doch Live-Konzerte spielen?
Wincent Weiss: Ich habe einfach gemerkt, dass ich es so ganz ohne Live-Musik nicht lange aushalte. Die Sommershows letztes Jahr waren super schön und ich wollte das auch in 2024 nicht vermissen, aber ich habe mir dieses Jahr dennoch mehr Zeit für mich genommen und auf meine Gesundheit geachtet.
Können sich die Fans auch auf ein paar neue Songs freuen?
Weiss: Wir verändern ja jedes Jahr unsere Setlist und versuchen den Fans immer wieder ein neues Erlebnis zu bieten. Und ja, auch in diesem Jahr können die Fans gespannt sein.
Bad Mergentheim ist die fünfte Station auf Ihrer Sommertour. Waren Sie denn schon einmal im Taubertal beziehungsweise in Bad Mergentheim? Und was verbinden Sie mit der Region?
Weiss: Privat war ich tatsächlich noch nie da, aber vielleicht findet sich dieses Jahr ja die Zeit vor oder nach der Show, mal ein wenig die Umgebung zu erkunden.
Zur Person: Wincent Weiss
- Geboren: 21. Januar 1993 in Bad Oldesloe (Schleswig-Holstein).
- Bekannteste Songs: „Musik sein“ (2016), „Feuerwerk“ (2017), „Hier mit dir“ (2018), „Kaum erwarten“ (2019), „Wer wenn nicht wir“ (2021).
- Alben: „Irgendwas gegen die Stille“ (2017), „Irgendwie anders“ (2019), „Vielleicht irgendwann“ (2021), „Irgendwo ankommen“ (2023), „Wincents weiße Weihnachten“ (2023).
- TV-Projekte: Juror bei „The Voice Kids“, Mitglied im Rateteam bei „Kaum zu glauben!“.
- Auszeichnungen: MTV Europe Music Award (Kategorie „Best German Act“, 2017), Echo (Kategorie „Newcomer National“, 2018), Goldene Henne (Kategorie „Musik“, 2019 und 2021). mg
Sie sind Juror bei „The Voice Kids“. Was wollen Sie den jungen Talenten dort mit auf den Weg geben?
Weiss: Einfach Spaß an der Musik erschaffen. Es ist so schön zu sehen, wie viel Freude und Unbeschwertheit die Kinder mitbringen, das ist genau das, was eine Leidenschaft ausmacht. Ich darf ein kurzer Wegbegleiter sein und ihnen ein paar Tipps und Tricks für die Zukunft mitgeben. Das macht mich sehr stolz.
Ihr Erfolg hat in den vergangenen Jahren nicht nur durch „The Voice Kids“ rasant zugenommen. Der Ruhm hat aber auch Schattenseiten. Sie haben sich öffentlich dazu bekannt, dass Sie wegen Depressionen in Therapie waren. War das rückblickend genau der richtige Schritt, das öffentlich zu machen?
Weiss: Definitiv! Man sollte unbedingt darüber sprechen, wenn man merkt, dass irgendwas nicht stimmt. Im besten Fall sucht man sich dann jemanden, egal ob Freunde oder eben Therapeuten, der einem zuhört und einem aus diesem „Loch” helfen kann. Ich will anderen damit Mut machen und zeigen, dass jeder damit zu kämpfen haben kann und sie nicht alleine sind. Und dass manche Medien sich darauf gestürzt haben und es negativ dargestellt haben, macht mich eigentlich nur traurig. Das hat mich aber nie daran zweifeln lassen, ob es der richtige Schritt war.
Wie hilft Ihnen die Musik in solch schwierigen Phasen?
Weiss: Ich glaube, Musik hilft in so vielen Situationen. Durch Musik drücken wir ja Gefühle und Stimmungen aus, und wenn man den richtigen Song anmacht, kann die Welt direkt wieder anders aussehen. Ich mache mir dann meinen Lieblingssong an, gehe zum Sport und kann die Probleme für einen kurzen Moment komplett vergessen, um dann danach auch klarer darüber zu denken.
Ihre Fans sind in den Sozialen Medien sehr aktiv. Haben Sie überhaupt die Zeit dazu, all die Nachrichten und Storys anzuschauen und zu beantworten?
Weiss: Die Traumvorstellung wäre zu sagen, dass ich diese Zeit habe und sie mir auch nehmen kann, leider klappt das mittlerweile nicht mehr so gut, weil das alleine schon einen ganzen Arbeitstag füllen würde. Ich hoffe da sehr auf das Verständnis meiner Fans. Wir haben aber eine unglaublich tolle Crew-Seite und versuchen durch andere Aktionen, wie zum Beispiel „Crewmas”, den Fans danke zu sagen.
- Im Rahmen der Konzertreihe „Live im Schloss“ spielt Wincent Weiss am Samstag, 13. Juli im Schlosshof in Bad Mergentheim. Des Weiteren gastieren James Blunt (5. Juli), Bushido (6. Juli), das „Rabatz & Rabauken Festival“ (7. Juli) und The BossHoss (12. Juli) in der Kurstadt.
- Karten für die Veranstaltungen gibt es unter anderem in den Kundenforen der Fränkischen Nachrichten.
- Weitere Informationen gibt es unter www.fnweb.de/liveimschloss. mg
Ist die klassische Fanpost durch die Sozialen Medien inzwischen „out“ geworden oder bekommen Sie noch viele Autogrammanfragen?
Weiss: Tatsächlich bekommen wir sehr viele Anfragen, und ich versuche diese auch immer zu beantworten. Das wird dann alles gesammelt, und an einem Tag setze ich mich hin und schreibe die ganzen Karten. Auch hier ist es wieder das Thema Zeit, was einen hier manchmal ausbremst. Aber es ist eigentlich total schön zu sehen, dass die Leute das noch so zu schätzen wissen.
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