Mannheim. Lange Pferdeschwanz, perfekter schwarzer Lidstrich und ein Lächeln, das Eisberge schmelzen könnte – Leona Berlin könnte das Publikum eigentlich allein schon mit ihrer Optik bezirzen. Doch die junge Sängerin ist so talentiert, dass ihr Aussehen schnell in den Hintergrund rückt – und die zahlreichen Zuschauer sich auf ihre soulige Stimme und die Songs konzentrieren.
Bei ihrem Konzert bei der Sommerbühne der Alten Feuerwache hat sie mit einer modernen Melange aus Jazz, Funk, Soul und Pop entspannte Stimmung verbreitet. Das Eis ist schnell gebrochen. Zusammen mit ihrem Keyboarder Martin Lüdicke und dem Schlagzeuger Magro eröffnet sie den Abend mit „Too Good“, einer R’n’B-Hymne, die unter die Haut geht. Man möchte ihr stundenlang zuhören, wenn sie Stücke wie das chillige „High Life“ zum Besten gibt.
Funkige Elemente machen das Lied „True Love“ aus, das Berlin zudem mit coolen Rap-Passagen würzt. Eine gute Portion Soul und flotte Rhythmen machen „Who you are“ zu einem eingängigen, leicht melancholischen Ohrwurm. Bei dem Lied geht es darum, wieder zu sich selbst zu finden. „Change“ ist nicht nur ein federleichter Sommersong und Titeltrack von Berlins neuem Album.
Zum Schreiben inspiriert wurde sie bei einem Essen mit Freunden, bei dem sie darüber philosophiert hatten, was passiert, falls Aliens auf die Erde kämen. Daraufhin habe sie sich überlegt, inwieweit moralischer und technischer Fortschritt miteinander verknüpft seien. „Ich bin dafür, dass wir etwas präsenter im Alltag sind und sorgsamer miteinander umgehen“, betont sie. Das mitreißende „Feminine Energy“ setzt starken Frauen ein musikalisches Denkmal bevor Berlin sich nach dem melodischen „Snow Crystal“ unter viel Applaus verabschiedet. „Vielen Dank fürs Kommen, es hat viel Spaß gemacht, hier zu spielen.“
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