Jubiläum

Warum der Mannheimer Comedy Cup ein Sprungbrett sein kann

Sechs Newcomer und vier professionelle Komiker stellen sich am 4. Mai beim 10. Comedy Cup im Mannheimer Capitol dem Votum. Bei der Pressekonferenz blickt das Team auf die Geschichte und den Erfolg des Wettbewerbs zurück

Von 
Martin Vögele
Lesedauer: 
Comedy Cup-Initiator Roland Junghans bei der Präsentation der Jubiläumsausgabe. © Markus Prosswitz

Mannheim. „Die Einschulung in die Comedy“ habe für ihn mit dem Mannheimer Comedy Cup stattgefunden, betont Herr Schröder. Vor einigen Jahren war der Humorist unter seinem bürgerlichen Namen Johannes Schröder noch Gymnasiallehrer gewesen. 2015 gewann er dann den 3. Mannheimer Comedy Cup und absolvierte damit gleichsam „die erste Reifeprüfung“ für seine künftige, bekanntermaßen überaus erfolgreiche Künstlerkarriere.

10. Mannheimer Comedy Cup

  • Der 10. Mannheimer Comedy Cup findet am 4. Mai, 19.30 Uhr, im Mannheimer Capitol statt. Als Newcomer stellen sich dort Barald Brot, Katharina Block, Mo Boubaker, Gabi Köhler, Xenia sowie Alexander Johannes der Jury.
  • Im Profi-Wettbewerb kann das Publikum abstimmen, ob Sebo SamYorick Thiede, Amjad oder Der Storb gewinnen soll.
  • Die Newcomer treten zuvor, am 1. Mai, 20 Uhr, bei einer Spezialausgabe von „Boom - Der Comedy Club“ im Capitol-Casino auf.
  • Karten und Infos zu den Veranstaltungen: www.capitol-mannheim.de.
  • In der Jury sitzt das Comedy-Cup-Team Roland JunghansJens Wienand, Gregor Spachmann, Anna Krämer und Sven Sachs.
  • Bei den Newcomern ist der Sieg mit 500 Euro dotiert, zudem gibt es seit drei Jahren noch einen Förderpreis für einen vielversprechenden Teilnehmenden, der nicht den ersten Platz belegt. Bei den Professionals beträgt das Preisgeld 2000 Euro.
  • Die erste Ausgabe des Mannheimer Comedy Cup wurde 2013 ausgerichtet. 2020 und 2021 fanden die Final-Shows beziehungsweise Castings Pandemie bedingt nicht statt

Wettbewerb-Initiator Roland Junghans, Workshop-Coach Jens Wienand und das Comedy-Cup-Team, sagt er, „haben mir diesen Weg verschafft“. Diese Worte fallen beim Pressegespräch zur Jubiläumsausgabe des Comedy Cup im Mannheimer Capitol per Videobotschaft: Denn Schröder ist gesundheitlich ein „bisschen angekratzt“ und schont sich deshalb für seinen Show-Auftritt, den er just am selben Abend vor ausverkauftem Haus im Capitol bestreiten wird.

Mannheimer Comedy Cup soll deutschlandweit bekannt werden

Am 4. Mai werden dort beim 10. Mannheimer Comedy Cup, den Radio Regenbogen und der „Mannheimer Morgen“ präsentieren, wieder sechs Newcomer um das Votum der Jury sowie vier professionelle Comedians um die Gunst des Publikums wetteifern. 2013 hatte der Wettbewerb zum ersten Mal stattgefunden. „Wir wollen deutschlandweit bekannt werden mit diesem Comedy Cup, mit diesem Förderprogramm“: Dies sei damals als Ziel ausgegeben worden, blickt Jens Schneider von Radio Regenbogen zurück, der den Wettbewerb seit einigen Jahren moderiert. „Und das ist uns ziemlich gut gelungen.“ In Zahlen gesprochen: 36 Profis sowie 54 Amateure standen mittlerweile im Cup-Finale auf Bühne. Insgesamt sind in den vergangenen Jahren 230 Bewerbungen eingereicht worden, die regelmäßig auch aus der Schweiz und Österreich eingehen, wie Junghans bestätigt. Dieses Mal war sogar eine aus Spanien darunter.

Der Mannheimer Morgen auf WhatsApp



Auf unserem WhatsApp-Kanal informieren wir über die wichtigsten Nachrichten des Tages, empfehlen besonders bemerkenswerte Artikel aus Mannheim und der Region und geben coole Tipps rund um die Quadratestadt

Jetzt unter dem Link abonnieren, um nichts mehr zu verpassen

Ein Grund, warum sein Sender den Wettbewerb seit so vielen Jahren begleite, sei, „weil es ein Sprungbrett ist für ganz große Karrieren“, erläutert Sven Sachs von Radio Regenbogen, Jurymitglied seit 2019. Neben Herrn Schröder erinnert er in diesem Zusammenhang etwa an Mirja Regensburg und an den damaligen Newcomer Torsten Sträter, der gleich zur Premiere 2013, dabei war - freilich ohne zu gewinnen.

Comedy-Cup-Ideengeber Junghans sei in der Region als Förderer von jungen Talenten bekannt, rekapituliert Jens Schneider. Angefangen habe das insbesondere, als Junghans in seiner Funktion als Comedy-Autor beim Radiosender RPR1 „einen jungen Praktikanten namens Bülent Ceylan entdeckt“ und gesagt habe: „Aus dem sollte man mal was machen!“ Junghans begann, Ceylan als Autor und Mentor zu begleiten, und habe „mindestens da für sich entdeckt, wie viel Spaß es macht und wie erfolgreich es sein kann, wenn man solche jungen Talente eben fördert“, so Schneider. Zugleich habe er gemerkt, wie schwierig es für diese sei, ihr Ziel von einer erfolgreichen Karriere in diesem Bereich“ zu verwirklichen.

Mannheimer Comedy Club geht andere Wege

„Im Prinzip ist jeder junge und möglicherweise richtig talentierte Mensch erst mal allein gelassen“ und müsse sich „faktisch selbst ausbilden“, meint Junghans. Auch Ceylan habe seinerseits versucht, in Wettbewerben unterzukommen. Dabei sei oft die knappe Absage erteilt worden: „Danke für dein Interesse, es hat leider nicht gereicht.“ Wobei zu solchen Bewerbungen DVDs, Pressetexte, Fotos und Auftrittsnachweise angefordert worden seien. Der Mannheimer Comedy Cup geht in mehrerlei Hinsicht andere Wege: „Bei uns steht jemand vollkommen ohne Vorbedingungen auf der Bühne“, so Junghans, auf der er oder sie sich zunächst fünf Minuten lang der Jury vorstellt.

Mehr zum Thema

KulTour

Unsere Kulturtipps bis 24. April für Mannheim und die Region

Veröffentlicht
Von
Jörg-Peter Klotz
Mehr erfahren
Verein gewinnt vor allem mehr junge Mitglieder

TV Niederstetten wächst stetig

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Auch finde dieses Casting hinter verschlossenen Türen statt: „Ich will da niemanden vorführen, auch niemanden auf der Bühne haben, dem seine Angst peinlich ist, oder der Fehler macht und dafür ausgelacht wird. Wir gucken nach der sprachlichen Performance, wir gucken aber hauptsächlich nach den Möglichkeiten“, jemanden, der „unverbraucht“ oder auch „unberaten“ sei, „an einer Stelle in Empfang zu nehmen, wo wir ihm die ersten Schritte in bestimmte Richtungen zeigen können“, verdeutlicht Junghans. Aus den 25 bis 30 Bewerbern werden jeweils sechs ausgewählt, die dann in Einzel-Workshops gecoacht werden.

„Gerade Komik ist für mich die Königsdisziplin der darstellenden Künste“, konstatiert Anna Krämer, Jurymitglied und Sängerin bei den „Schöne Mannheims“, und unterstreicht die Bedeutung des Handwerklichen. Wer abgelehnt wird, bekomme eine ausführliche Erklärung von Junghans - und kann sich auf eine erneute Bewerbung im Folgejahr vorbereiten. Es habe sich herumgesprochen, dass durch eine Teilnahme am Cup „die Chancen ungleich größer sind, erfolgreich zu werden“, so Junghans. „Unser Ruf in der Branche ist enorm“, betont er.

Freier Autor

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke