Rock

Neues Album "The Green Machine" von Fiddler’s Green stürmt die Charts

Seit mehr als 30 jahren rockt die Erlanger Band Fiddler's Green die Bühnen. Ihr neues Album "The Green Machine" katapultiert sie auf Platz fünf der Charts. Doch hinter dem Erfolg steckt mehr als Saufmusik

Lesedauer: 
Die deutsche Band Fiddler’s Green prägt die Musikszene seit drei Jahrzehnten mit einer einzigartigen Mischung aus Rock, Punk und Irish Folk. © Holger Fichtner

Seine Liebe zu allem Irischen, insbesondere der Musik, entdeckte Ralf „Albi“ Albers vergleichsweise früh im Leben. Mit Anfang 20 begab sich der Sänger von Fiddler’s Green erstmals in sein gelobtes Land, erkundete es mit dem Fahrrad und machte sogleich einschneidende Erfahrungen, was die Gastfreundschaft der Einheimischen angeht. „Abends in den Pubs treffen sich in Irland Jung und Alt, Reich und Arm, alle quatschen, trinken und spielen zusammen, die Musik dort hat eine Wahnsinnsenergie. Dort dabei zu sein, das hat mich geprägt.“

Fiddler's Green machen seit mehr als 30 Jahren Musik

1991, da hatten sich Deutsch-und-Latein-auf-Lehramt-Student Albers und einige Mitstreiter bereits als Band zusammengefunden, „sind wir zu dritt nach Irland, dieses Mal mit dem Auto. Wir haben unsere Instrumente mitgenommen und sind selbst in den Pubs aufgetreten. Das war schon alles sehr inspirierend.“

Mehr zum Thema

Musik

Jazzschlagzeuger Alex Bernath kommt mit Ray Greene nach Mannheim

Veröffentlicht
Von
Martin Vögele
Mehr erfahren
HIntergrund

Ein Popakademiker kam 2011 auf die Idee, Cros Hitproduktion"Easy" zu verschenken

Veröffentlicht
Von
Jörg-Peter Klotz
Mehr erfahren

Und das ist es bis heute. Die Band aus Erlangen macht seit mehr als 30 Jahren eine in Spaß, Energie und ein paar Gläser Guinness getränkte Mischung aus Rock, Punk und Irish Folk. Sogar in Japan haben die Menschen bereits begeistert auf die mitreißende Musik von Fiddler’s Green reagiert.

Nun haben die Männer ihr neues Album „The Green Machine“ veröffentlicht, das auf Vertrautes setzt, aber auch ein paar unerwartete Momente zu bieten hat. In den Charts konnten sie damit auf Anhieb auf Rang fünf landen, das ist die höchste Platzierung der Bandgeschichte. „Wir wollten den Leuten zum einen das geben, was sie von uns erwarten“, so Albi. Zuletzt haben Fiddler’s Green 2022 ein Weihnachtsalbum und 2020 ein Coveralbum mit traditionellen Irish Folk Songs gemacht, die neuen Songs hatten also einige Zeit zum Reifen.

„Wir haben uns - in den Principal Studios im Münsterland - den einzelnen Liedern sehr ausführlich gewidmet, und hier und da haben wir uns selbst überrascht, da sind ja sogar ein, zwei richtige Dance-Nummern auf dem Album.“

Fiddler’s Green: „Wir sind keine Saufkapelle“

Als „Irish Independant Speedfolk“ bezeichnet die Band ihre Musik. Die Ballade „A Fleecy Cloud“, in der Albers seine Ohroperation in diesem Sommer sowie den damit einhergehenden körperlichen und psychischen Hänger thematisiert, sticht deutlich heraus. Insgesamt aber klingt das alles wunderbar schmissig und stimmig, auch durchaus feuchtfröhlich. Es gibt einen Song, der „Good Old Irish Bar“ heißt, einen mit dem - selbstironischen - Titel „I Don’t Like Alcohol“, ein weiterer trägt den Titel „Hangover“.

Ist irische Rock- und Folkmusik in erster Linie Trinkmusik, Albi? „Nein! Wir sind keine Saufkapelle. Uns so zu klassifizieren, das finde ich verfehlt. Wir haben noch andere Themen und andere Texte. Und nicht immer verherrlicht ein Song, der sich um Alkohol dreht, auch den Alkoholkonsum. ,Hangover’ beleuchtet ja eher die unschönen Folgen.“ Das allerdings so fetzig, dass man gleich wieder Lust auf ein Bier bekommt. „Okay, das mit dem Bier ist halt auch ein Klischee, und wir pflegen es gerne.“

Ein weiteres Klischee ist die etwas sture und stoische Art der Fränkin und des Franken als solcher und als solchem. Albers lacht. „Ich weiß, was du meinst. Völlig korrekt. Der Ire ist sehr, sehr gesellig. Der Franke eher nicht so. Aber das täuscht auch ein bisschen, er muss nur erst etwas auftauen. Der Franke ist vielleicht zunächst ein wenig reservierter…bis er es dann nicht mehr ist.“

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen