Das Weihnachtsfest ist geschlagen, die Geschenke ausgepackt – ab dem 7. Januar heißt’s wieder „business as usual“. Doch ein kurzer Rückblick muss noch sein. LaCinetek, 2014 von den drei Regisseuren Pascale Ferran, Cédric Klapisch und Laurent Cantet sowie dem Produzenten Alain Rocca gegründet, hat ihre zehn Top-Streamingtitel des Jahres 2024 veröffentlicht.
Als Sieger ist der Iraner Abbas Kiarostami mit „Wo ist das Haus meines Freundes?“ vom Platz gegangen, auf Platz sieben taucht er nochmals mit „Der Wind wird uns tragen“ auf. „Silber“ geht an Wim Wenders für „Der Himmel über Berlin“, auf dem dritten Platz hat es Michel Gondry mit „Science of Sleep – Anleitung zum Träumen“ geschafft. Zweimal ist Agnès Varda – mit „Glück aus dem Blickwinkel eines Mannes“ und „Cleo - Mittwoch zwischen 5 und 7“ – vertreten, einmal Catherine Breillat mit „Ein wirklich junges Mädchen“. Robert Bresson ist mit „Das Geld“ als Neunter übers Ziel gegangen, die Diven Marlene Dietrich und Ingrid Bergman strahlen in Josef von Sternbergs „Der blaue Engel“ (Platz fünf) respektive „Roberto Rossellinis „Stromboli“ (Platz zehn). Insgesamt gut gewählt und empfehlenswert.
Von Dokumentarfilm bis Thriller
Wie stets auch das Angebot von MUBI. Auf der außerordentlichen Vielseitigkeit des weltweiten Filmschaffens liegt der Fokus. Beispielsweise beim Dokumentar- und Experimentalfilm „Pepe“ (ab 10. Januar), mit einem unkonventionellen Protagonisten, einem Nilpferd, das von einem Drogenbaron nach Kolumbien gebracht wurde, als Erzähler. In „An Urban Allegory“ (ab 14. Januar), inszeniert von Alice Rohwacher und dem Fotografen und JR, begibt sich ein Achtjähriger auf eine allegorische Reise, inspiriert von Platons Höhlengleichnis. In „Verbrannte Erde“ und „Im Schatten“ – die Berlin-Filme starten am 19. Januar – wiederum beweist Thomas Arslan, dass man sich hierzulande auf das Genre Thriller bestens versteht.
Die neuen Filme der Reihe „Aller Anfang ist schön“ beweisen, wie teilweise umwerfend bereits die Erstlinge von mittlerweile etablierten Filmemachern waren. Etwa wenn man „Außer Atem“ (ab 1. Januar) Jean-Paul Belmondo in Jean-Luc Godards Klassiker auf dessen Flucht vor der Polizei folgt. Oder bei Pedro Almodóvars „Pepi, Luci, Bom und der Rest der Bande“ bereits zu erahnen ist, welche große Bedeutung Frauen in seinem Werk einnehmen werden.
Mehr auf Unterhaltung setzt Disney+. In „Gänsehaut: Die verschwundenen Kinder“ (ab 10. Januar) erkennt eine Gruppe Teenager den Zusammenhang zwischen einer Tragödie und einer uralten Bedrohung. Zurück ins Jahr 1981 geht es in „Whiskey on the Rocks“ (ab 22. Januar), als ein sowjetisches U-Boot vor Schweden auf Grund läuft. „High Potential“ (ab 23. Januar) kreist um eine alleinerziehende Mutter mit kriminalistischem Talent, in „Paradise“ (ab 28. Januar) erschüttert ein Mord die Titel gebende Idylle.
Fünfteilige Doku-Serie über den FC Bayern München
Auf gute alte Bekannte trifft man bei Apple TV+. In „Severance“ (ab 17. Januar) leitet Mark Scout (Adam Scott) ein Team, das sich einem gewagten Experiment unterzieht. In der zweiten Staffel holt das Team die Folgen ihrer Aktionen der spannenden Vorgängerstaffel mit voller Wucht ein.
Action und Crime und Kult hält die ZDF-Mediathek ab 1. Januar bereit: Ob bei „Men in Black 3“, Roland Emmerichs „White House Down“ oder dem Noir-Thriller „Wenn Du nach dem Tod erwachst“. Zur Auswahl stehen auch Karl-May- und Edgar-Wallace-Verfilmungen sowie der Romantik-Dauerbrenner „La Boum – Die Fete“. Für Kicker-Adepten ist die Sportstudio-Dokumentarserie „FC Hollywood“ (ab 10. Januar) ein Muss. Der Fünfteiler zeigt den FC Bayern beim Scheitern und in komischen sowie dramatischen Momenten. Zu Wort kommen 1990er-Jahre-Stars wie Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmann oder Mario Basler.
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