Kreis Bergstraße. Die Ehrung der scheidenden Ortslandwirte und Mitglieder des Gebietsagrarausschusses (GAA) stellt mittlerweile eine schöne Tradition dar. Landrat Christian Engelhardt nutzte die Gelegenheit, den Landwirtinnen und Landwirten sowohl Urkunden als auch Präsente zu überreichen und tauschte sich mit ihnen über die Veränderungen in der Landwirtschaft aus.
„Ihnen allen möchte ich meinen Dank für Ihre über viele Jahre geleistete ehrenamtliche Tätigkeit im Gebietsaragausschuss beziehungsweise als Ortslandwirte aussprechen“, sagte Engelhardt bei der Feier in Lorsch. Geehrt wurden insgesamt 19 Personen. Wegen der Corona-Pandemie wurden einige Ehrungen aus den vergangenen Jahren nun gebührendnachgeholt.
Geehrte aus dem Ried
Drei bis vier Amtsperioden: Wolfgang Steeg, Lampertheim-Rosengarten; Hans-Georg Müller, Biblis; Erich Standfuß, Bürstadt-Riedrode; Volker Christmann, Biblis-Nordheim.
Fünf und mehr Amtsperioden: Marita Billau, Lampertheim; Heinrich Ochsenschläger, Biblis-Wattenheim
Der Gebietsagrarausschuss vertritt die Interessen der Agrarverbände (Regionalbauernverband Starkenburg, VLF Starkenburg,Hessische Landjugend, Landfrauenverband, Gewerkschaft Bauen – Agrar – Umwelt, Gärtnereiverband, Vereinigung Ökologischer Landbau) bei agrarstrukturellen Entscheidungen der Landkreise unter Leitung von Kreislandwirt Sebastian Glaser.
Wichtige Mittlerrolle
Die Themen und Aufgaben des Ausschusses sind unter anderem Stellungnahmen zur Anerkennung von Ausbilderinnen und Ausbildern sowie Ausbildungsbetrieben in landwirtschaftlichen Berufen, Vorschläge für ehrenamtliche Richterinnen und Richter, Stellungnahmen zu flächenbezogenen Planungen, insbesondere zum Landesentwicklungsplan, zu Regionalplänen sowie zur Landschaftserhaltung und -pflege aus landwirtschaftlicher Sicht und die Mitwirkung bei Verfahren nach dem Flurbereinigungsgesetz.
Die Ortslandwirte unterstützen die Kreisverwaltung mit ihrer Ortskenntnis. „Sie nehmen damit eine wichtige Mittlerrolle zwischen der öffentlichen Verwaltung und den landwirtschaftlichen Betrieben vor Ort ein“, betonte Engelhardt. Der Kreislandwirt bildet zusätzlich ein Scharnier zwischen der Riege der Ortslandwirte und dem Gebietsagrarausschuss. Eingebunden werden die Ortslandwirte bei Angelegenheiten wie Landverkäufen an Nichtlandwirte, bei Grundstücksteilungen, bei der Veräußerung landwirtschaftlicher Betriebe, flächenbeanspruchenden Planungen der öffentlichen Hand (Raumordnungs- und Planfeststellungsverfahren, Bauleitplanungen, Landschaftsplanaufstellung, Schutzgebietsausweisungen usw.), privaten Baumaßnahmen im Außenbereich, soweit sie für die Funktion des ländlichen Raums von Bedeutung sind, sowie der Erarbeitung von Agrarumweltkonzepten.
Tatsächlich geht die Tätigkeit der Ortslandwirte jedoch erheblich darüber hinaus: Insbesondere wegen ihrer Ortskenntnis werden sie von ihren jeweiligen Gemeindeverwaltungen sowie anderen Behörden und Institutionen in Anspruch genommen. Außerdem ist die Weitergabe von Informationen insbesondere der Agrarverwaltung an Berufskollegen ein wichtiges Aufgabengebiet.
Zukünftige Aufgaben
Im Dienstbezirk gibt es insgesamt 29 Ortslandwirtsbezirke. In der neuen Benennungsperiode konnten für alle Ortslandwirtsbezirke Ortsandwirte, darunter eine Ortslandwirtin, sowie Stellvertretungen benannt werden.
Die Zukunft bringt einige wichtige anstehende Aufgaben für den Gebietsagrarausschuss und die Ortslandwirte mit sich – so etwa Änderungen im Düngerecht, in der Nutztierhaltung oder der Umgang mit den Kostensteigerungen für Landwirtinnen und Landwirte unter anderem durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. red
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