Punkt 1 von 2 Freudenberg startete als Lederfabrik
1849 gründete Carl Johann Freudenberg mit einem Partner eine kleine Lederfabrik. Das Geld dafür musste er sich von seiner Frau leihen. Mit der Einführung der innovativen Chromgerbung 1904 entwickelte sich Freudenberg zu einem der größten Lederhersteller Europas.
175 Jahre später ist Freudenberg ein global tätiger Technologiekonzern mit einem Umsatz von knapp zwölf Milliarden Euro und mit einem äußerst diversen Produktportfolio: Vliesstoffe etwa für die Textil- und Automobilindustrie, Reinigungsartikel, Medizintechnik, Dichtungen und Spezialschmierstoffe. Leder übrigens wird längst nicht mehr produziert.
Punkt 1 von 2 Über 300 Nachfahren halten Anteile
374 Nachfahren des Gründers haben inzwischen Anteile an dem Familienunternehmen. Die Gesellschafter sind über die ganze Welt verteilt. Sie für gemeinsame Ziele des Unternehmens zusammenzuhalten, erfordert jede Menge Aufwand. So trifft man sich bei vielen Veranstaltungen. Höhepunkt ist jedes Jahr im Juni die Gesellschafterversammlung, inklusive der Kinder.
Punkt 1 von 2 Mitarbeiter aus über 140 Nationen
52 000 Menschen aus 146 Nationen arbeiten in 60 Ländern für Freudenberg, darunter 4000 in der Weinheimer Zentrale.
Punkt 1 von 2 Freudenberg bringt Energiewende voran
Fast ein Drittel der Produkte ist nach Unternehmensangaben jünger als vier Jahre. Eines davon ist ein Bauteil, das in dichten Gehäusen von Lithium-Ionen-Batterien für den notwendigen Druckausgleich sorgt. Ein anderes ist wichtig für die Energiewende: Ein wasserblockierendes Tape, das in Seekabeln eingesetzt wird, ermöglicht es, hohe Spannungen von Offshore-Windanlagen sicher über große Entfernungen unter Wasser transportieren zu können. Es sind nur zwei Beispiele dafür, wie sich hohe Ausgaben in Forschung und Entwicklung bezahlt machen. 2022 hat Freudenberg dafür 577 Millionen Euro investiert, seit 2019 sogar mehr als zwei Milliarden Euro.
Punkt 1 von 2 Simmering bis heute zentrales Produkt
1932 kommt der Simmering auf den Markt, auch heute noch ein zentrales Produkt im Konzern: Mit dem Simmering, einem Radialwellendichtring zur Abdichtung drehender Wellen, beginnt die Ära der Dichtungstechnik bei Freudenberg. Der Produktname geht auf den Entwickler Walther Simmer. Der Simmering ersetzt die bis dahin verwendeten Filzabdichtungen. Auch heute noch verkauft der Konzern rund 200 Millionen Simmeringe im Jahr - und mehrere Milliarden an unterschiedlichen Dichtringen.
Punkt 1 von 2 Vileda Fensterputztuch erfunden
1948 wird das Fensterreinigungstuch Vileda entwickelt. Zuvor hatten zwei aufmerksame Freudenberg-Mitarbeiter bemerkt, dass Reinigungskräfte Vliesstoff-Reste aus der Produktion als Wischtücher für die feuchte Reinigung verwendeten. Daraus entstand die Marke Vileda, die sich heute in Millionen Haushalten findet. Der Name Vileda soll daran erinnern, dass sich das Material „wie Leder“ anfühlte. Der Durchbruch für die Marke kam aber erst mit der Einführung des „Wischmops“ in den 1980er Jahren.
Punkt 1 von 2 Freudenberg in fast jedem Auto
Es gibt praktisch kein Auto auf der Welt ohne Freudenberg-Produkte, sagt das Unternehmen. Ein Beispiel: Die ersten Autoinnenraumfilter der Weinheimer kamen 1989 auf den Markt. Heute ist Freudenberg Weltmarktführer bei Autoinnenraumfiltern. 50 bis 70 Teile eines Fahrzeugs können von Freudenberg stammen, hauptsächlich sind es Dichtungen und Schmierstoffe. Aber auch Vliese des Unternehmens werden in Autos verbaut, etwa im Dachhimmel oder für die Dämmung zwischen Motorraum und Chassis.
Punkt 1 von 2 Emissionsneutrale Energiesysteme
2022: Der Brennstoffzellen-Prototyp für Hochseeschiffe bekommt die Sicherheitszulassung. Es soll zum Beispiel in Kreuzfahrtschiffen zum Einsatz kommen, in diesem Jahr könnte ein Schiff mit dem ersten Prototypen starten. Freudenberg hat ein neues Geschäftsfeld aufgebaut, das emissionsneutrale Energiesysteme für Lkw, Busse und Schiffe entwickelt.
Punkt 1 von 2 Umsatz verdoppelt
Verdoppelt: Seit 2012 führt Mohsen Sohi das Unternehmen. Sohi ist im Iran geboren, hat in den USA studiert, promoviert und bei Industriekonzern Karriere gemacht, bis er nach Weinheim geholt wurde. Es läuft: Allein in den vergangenen zehn Jahren haben sich seinen Angaben zufolge Umsatz und Betriebsergebnis etwa verdoppelt. Im Geschäftsjahr 2022 lag der Umsatz bei rund 11,7 Milliarden Euro (plus 17 Prozent zum Vorjahr), das operative Ergebnis bei 942 Millionen Euro (plus sieben Prozent).
Punkt 1 von 2 Garten ausgezeichnet
Zwölf: Zu den zwölf schönsten Gärten der Welt hat das Magazin Geo den Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof gekürt und ihn in den Gartenkalender 2024 aufgenommen. Der große Park mitten in Weinheim besteht seit mehr als 200 Jahren. Hermann-Ernst Freudenberg, einer der Söhne des Firmengründers, erwarb 1888 das 2,3 Hektar große Anwesen mit Villa und Garten.
Nach ihm wurde später der „Hermannshof“ benannt. Eines der Wahrzeichen ist ein Mammutbaum, der sogar einen eigenen Blitzableiter hat. Auch noch zu sehen ist eine Brautmyrte, die 1879 aus einem Ableger des Brautkranzes von Hermanns Frau Helene gezogen wurde. Als einziger Sichtungsgarten in Deutschland wird der Hermannshof überwiegend privat - durch das Unternehmen Freudenberg - finanziert.