Mannheim. Der Mannheimer Energiekonzern MVV will die Preisgestaltung bei neuen Netzanschlüssen überdenken. Das kündigte MVV-Chef Georg Müller am Dienstag im Mannheimer Gemeinderat als Reaktion auf die Kritik an den Preiserhöhungen an. Die MVV Netze, ein Tochterunternehmen des Energiekonzerns, hatte die Netzanschlusspreise zum Jahreswechsel drastisch angehoben. Neukunden müssen seitdem für Strom, Gas und Wasser im Durchschnitt zusammen rund 160 Prozent mehr zahlen.
Auch der Netzanschlusspreis für Fernwärme soll um rund die Hälfte auf 8925 Euro steigen – aber erst im nächsten Jahr. Besonders krass fiel die Preiserhöhung beim Gas aus, statt 1.605 kostet der neue Anschluss inzwischen 12.257 Euro. Der Netzanschlusspreis für Strom ist von 3034 auf 8627 Euro gestiegen, für Wasser kostet er jetzt 10.058 statt 3370 Euro.
Die Preiserhöhungen hatten in der Stadt für Empörung gesorgt. Auch weil die MVV Netze diese nicht per Pressemitteilung angekündigt, sondern nur die Preislisten im Internet aktualisiert hatte. Kritik gab es auch an der mangelnden Transparenz. Die MVV Netze hatte zur Begründung nur auf den „erheblichen Anstieg der Kosten für Tiefbau und Material verwiesen“, ohne dafür konkrete Zahlen zu nennen. Außerdem seien die Anschlusspreise für Strom, Wasser und Fernwärme zuletzt 2018 angepasst worden, beim Gas blieben die Preise demnach 15 Jahre konstant. Ferner wurde der Abrechnungsmodus geändert. Bei Strom, Wasser und Gas tragen die Netzanschlussnehmer seit Jahresbeginn die Kosten weitestgehend selber, früher wurden die Netzentgelte zu einem größeren Teil von allen Kunden mitfinanziert.
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