Bahnverkehr

Mannheimer Bahnhöfe an der Riedbahn: Saubere Bahnsteige und Graffitikunst

Seit Heiligabend verkehren auch die letzten Züge wieder regulär über die Riedbahn. Für Mannheimer Fahrgäste besteht aber noch ein weiterer Grund zur Freude: die renovierten Bahnhöfe. Wie sie sich verändert haben

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Christian Schall
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Der im Zuge der Riedbahn-Generalsanierung renovierte Bahnhof Mannheim-Neckarstadt mit neuem Bahnsteig-Boden und Graffitikunst. © Christian Schall

Mannheim. Seit Heiligabend fahren auch die letzten Züge wieder regulär über die Riedbahn. Wie berichtet, haben nach der fünfmonatigen Generalsanierung die Abnahmeprüfungen auf dem südlichen Streckenabschnitt zwischen Mannheim und Frankfurt länger gedauert als zunächst geplant. Deshalb konnten die Linien 8 und 9 der S-Bahn Rhein-Neckar (Mannheim-Biblis-Groß-Rohrheim) sowie die Regionalbahnlinien 62 (Worms-Biblis) und 63 (Worms-Bensheim) nicht wie alle anderen Regional- und Fernzüge schon zur Wiederinbetriebnahme der Riedbahn am Sonntag vor einer Woche fahren.

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Die Deutsche Bahn hatte zunächst mitgeteilt, dass die Züge erst ab dem 13. Januar wieder eingesetzt werden können. Dass es nun doch schneller ging, hat offensichtlich auch das Unternehmen selbst überrascht. Denn an den betroffenen Stadtteilbahnhöfen in Mannheim, unter anderem in der Neckarstadt und auf dem Waldhof, informieren große violette Banner - in den Farben des Schienenersatzverkehrs - darüber, dass der Verkehr erst am 13. Januar 2025 aufgenommen werden könne.

Umso besser für viele Pendler, dass sie die Züge schon ab Dienstag wieder nutzen können, wenngleich die Nachfrage wegen der Weihnachtsfeiertage zunächst zurückhaltend sein dürfte. Für die Fahrgäste, die an den Bahnhöfen Handelshafen, Neckarstadt, Luzenberg und Waldhof ein- und aussteigen, besteht aber noch ein weiterer Grund zur Freude: Im Zuge der Generalsanierung hat die Bahn die genannten Stationen renoviert. Wandflächen wurden gestrichen oder gefliest, die Bahnsteigbeläge und Überdachungen erneuert oder ein taktiles Leitsystem für Sehbehinderte installiert. Der Bahnhof Käfertal hat ebenfalls eine frische Optik, das meiste wurde dort schon vor einem Jahr für die Bundesgartenschau hergerichtet.

Für die Barrierefreiheit fehlen noch die Aufzüge

Beispiel Neckarstadt: Der Bahnhof, der in Teilen auf einer Brücke sowie auf einem Bahndamm liegt, wirkt nach der Renovierung viel einladender. Die Scheiben des verglasten Treppenaufgangs wurden ausgetauscht und sind nun wieder durchsichtig, der Belag der Bahnsteige ist erneuert. Weil der Boden sauber, die Schaukästen intakt und die Bahnsteig-Beschilderung erneuert sind, macht der Bahnhof einen einladenden und guten Eindruck. Komplett barrierefrei ist er noch nicht, dafür fehlen weiter die Aufzüge. Sie sollen nachgerüstet werden.

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Die Wände, die die Bahnsteige einfassen, zieren vom Anfang bis zum Ende Graffiti. Mit einem Unterschied zu vorher: Es sind keine wahllosen Schmierereien mehr, sondern die Bahn ließ die Wände von Künstlern gestalten. „Neckarstadt“ ist in großen Buchstaben zu lesen, zu sehen sind die Alte Feuerwache oder die Hochhäuser am Neckar.

Ordentlich sieht es ebenso am Bahnhof Waldhof aus. Saubere Bahnsteige, keine beschmierten Wände mehr, die Unterführung ist in verschiedenen Blautönen gefliest. Ein bemalter Obelisk auf dem Vorplatz greift lokale Elemente wie die Quadrate oder die Raute des SV Waldhof auf.

Jetzt braucht es nur noch mehr Fahrgäste, die die sanierten Stationen nutzen. In der Neckarstadt etwa halten pro Stunde nur vier Züge.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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