Rangliste

Das sind die reichsten Menschen Deutschlands - auch Mannheimer Namen dabei

249. So viele Milliardäre gibt es in Deutschland. Laut „Manager Magazin" so viele wie noch nie. Auf der Liste befinden sich auch bekannte Namen aus der Region

Von 
Alexander Jungert
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© Getty Images

Mannheim. 249. So viele Milliardäre gibt es in Deutschland. Laut „Manager Magazin“ so viele wie noch nie. Und das trotz wirtschaftlicher Flaute. Jedes Jahr veröffentlicht das Magazin eine Liste mit den reichsten Deutschen. Darunter befinden sich jede Menge mehr oder minder bekannte Namen aus der Region. Folgend die wichtigsten Fragen und Antworten.

Wer führt die Rangliste an?

Dieter Schwarz, 85, der Herr über Lidl und Kaufland. Fotos von ihm gibt es kaum, öffentlich ist er so gut wie unsichtbar. Die Schwarz-Gruppe steht mittlerweile nicht nur für Supermärkte, sondern auch für Entsorgung (PreZero) und IT-Sicherheit. In seiner Heimatstadt Heilbronn ist Schwarz ein angesehener Mäzen. Dank ihm sind renommierte Forschungseinrichten an den Neckar gekommen. Schwarz will Heilbronn sogar zur deutschen Hochburg für Künstliche Intelligenz (KI) machen. Unweit der A 6 auf dem Areal Steinäcker entsteht ein neuer Stadtteil: der Innovationspark Künstliche Intelligenz, kurz IPAI. Als Herzstück geplant ist ein kreisförmiger autofreier Stadtteil, so groß wie 42 Fußballfelder. Ein Campus mit knapp 40 Gebäuden und 5000 Beschäftigten von Forschungsinstituten, Universitäten, Konzernen, Mittelständlern und Start-ups. Das Ziel: Deutschland soll beim globalen KI-Wettbewerb mit führenden Nationen wie China und den USA mithalten können. Gegen Ende dieses Jahrzehnts sollen die ersten Gebäude fertig sein. Das Heidelberger KI-Start-up Aleph Alpha ist Partner des Innovationsparks.

© Redaktion

Welches Unternehmen aus der Region taucht häufig auf?

Der Walldorfer Softwarekonzern SAP. In der Öffentlichkeit am bekanntesten dürften zwei der fünf Gründer sein: Dietmar Hopp und Hasso Plattner. Natürlich hat die Softwareschmiede beide reich gemacht, allein durch den Börsengang 1988. Hopp und Plattner halten noch Anteile an SAP, in Summe rund elf Prozent. Dietmar Hopp besitzt eine Stiftung, die unzählige Projekte wie die „alla hopp!“-Anlagen in der Region verwirklicht. Er ist Fußball-Mäzen und fördert zudem etwas, das ihm besonders am Herzen liegt: die Biotechnologie. Seine Investitionen in diesem Sektor haben schon lange eine Milliarde Euro überschritten. „Ich habe so viel Geld, das mir die Gesellschaft ermöglicht hat. Ich will etwas zurückgeben“, hat Hopp einmal der „Zeit“ gesagt.

Dietmar Hopp. © Uwe Anspach

Hasso Plattner hat sich im Mai als letzter Gründer aus dem aktiven Geschäft verabschiedet - nach 20 Jahren an der Spitze des SAP-Aufsichtsrats. Der 80-Jährige zählt heute zu den bedeutendsten privaten Wissenschaftsförderern Deutschlands. Er gründete das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI) an der Universität Potsdam. In der „Manager-Magazin“-Liste tauchen ebenfalls die SAP-Gründer Hans-Werner Hector und Klaus Tschira (1940-2015) auf.

Hasso Plattner. © Uwe Anspach

Welcher Name ist noch auffällig?

Der Name der Familie Engelhorn. Gleich drei Mal ist er im Auszug der Rangliste zu finden - in Verbindung mit dem ehemaligen pharmazeutischen Unternehmen Boehringer. Traudl Engelhorn-Vechiatto (verstorben 2022) war mit Peter Engelhorn verheiratet, einem Urenkel des BASF-Gründers Friedrich Engelhorn. Peter Engelhorn war Mitgesellschafter von Boehringer Mannheim (heute Roche). Das Unternehmen wurde 1997 an den Pharmakonzern Hoffmann-La Roche verkauft. Engelhorn-Vechiatto soll damals einen Milliardenbetrag bekommen haben. Interessanter Aspekt: Die Enkelin von Traudl Engelhorn-Vechiatto ist Marlene Engelhorn - die Aktivistin, die eine höhere Besteuerung von Reichen fordert und zuletzt ihr Erbe von 25 Millionen Euro verteilen ließ. Ein Rat mit Bürgerinnen und Bürgern aus Österreich hatte entschieden, dass das Geld an Initiativen geht, die sich etwa mit Umverteilung, Umwelt und Bildung beschäftigen.

Wie reich sind die reichsten Deutschen im internationalen Vergleich?

Im „Club der 100+“ - also im Club, der Menschen, die mehr als 100 Milliarden US-Dollar (rund 92,5 Milliarden Euro) besitzen, befindet sich niemand aus Deutschland. Reichster Mensch der Mensch ist laut Bloomberg Tesla-Gründer Elon Musk (251 Milliarden Dollar), gefolgt von Amazon-Gründer Jeff Bezos (209 Milliarden Dollar) und Meta-Gründer Mark Zuckerberg (Facebook, WhatsApp). Alle drei sind aus den USA. Die meisten reichen Menschen leben in Nordamerika, gefolgt von Asien und Europa. Die Zahl der Superreichen weltweit wächst und wächst. Nach Angaben von Bloomberg werden 2028 mehr als 800 000 Menschen ein Vermögen von mehr als 30 Millionen Dollar haben.

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Wie ist das Ranking erstellt worden?

Bei allen Vermögensangaben handelt es sich um Schätzungen - und zwar auf Grundlage von Recherchen in Archiven und Registern, bei Vermögensverwaltern, Anwälten, Bankern und Personen der Rangliste selbst. Vermögen wurden laut „Manager Magazin“ konservativ bewertet, Aktienkapital nach den Schlusskursen vom 13. September, nicht börsen-notierte Unternehmen nach Umsatz, Profitabilität und Marktstellung. Als Vermögen gelten beispielsweise: Beteiligungen, Grund- und Immobilienbesitz, Aktien und Kunstobjekte.

Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft

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