Mannheim. „Ein bisschen mehr Moll-Töne - aber kein Drama bei Fuchs.“ So beschreibt der Vorstandsvorsitzende Stefan Fuchs das momentane Geschäft des Mannheimer Schmierstoffherstellers.
Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump trifft Fuchs durch weltweite Produktionsstätten („local for local“) zwar nicht direkt. Doch schlägt die Verunsicherung der Kunden auf die Nachfrage durch, ähnlich hatte es am Vortag bereits die Ludwigshafener BASF berichtet.
Fuchs erwartet Werte auf Vorjahresniveau
Wie bereits seit einigen Tagen bekannt ist, muss Fuchs seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr nach unten korrigieren. Nach der bisherigen Prognose sollte der Umsatz auf etwa 3,7 Milliarden Euro wachsen, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 460 Millionen Euro. Das wären neue Rekorde gewesen. Nun aber geht Fuchs von Werten auf Vorjahresniveau aus, soll heißen: Der Umsatz soll etwa 3,5 Milliarden Euro betragen, das Ebit etwa 434 Millionen Euro.
Zum ersten Mal präsentierte die neue Finanzchefin Esma Saglik am Donnerstag das Zahlenwerk, sie ist Nachfolgerin von Isabelle Adelt. Die Verunsicherung durch die Zoll-Diskussion und die verhaltende Industrieproduktion in Europa hätte Fuchs im zweiten Quartal „deutlich zu spüren“ bekommen, sagte sie. Tatsächlich ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 209 Millionen Euro zurückgegangen (siehe Tabelle). Als Folge kündigte sie „Maßnahmen zur Kostensenkung“ an. Einen Stellenabbau beinhalte das nicht, erklärte Saglik auf Nachfrage. „Davon sind wir weit entfernt.“ Vielmehr gehe es jetzt etwa darum, bestimmte Abläufe effizienter zu machen und Ausgaben zu prüfen.
Der Umsatz der Region Europa, Mittlerer Osten, Afrika (EMEA) stieg primär aufgrund externen Wachstums, also durch Zukäufe. Speziell Deutschland verzeichnete den Angaben nach Umsatzrückgänge - hauptsächlich wegen des schwachen Automobilmarktes. Sonstige europäische Regionen lagen ebenso unter Vorjahr.
Der Aktienkurs reagierte bis zum frühen Donnerstagnachmittag verhalten, er verlor etwa ein Prozent auf 40,66 Euro. Die finalen Resultate des M-Dax-Konzerns seien vollständig im Rahmen der vorläufigen Eckdaten geblieben, schrieb Oliver Schwarz vom Analysehaus Warburg Research. Er verwies zugleich auf Aussagen des Managements über einen sehr schwachen Monat Juni, aber eine deutliche Erholung des Geschäfts im Juli.
Schmierstoffe werden quasi in allen Industrien gebraucht. Sie
- schützen vor Korrosion,
- verringern Reibung und Verschleiß,
- kühlen Maschinen und Anlagen,
- übertragen Energie.
Für Fuchs ist vor allem die Auto- und Nutzfahrzeugindustrie wichtig. Kunden sind zudem Nahrungsmittelhersteller, Maschinenbauer, Metallverarbeiter und viele mehr. Das Mannheimer Unternehmen ist dabei hoch spezialisiert in Nischenmärkten aktiv.
Fuchs beschäftigt in Mannheim mehr als 1.000 Menschen
Am Stammsitz arbeiten mehr als 1.000 Menschen, weltweit sind es rund 6.900. Das sind deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum, was an den Zukäufen liegt.
Das Unternehmen feiert 2031 den 100. Geburtstag. Schon jetzt tüftelt das Management hinter den Kulissen an „Fuchs100“, einem Strategieprogramm für die nächsten Jahre. Das Ziel: „weiteres profitables Wachstum“. Vor kurzem hatte Fuchs 40 Jahre an der Börse gefeiert.
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