Mannheim. Stefan Fuchs, Vorstandsvorsitzender des Mannheimer Fuchs-Konzerns, baut vor dem nächsten Kapitalmarkttag im April 2026 Spannung auf. Er freue sich jetzt schon, Neues über die Strategie zu berichten – die traditionell eng mit der Unternehmenskultur verzahnt sei. „Das Schöne an Schmierstoffen ist: Es gibt so viele Möglichkeiten.“
Erst vor Kurzem ist bekannt geworden, dass der Aufsichtsrat den Vertrag von Fuchs um drei Jahre bis Ende Juni 2029 verlängert hat. „Gemeinsam werden wir, wie bereits angekündigt, eine zukunftsfähige Konzernführung vorbereiten, um den langfristigen Erfolg des Unternehmens zu sichern“, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Christoph Loos.
Stefan Fuchs hatte schon im März vergangenen Jahres anklingen lassen, dass spätestens zum 60. Geburtstag ein guter Zeitpunkt sei, um aufzuhören – wenn es die Firma zulasse. 2029 wäre er 61 Jahre alt.
Fuchs macht klar, dass der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Timo Reister „schon morgen früh“ das Ruder übernehmen könnte. Doch auch für Reister – er ist unter anderem verantwortlich für die wichtigen Märkte Indien, Südostasien, Ostasien, Nord- und Südamerika – bräuchte es eine geeignete Nachfolge im Management. „Und da sind wir noch nicht so weit“, erklärt Fuchs, der seit 2004 Konzernchef ist.
Fuchs bestätigt Prognose für das Gesamtjahr
Die Geschäfte jedenfalls laufen den Umständen entsprechend gut. Natürlich spürt Fuchs den volatilen Weltmarkt, die Verunsicherung durch die Zölle und die Chip-Krise in der Autoindustrie. Doch der Mannheimer Schmierstoffhersteller bestätigt die Prognose für das Gesamtjahr, Umsatz und operatives Ergebnis (Ebit) sollen in etwa auf Niveau des Vorjahres liegen. Soll heißen: Der Umsatz soll etwa 3,5 Milliarden Euro betragen, das Ebit etwa 434 Millionen Euro.
„Trotz eines anhaltend herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds und negativer Wechselkurseffekte ist es uns gelungen, unser Geschäft weiter auszubauen“, sagt Fuchs. Der Umsatz in den ersten drei Quartalen sei nicht nur dank Zukäufen, sondern auch aus eigener Kraft um ein Prozent auf 2,7 Milliarden Euro gewachsen.
Die Ergebnisse gingen hingegen leicht zurück, wenn auch nicht mehr so stark wie im ersten Halbjahr. Das Ebit schrumpfte bis Ende September aufgrund höherer Kosten um zwei Prozent auf 326 Millionen Euro. Analysten hatten allerdings mit einem stärkeren Rückgang gerechnet. An der Börse kamen die Nachrichten positiv an: Am Freitagmittag legte der Aktienkurs von Fuchs um mehr als 6,6 Prozent zu, am Nachmittag gegen 15 Uhr waren es noch fast vier Prozent.
Fuchs nimmt Dienstreisen unter die Lupe
Laut Finanzchefin Esma Saglik war im dritten Quartal eine deutliche Erholung zu spüren, sodass sie zuversichtlich sei, dass die Jahresprognose erreicht wird. Vor allem die Region Asien-Pazifik entwickle sich gut.
Fuchs fährt derzeit verschiedene „Kostenvermeidungsinitiativen“. Zum Beispiel werde geprüft, ob wirklich jede Dienstreise oder jede Beratung notwendig sei, so Saglik. Einen Stellenabbau gibt es laut Fuchs ausdrücklich nicht; damit unterscheidet sich der Mannheimer Schmierstoffhersteller von anderen Industrieunternehmen.
Fuchs hat am Stammsitz 1.101 Beschäftigte, die Zahl ist quasi unverändert zum Vorjahreszeitraum. Konzernweit ist die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Ende September 2024 um etwa 200 auf zuletzt 6.881 gestiegen. Das liegt hauptsächlich an Zukäufen.
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