Zum Artikel: „Werden die Kaffeepreise noch weiter steigen, Herr Schwarz?“ vom 16. Oktober:
Ist es Unwissenheit oder Ignoranz, wenn Herr Schwarz das Fair-Trade-Siegel mit einem Ablassbrief vergleicht? Er begründet nicht, warum er von Zertifikaten nichts hält und warum es moderne Ablassbriefe sein sollen. Und der Tipp „einfach mal nachschauen“ klingt schon etwas naiv. Wenn ich Zertifikaten nicht trauen kann, wie soll ich dann als Verbraucher erfahren, ob der Kaffee unter fairen Bedingungen hergestellt wurde?
Durch Geldzahlungen konnte man sich als Gnadenakt der katholischen Kirche von Sünden freikaufen. Und das Fair-Trade-Siegel? Es zählt zu den vertrauenswürdigsten Siegeln, das Kleinbauern und Kleinbäuerinnen, überwiegend aus Afrika und dem Mittleren Osten, zu einem angemessenen Einkommen verhilft und sie vor Ausbeutung schützt. Dieses Siegel ermöglicht ihnen stabile Preise. Die FLOCERT kontrolliert, ob die sozialen, ökologischen und ökonomischen Kriterien eingehalten werden. Es werden also nicht „Sünden“ durch Geldzahlungen kaschiert, es werden erst gar keine begangen.
Schön, dass Mannheim sich Fair-Trade-Town nennen darf, dem Siegel vertraut und den Kaffee mit dem Siegel im Weltladen einkauft.
Info: Originalartikel unter https://t1p.de/qw4wr