Sitzung des Gemeinderates

Assamstadt: „Job-Sharing“ auf dem Chefsessel

Das Assamstädter Bürgerparlament macht den Weg frei für die Bürgermeisterwahl am 11. Januar 2026.

Von 
Klaus T. Mende
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Der Assamstadter Gemeinderat hat in seiner montäglichen Sitzung im Rathaus den Weg geebnet f+r die Bürgermeisterwahl am 11. Januar 2026. © Klaus T. Mende

Assamstadt. In Assamstadt wird das Konzept des „Job-Sharings“ derzeit offenbar ganz praktisch gelebt – und zwar auf dem höchsten Stuhl im Rathaus. Nachdem bei der letzten Gemeinderatssitzung Clemens Kohler souverän einen Tagesordnungspunkt geleitet hatte, übernahm diesmal Bürgermeister-Stellvertreter Jochen Hügel vorübergehend die Regie - keinesfalls als „Greenhorn“, sondern mit der Routine eines „alten Hasen“. Ortsoberhaupt Joachim Döffinger selbst blieb indes lieber in der „Zuschauerrolle“ – aus gutem Grund: Wenn es um die eigene Wiederwahl geht, ist Neutralität schließlich mehr als nur gute Sitte.

Der Anlass der Sitzung war kein kleiner: Die Bürgermeisterwahl am 11, Januar 2026 wirft längst ihre Schatten voraus. Und bevor der Wahlkampf beginnen kann, muss die Gemeindeverwaltung schon jetzt dafür sorgen, dass organisatorisch alles rund läuft. Auf der Agenda standen deshalb die etwas „trockeneren“, aber unverzichtbaren Punkte „Bildung von Wahlbezirken“, „Bildung des Gemeindewahlausschusses“ und „Öffentliche Bewerbervorstellung“.

Der Gemeinderat beschloss einstimmig, dass es – wie bei den letzten Wahlen auch – einen einzigen Wahlbezirk für ganz Assamstadt gibt, wie Hauptamtsleiter Matthias Weiland in seinem Sachvortrag betonte. Gewählt werde erneut in der Aula der Grundschule, wo die Bürger schon seit Jahren zuverlässig ihr Kreuzchen setzten.

Der Wahltermin selbst steht auch schon fest: Sonntag, 11. Januar 2026. Sollte das Rennen spannend werden und niemand die absolute Mehrheit holen, ist der 8. Februar 2026 als Stichwahltermin bereits reserviert.

Damit bei der Wahl alles korrekt abläuft, wurde der Gemeindewahlausschuss neu gebildet. Weil Bürgermeister Joachim Döffinger als Bewerber ja außen vor bleibt, übernimmt Jochen Hügel den Vorsitz. Als Stellvertreter steht ihm Clemens Kohler zur Seite. Das Duo hat sich ja schon bei den jüngsten Sitzungsleitungen im Gremium bewährt – ganz offensichtlich ein eingespieltes Team. Den Ausschuss komplettieren Markus Winkler, Patrick Belz, Katja Rupp, Bruno Leuser und Claudia Frank als Beisitzer sowie Andreas Rupp, Silvana Penk, Christoph Frank, Andrea Hügel (zugleich Schriftführerin) und Matthias Weiland als Stellvertreter.

Als „Hilfskräfte“ (so die offizielle Bezeichnung) stehen darüber hinaus Uwe Freudenberger, Thomas Scherer, Benedikt Hügel, Christoph Kastl, Jasmin Schneider, Adrian Teufel, Roland Bopp und Andreas Tremmel bereit.

Der Wahlausschuss übernehme, so Matthias Weiland, laut Gesetz übrigens auch gleich die Rolle des Wahlvorstands – sprich: Hier werde nicht nur ausgezählt, sondern auch das amtliche Endergebnis festgestellt.

Spannend wird‘s beim Thema öffentliche Bewerbervorstellung. Gibt es eine solche oder findet sie nicht statt? Der Gemeinderat beschloss, dass diese nur dann durchgeführt wird, wenn sich mehr als ein Kandidat bewirbt. Schließlich wäre eine Vorstellungsrunde mit nur einem Teilnehmer doch eher ein Monolog denn ein Wettstreit, so der Tenor im Gremium der Bürgervertreter.

Sollte es also tatsächlich mehrere Bewerber geben, steigt die große Assamstadter Wahlshow am Montag, 22. Dezember, um 19 Uhr in der Asmundhalle. Gibt es dagegen nur einen Kandidaten, wird auf die Veranstaltung verzichtet – das spare Zeit, Aufwand und Kosten, so die einhellige Meinung der Räte.

Die Gemeinde zeigt sich also bestens vorbereitet: Die organisatorischen Weichen sind gestellt, die Wahltermine fixiert und der Ausschuss startklar. Noch im Oktober werde die Bürgermeisterstelle offiziell ausgeschrieben, sagte Matthias Weiland. Und sollten die Döffinger-Vertreter Gefallen an der Sitzungsleitung gefunden haben, wird es für Jochen Hügel und Clemens Kohler auch künftig die Chance bieten, die Sitzungsglocke läuten zu lassen...

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

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