Leichathletik

Olympia: Malaika Mihambo macht Finaleinzug spannend

Beim dritten Versuch klappt es für Malaika Mihambo: In der Weitsprung-Qualifikation für das Finale bei den Olympischen Spielen in Paris macht es die Olympiasiegerin von Tokio spannend. Nervös sind aber nur die Fans

Von 
Stefanie Wahl
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Auch nach ihren zwei ungültigen Versuchen zum Auftakt der Qualifikation machte sich Malaika Mihambo keine großen Sorgen. © Axel Kohring/dpa

Paris. Endlich kommt das Strahlen. Nachdem das Zittern vorbei ist, löst sich die Anspannung bei Malaika Mihambo, die 30-jährige Oftersheimerin winkt befreit ins Publikum. Zu jenen Menschen, die sie mit ihrem rhythmischen Klatschen auf dem dritten und letzten Sprung in der Weitsprung-Qualifikation auf 6,86 Meter begleitet und ihr Energie gegeben haben. Wieder sind knapp 70 000 Zuschauer zu den Wettbewerben am Vormittag ins Stade de France gekommen. Sie beobachten zwei ungültige Versuche der Olympiasiegerin von Tokio, die mit ihrem Trainer Ulli Knapp analysiert.

Der dritte Versuch von Malaika Mihambo sitzt

„Es war ein wenig zu spannend. Aber dadurch, dass ich in einer guten Form bin, habe ich mir nicht so viele Gedanken gemacht. Ich war einfach sehr schnell und bin dadurch immer zu nah ans Brett gekommen.“ Zwar versucht die Erfahrene das Überlaufen ihrer Zwischenmarke auszusteuern, doch es hilft nicht.

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Christian Rotter
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Der dritte sitzt. 6,86 Meter - trotzdem ein Versuch, bei dem Sicherheit oberstes Gebot ist. Weit weg von perfekt, schließlich springt die größte Goldhoffnung der deutschen Leichtathleten satte 30,9 Zentimeter vor dem Brett ab. Trotzdem gibt er Mihambo, der die drittbeste Weite hinter der Amerikanerin Tara Davis-Woodhall (6,90) und Larissa Iapichino (Italien/6,87) gelingt, Selbstbewusstsein für das Finale am Donnerstag (20 Uhr). Weil sie einen Meter zurückgeht und genauso mutig anläuft - im Vertrauen, dass es passt.

Ausgeschieden hingegen sind die Olympia-Debütantinnen Laura Raquel Müller und Mikaelle Assani vom Team Paris der Metropolregion Rhein-Neckar, die für den SCL Heel Baden-Baden startet. Nach ihren 6,40 und 6,24 Meter standen sie im Dreierbunde zusammen. „Bei ihren letzten Sprüngen habe ich sie noch angefeuert. Schade, dass es nicht geklappt hat. Sie haben sich relativ schwergetan, da merkt man auch die Erfahrung“, sagte Mihambo.

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Nach ihrer Corona-Infektion im Anschluss an die Europameisterschaften in Rom, hatte das Aushängeschild der LG Kurpfalz in den Lungen nur noch eine Gasaustauschkapazität von 62 Prozent. Vor zwei Wochen lag diese immerhin wieder bei 70 Prozent. Nach ihrem Infekt zuletzt hustet die Kurpfälzerin noch immer. Das war in der Qualifikation jedoch kein limitierender Faktor.

In Tokio krönte sich Mihambo 2021 zur Olympiasiegerin. Sie könnte die erste Weitspringerin werden, die bei zwei aufeinanderfolgenden Spielen Gold gewinnt. Im Endkampf am Donnerstag hat sie gute Chanen, die Bilanz der deutschen Leichtathleten nach Silber für Zehnkämpfer Leo Neugebauer aufzuhübschen.

Mihambo hat einen Platz in der Sportgeschichte sicher

„Malaika ist Olympiasiegerin, zweimal Weltmeisterin und zweimal Europameisterin geworden. Ein weiterer Olympiasieg wäre sicherlich toll, aber sie hat nicht diesen Druck wie vielleicht andere“, sagte Knapp, der seinen Schützling „befreiter“ als vor Tokio erlebt. „Olympia ist das, was einen zum Helden macht, was einem den Platz in der Sportgeschichte bringt. Das hat Malaika geschafft. Ihr geht es jetzt vielmehr darum, mit einem für sie selbst optimalen Ergebnis aus dem Wettkampf zu kommen“, beschrieb es ihr Trainer.

Die Weitspringerin arbeitete im olympischen Dorf nebenbei noch Uni-Aufgaben ab und legte zusammen mit Knapp an der Gitarre und Gesangspartnerin Yemisi Ogunleye, Kugelstoßerin der MTG Mannheim, auf einer Treppe sitzend eine kleine Gesangseinlage ein. (mit dpa)

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