Radsport

Deutschland-Tour ist „auf dem richtigen Weg“

Nach dem fünftägigen Rennen, das auch durch den Main-Tauber- und den Neckar-Odenwald-Kreis führte, zogen die Organisatoren ein positives Fazit

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dt/dpa
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Fünf Tage lang führte die „Lidl- Deutschland-Tour 2024 durch die Bundesländer Bayern, Bad-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland. Von den insgesamt knapp 750 Kilometer führten etwa 50 auch durch den Main-Tauber-Kreis (wir berichteten ausführlich).

Nach fünf Tagen Radsport zog Matthias Pietsch, Geschäftsführer der veranstaltenden Gesellschaft zur Förderung des Radsports (GFR) „ein durchweg positives Fazit. Hervorzuheben ist die durchweg starke Zuschauerresonanz an allen Tagen in den Start- und Zielorten, aber auch an der Strecke unterwegs. Das war mitunter Tour-de-France-Feeling. Ich denke, wir konnten damit gut an den besonderen Sportsommer mit Fußball-EM im eigenen Land und Olympischen Spielen anschließen. Die Deutschland-Tour hat dabei einmal mehr gezeigt, dass sie mehr als ein Elite-Rennen ist, sondern auch darüber hinaus ganz viele Menschen jeden Alters bewegt. Wir sind mit unserem Event weitergewachsen und haben einen starken Hauptsponsor gefunden, der uns bei unseren Ambitionen unterstützt. Wir sind auf dem richtigen Weg.“

Plan ist aufgegangen

Auch aus sportlicher Sicht überzeugte die Rundfahrt. „Unser Plan ist voll aufgegangen“, sagte Fabian Wegmann als Sportlicher Leiter der Deutschland-Tour. „Wir haben jeden Tag animierte Rennen gesehen, es war immer viel Tempo drin. Vielleicht war das Durchschnittstempo nicht immer so hoch, aber das lag dann am Gegenwind oder tatsächlich an der schwierigen Strecke. Die Finals waren immer knapp, immer spannend. Genau das wollten wir mit der Streckenführung erreichen. Sehr wohlwollend ist uns auch aufgefallen, dass es keinen Sturz gab, der auf eine schlechte Beschaffenheit des Kurses zurückzuführen ist.“

Lidl-Trek dominiert

Die Dominanz von Radrennstalls Lidl-Trek sah er nicht als Problem. „Lidl-Trek hatte hier halt einfach auch die stärksten Leute. Mads Pedersen ist Ex-Weltmeister, Jonathan Milan Olympiasieger auf der Bahn. Kein Team bringt zwei so starke Sprinter zu einem Rennen mit. Die beiden hat dazu ausgezeichnet, wie sie füreinander gefahren sind. Pedersen im Blauen Trikot zieht den Sprint für Milan in Grün an. Da ist kein Kraut gegen gewachsen, das ist dann auch verdient“, so Wegmanns Fazit.

Pedersen und Milan waren in der Tat die beiden alles überragenden Rennfahrer der Rundfahrt. Sie holten sich gemeinsam alle Etappenerfolge – das gab es noch nie.

„Es war sehr hart. Das war richtig Radrennen. Wir sind sehr stolz, dass wir jede Etappe und die Gesamtwertung gewinnen konnten“, sagte Pedersen. Sein Team, dessen Hauptsponsor auch Namensgeber der Rundfahrt ist, war mit einem enorm starken Aufgebot angereist. „Es war der Plan, als wir hierhergekommen sind. Eine Etappe war nicht genug. Wir wollten alles gewinnen. Wir haben abgeliefert.“

Am Ende lag der zweimalige Etappensieger Pedersen 22 Sekunden vor dem Niederländer Danny van Poppel vom deutschen Team Red Bull. Der Norweger Tobias Johannessen belegte eine weitere Sekunde zurück Platz drei. Bester Deutscher wurde am Ende Florian Stork, der sich durch eine starke Schlussetappe Rang fünf sicherte. Den bislang letzten deutschen Gesamtsieg hatte es 2021 durch Nils Politt gegeben.

Seinen letzten Auftritt beim wichtigsten deutschen Rennen hatte Simon Geschke. Der 38-Jährige beendet im Herbst seine Karriere und setzte auf der Schlussrunde in der Hauptstadt des Saarlandes noch mal eine – letztlich allerdings erfolglose – Attacke. «Das war vielleicht mein letztes Rennen auf deutschem Boden», sagte Geschke. „Es hat Spaß gemacht. In Deutschland Rennen zu fahren, ist mittlerweile eine Rarität, und mit der Nationalmannschaft macht es immer Spaß.“ dt/dpa

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