Für die FIT/One Würzburg Baskets kommt es in den nächsten Wochen knüppeldick: Ausgerechnet in der stressigen Saisonphase mit sechs Spielen in 18 Tagen bis zur Pokal- und Länderspielpause in der zweiten Februarhälfte fehlen ihnen einige wichtige Spieler. Julius Böhmer ist nach seinem Kreuzbandriss im vergangenen Mai nach wie vor noch nicht einsatzfähig. Fabian Bleck liegt wegen Kniebeschwerden wohl für längere Zeit auf Eis. Noch schwerer wiegen aber die Ausfälle von Kapitän Zac Seljaas und Nelson Phillips, die wegen ihren Muskelbündelrissen frühestens Anfang März wieder eingesetzt werden können.
Kommen die Baskets mit einem blauen Auge davon?
In Anbetracht dieser personellen Misere könnte der „Tanz auf zwei Hochzeiten“ schnell zum „Ritt auf der Rasierklinge“ werden. Schon in den Bundesliga-Spielen der vergangenen Wochen hat die Mannschaft leistungsmäßig deutlich nachgelassen, was wegen der akuten personellen Situation natürlich absolut verständlich ist. „Die Verletzungen sind jetzt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt passiert“, sagt Geschäftsführer Steffen Liebler. „Hoffentlich kommen wir bis Mitte Februar mit einem blauen Auge davon.“
Am schmerzhaftesten ist für die Baskets natürlich der Ausfall von „Vokuhila-Man“ Zac Seljaas. Er ist Kapitän und Leitwolf der gesamten Truppe. „Mit ihm sind wird einfach eine andere Mannschaft als ohne ihn“, so Steffen Liebler.
Trainer Sasa Filipovski sieht das natürlich auch so. Eine personelle Verstärkung könnte jetzt natürlich Gold wert sein. „Wir sondieren den Markt. Das tun wir aber immer. Wir wissen jedoch ganz genau, dass es sehr schwierig werden wird, genau den Richtigen zu finden.“ Derzeit bewahrheite sich wieder einmal, dass eine ganze Saison immer aus vielen „Ups and Downs“ bestehe.
Trotz der augenblicklich etwas unbefriedigenden Situation freut man sich bei den Baskets ungemein auf die zweite Gruppenphase in der Champions League, die als „Round of 16“ bezeichnet wird. „Die BBL ist unser tägliches Brot, die Champions League ist dagegen ein Bonus, für den wir hart arbeiten mussten, den wir nun aber auch genießen wollen“, sagt Liebler. „Unser Ziel ist ganz klar das Viertelfinale.“
Doch die Gegner haben es in sich. „Es ist eine schwere Gruppe mit starken Mannschaften, die alle ein dickes Budget haben“, sagt Sasa Filipovski. Das gilt natürlich in erster Linie für AEK Athen, das von Steffen Lieber als Gruppenfavorit bezeichnet wird. Dahinter reiht er in seinem persönlichen „Ranking“ die Derthona Baskets aus Italien ein. Zusammen mit Patras liegen die Baskets dann nach Lieblers Einschätzung gemeinsam auf Platz drei.
So gesehen könnte gleich dem erstem Spiel in der Gruppe I der Champions League eine ganz besondere Bedeutung zu kommen. Am Dienstag, 28. Januar, empfangen die Baskets den Gruppengegner aus Italien. „Jeder muss uns in unserer Tectake-Arena erst einmal schlagen. Die Gegner kennen die Halle ja gar nicht. Das wird für alle mit Sicherheit sehr schwer.“
Durch den Einzug in die zweite Gruppenphase steht inzwischen fest, dass sich die Teilnahme der Baskets an der Champions League auch finanziell gerechnet hat. „Es ist auf jeden Fall ein Plus-Geschäft für uns. Deshalb wollen wir in der kommenden Saison auch wieder international spielen.“
Für Basketballer sind Flugreisen kein Zuckerschlecken
Zu allen drei Auswärtsspielen in der Champions League werden die Baskets mit dem Flugzeug anreisen. „Eigentlich bin ich eher ein Fan von Busreisen“, sagt Max Ugrai, der vom Würzburger Hallensprecher beim Einlaufen immer als „Hüne aus Heckfeld“ bezeichnet wird. „Im Bus kann man sich dann immer noch etwas breit machen oder auch mal ein bisschen rumlaufen. Im Flugzeug ist bei einer Körpergröße von über zwei Metern schon sehr eingeengt. Ein Platz am Notausgang ist da meist schon viel wert sein. Fliegen ist für Basketballer nicht so angenehm, aber alle Mannschaften haben im Endeffekt das gleiche Problem.“ Bei den Hotelaufenthalten steht bei einem Teil der Mannschaft dann Kartenspielen auf dem Programm. „Besonders bei uns Deutschen“. Gespielt wird traditionell „Solo“.
Viermal BBL, zweimal Champions League: Sechs Spiele in 18 Tagen für die Würzburg Baskets
Auf die FIT/One Würzburg Baskets wartet ein Mammutprogramm. Innerhalb von nur 18 Tagen stehen sie sechs Mal auf dem Parkett: Viermal in der Basketball-Bundesliga (BCL), zweimal in der Basketball-Champions-League (BCL). Danach haben die Würzburger Korbjäger wegen Pokal-Final-Four und Länderspielfenster dann eine Spielpause bis 1. März (Heimspiel gegen Ludwigsburg).
Sonntag, 26. Januar: Auswärtsspiel in der BBL (16.30 Uhr) bei den Veolia Towers Hamburg.
Dienstag, 28. Januar: Heimspiel in der Champions League (18.30 Uhr) gegen Bertram Derthona Baskets (Italien).
Samstag, 1. Februar: Heimspiel in der BBL (20 Uhr) gegen die EWE Baskets Oldenburg.
Mittwoch, 5. Februar: Auswärtsspiel in der Champions League bei Promitheas Patras BC (Griechenland).
Sonntag, 9. Februar: Heimspiel in der BBL (15 Uhr) gegen die Rostock Seawolves.
Mittwoch, 12. Februar: Auswärtsspiel in der BBL (20 Uhr) bei den Bamberg Baskets. ptt
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