Basketball

Die FIT/One Würzburg Baskets haben es schon wieder getan

Wie schon acht Tage zuvor in der Champions League gewannen sie nun auch in Bonn das Spiel wieder nach einem zeitweiligen 14-Punkte-Rückstand

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wb
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Tyrese Williams war eigentlich in erster Linie für das „Farmteam“ in der 2. Liga Pro B verpflichtet worden. Nach der Trennung von Guard Mike Davis Jr. erhält er nun aber noch mehr Spielzeit in der Bundesliga – und nutzt diese vortrefflich aus. In Bonn steuerte er elf Punkte zum Auswärtssieg bei. © Julien Becker/HMB Media

Telekom Baskets Bonn – FIT/One Würzburg Baskets 81:90

(29:20, 22:22, 18:19, 12:29)

Bonn: Hume (21 Punkte/davon 5 Dreier), Griesel (15/1), Kennedy (14), Fleming Jr. (12/1), McGhee (5/1), Pape (5/1), Bähre (5/1), Soares (4), Thiemann.

Würzburg: Jackson /21/2), Seljaas (21/2), Lewis II (12/2), Williams (11/3), Wank (8/1), Klassen (7), Steinbach (4), Phillips (4), Ugrai (2), Koné.

Zuschauer: 6000 (ausverkauft).

Die FIT/One Würzburg Baskets bleiben in der Basketball-Bundesliga auf dem zweiten Tabellenplatz. Nur wegen der mit einem Punkt verlorenen Partie in München liegen sie derzeit hinter dem FC Bayern.

Überragendes Schlussviertel der Würzburger

Zum Auftakt des 13 Spieltages holten die Würzburger im ausverkauften Bonner Telekom-Dome wie kürzlich in der Champions-League in Bosnien-Herzegowina einen 14-Punkte-Rückstand auf. Am Ende besiegten sie die Telekom Baskets Bonn dank eines überragenden Schlussviertels mit 90:81.

Dabei sprach während der ersten drei Viertel praktisch alles für die Bonner. Nach nur neun gespielten Minuten hatten die Gastgeber bereits sechs Dreier getroffen und sich einen 28:14-Vorsprung herausgeworfen. Danach sahen 6000 Zuschauende lange Zeit eine ausgeglichene Partie, in der die Bonner ihren Vorsprung bis zum Ende des dritten Abschnitts erfolgreich verteidigen konnten (69:61).

Auch in der 32. Minute lagen die Hausherren noch mit 72:64 vorne. Dann aber drehten die FIT/One Würzburg Baskets die Partie mit einem 12:0-Lauf, gewannen das vierte Viertel deutlich mit 29:12 und damit auch das Spiel.

Topscorer der Partie waren drei Spieler mit jeweils 21 Punkten: Jhivvan Jackson und Zac Seljaas auf Würzburger Seite, Bodie Hume für die Telekom Baskets Bonn. Spieler des Spiel war aber wieder einmal Zac Seljaas. Würzburgs Kapitän machte nicht nur 21 Punkte, sondern wurde mit acht Rebounds, zwei Assists und bärenstarken fünf Steals auch noch zum auch statistisch gesehen effektivsten Spieler des Abends.

Die Zahl, die den Unterschied zwischen beiden Teams ausmachte, ist beim Blick auf den Boxscore schnell gefunden. Bonn leistete sich 19 Ballverluste, Würzburg hingegen nur elf. Ansonsten hielten sich die Stats in allen relevanten Kategorien die Waage: Das Rebound-Duell war mit 39:39 komplett ausgeglichen, die Feldwurfquote mit 42 bzw. 43 Prozent ebenfalls.

Weiter geht es für die Baskets nun mit zwei Heimspielen: Am Montag, 30. Dezember, geht es um 18.30 Uhr in das bereits ausverkaufte Frankenderby gegen die Bamberg Baskets. Bereits vier Tage später, also am Freitag, 3. Januar, kommt um 20 Uhr die BG Göttingen zur Pokalrevanche in die Würzburger „Turnhölle“.

So sahen die beiden Trainer das Spiel

Sasa Filipovski (Würzburg): „Es war eine tolle Basketball-Atmosphäre hier in dieser schönen Halle. Ich bin stolz auf mein Team, denn Bonn hat eine starke Mannschaft. Wir haben uns in der Anfangsphase in der Verteidigung auf ihre guten Dreierschützen konzentriert und wurden dann von Bodie Hume mit seinen guten Würfen etwas überrascht. Wir sind aber fokussiert geblieben und haben nicht aufgegeben. Dann haben wir in der zweiten Hälfte unsere Verteidigung verändert und damit das Spiel gewonnen, worauf ich sehr stolz bin. Die Verteidigung war in der ersten Hälfte nicht gut, denn wir haben mehr als 50 Punkte kassiert. Deshalb war es wichtig, dass wir in der zweiten Hälfte unsere eigentliche Verteidigung gezeigt und nicht noch einmal 50 Punkte zugelassen haben. Zac Seljaas war vor dem spiel krank und wir wussten nicht, ob er überhaupt spielen kann. Dann hat er in der ersten Halbzweit drei Freiwürfe nicht getroffen, was ihm normalerweise nicht passiert. Aber er ist unser Kapitän und Anführer, der die anderen Spieler pusht. Seine Verteidigung und seine Steals waren fantastisch, aber auch alle anderen Spieler waren wichtig. Wir hatten am Anfang der Saison Probleme, den Ball zu bewegen. Daran haben wir im Training sehr viel gearbeitet und uns verbessert. Es ist nicht einfach, für mich zu spielen. Ich verlange sehr viel von meinen Spielern, und es gibt jede Menge Kopfschmerzen, bis sie verstanden haben, was ich von ihnen will.“

Roel Moors (Bonn): „Wir haben unseren Gameplan heute nur 20 Minuten umgesetzt. Danach haben wir zu viele Offensiv-Rebounds zugelassen. Das war auch schon in der ersten Halbzeit so. Wir hätten schon viel höher führen können, wenn wir dahingehend einen besseren Job gemacht hätten. Ein zweiter Grund für die Niederlage waren die Ballverluste: 19 Ballverluste sind auf diesem Level einfach zu viel. 14 davon resultieren aus Würzburger Steals. Unsere vielen Ballverluste an der Mittellinie haben letztendlich das Spiel gedreht.“ wb

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