Fußball

SV Sandhausen und Waldhof Mannheim spielen heute im Pokal

Von 
Nicolai Lehnort
Lesedauer: 
Alexander Mühling trifft mit dem SV Sandhausen an diesem Mittwoch im badischen Pokal in der Quadratestadt auf Landesligist Türkspor Mannheim. © Michael Ruffler

Die erste Runde im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln ist für den SV Sandhausen der bisherige Höhepunkt in der noch jungen Saison. Bis der Bundesliga-Absteiger am Hardtwald gastiert, müssen sich die Anhänger aber noch elf Tage gedulden. Zuerst steht nämlich der kleinere Pokalwettbewerb, der badische, an. An diesem Mittwoch, 7. August, trifft der Fußball-Drittligist Sandhausen auf Türkspor Mannheim (18.30 Uhr). Gespielt wird in der Heimat des VfR Mannheim, dem Rhein-Neckar-Stadion.

Wie der Ligakonkurrent Waldhof Mannheim und Regionalligist Astoria Walldorf steigt der Titelverteidiger Sandhausen als klassenhöheres Team erst zu einem späteren Zeitpunkt in den Wettbewerb ein und bestreitet sein erste Pokalpartie. Gegen den Landesligisten Türkspor kündigt Trainer Sreto Ristic im Sandwich zwischen den Spitzenspielen gegen den VfL Osnabrück am Samstag (1:0) und beim 1. FC Saarbrücken am Sonntagabend (Spielbeginn 19.30 Uhr) Umstellungen auf dem Platz an. „Da wir am Sonntag wieder spielen, gehe ich davon aus, dass wir bei ein paar Jungs durchwechseln“, führt der 48-Jährige die Regeneration als Grund für die voraussichtliche Rotation an.

Sandhausen-Elf steht noch in den Sternen

Pokalspiele eignen sich zu Saisonbeginn aber auch, um Spielpraxis zu sammeln. Der Trainer sieht darin eine gute Möglichkeit für seine Profis, in den Rhythmus zu kommen. In der Defensive könnten etwa Christoph Ehlich und der junge Aziz Alagi auf den laufintensiven Außenbahnen eine Chance erhalten. Der in der Vorsaison gesetzte, gegen Osnabrück aber lediglich eingewechselte Alexander Mühling könnte in der Mittelfeldzentrale die Fäden ziehen und Torschütze Emmanuel Iwe in vorderster Front für Tempo sorgen.

Im Pokal strikt auf die Nummer zwei zwischen den Pfosten setzen, wird Ristic derweil nicht. Seine beiden Vorgänger Danny Galm und Jens Keller hatten es in der Vorsaison so praktiziert, sodass bis zum Endspiel Daniel Klein den Kasten hütete, im Finale erhielt dann Timo Königsmann das Vertrauen. Das bedeute aber nicht, dass er an diesem Mittwoch fix auf Nikolai Rehnen setzen werde, betont Ristic.

SV Sandhausen möchte den Verbandspokal verteidigen

Wer auch immer in Mannheim auf dem Platz stehen wird, auf die leichte Schulter würde seine Elf kein Spiel nehmen. „Wir wissen, worauf es ankommt“, meint Ristic. Stemmt der SVS den Verbandspokal im Mai erneut in die Höhe, ermöglicht der Erfolg schließlich Highlights wie die Begegnung mit dem großen „Effzeh“ im DFB-Pokal (Sonntag, 18. August, 15.30 Uhr in Sandhausen), sofern die Qualifikation nicht über die Liga gelingt. „Wenn du mal den Pokal gewonnen und die Chance hast, letztes Jahr gegen Leverkusen und jetzt gegen Köln zu spielen, dann willst du das wieder“, weiß der Coach.

Gegen den Landesligisten, der die vergangene Spielzeit auf Rang vier abgeschlossen hat und sich aktuell noch nicht im Ligabetrieb befindet, hofft der Deutsch-Serbe bei seinem ersten Pokalauftritt mit dem neuen Arbeitgeber „ohne Verletzungen und großen Stress“ das Ticket fürs Achtelfinale zu lösen.

Dennoch haben die Amateure aus Mannheim den Sandhäusern in Sachen Rhythmus etwas voraus. Während der SVS lediglich ein Pflichtspiel in der Liga hinter sich hat, hat Türkspor bereits zwei Runden im Pokal überstanden. Gegen die beiden Landesligakonkurrenten VfB Gartenstadt (4:2) in der ersten und TSV Amicitia Viernheim (3:1) in der zweiten Runde gewann Türkspor jeweils mit zwei Toren Differenz.

Ligakonkurrent Waldhof Mannheim hofft auf keine Sensation

Ebenfalls am Mittwoch zur selben Uhrzeit im Einsatz ist Sandhausens Ligakonkurrent Waldhof Mannheim. An den Trainer des Kontrahenten VfK Diedesheim (Kreisliga Mosbach) haben die Blau-Schwarzen keine guten Erinnerungen. Der damalige Sportliche Leiter Günter Sebert sprach von einem „Tiefpunkt der Saison“. Im März 2012 verloren die Mannheimer als Regionalligist gegen die klassentiefere SpVgg Neckarelz im Viertelfinale des badischen Verbandspokal mit 0:2. Von einem Dorfclub blamiert. Trainer der Odenwälder damals: Peter Hogen. Der Coach, der den SVW schon drei Jahre zuvor aus dem BFV-Pokal eliminiert hatte – mit einem 3:2-Sieg nach Verlängerung im Halbfinale.

Peter Hogen, der Waldhof-Schreck. Wenn es im Elzstadion in der dritten Runde des badischen Verbandspokals mit Diedesheim zum Wiedersehen mit Hogen kommt, hält aber auch der 63-Jährige eine erneute Sensation für ausgeschlossen. „Ich verschwende keinen Gedanken daran, dass es eine Pokalüberraschung geben könnte. Es sind fünf Klassen Unterschied, das wird sich irgendwo auch in Toren ausdrücken“, sagte Hogen dieser Redaktion. „Es wäre erstrebenswert, dass es nicht zweistellig wird. Das hängt aber auch davon ab, in welcher Besetzung der Waldhof das Spiel angeht“, ergänzt er.

Von den Profis, die beim Saisonstart in Ingolstadt (1:2) in der Startelf standen, werden nur wenige in Neckarelz beginnen. „Es geht darum, dass die Jungs Minuten sammeln“, sagte Anthony Loviso, der Technische Leiter Sport. Zu denen, die gegen Diedesheim Spielpraxis bekommen könnten, gehören Julian Rieckmann, Janne Sietan, Seyhan Yigit und Arlind Rexhepi. Dazu könnten Felix Lohkemper, Samuel Abifade und Sascha Voelcke kommen, die in Ingolstadt eingewechselt wurden.

Im Verbandspokal soll der zweite Anzug den erwarteten Pflichtsieg einfahren. „Wir wollen einen seriösen Auftritt hinlegen und eine Runde weiterkommen“, forderte SVW-Sportdirektor Loviso.

Volontariat Nicolai Lehnort ist seit Juli 2023 Volontär.

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung

VG WORT Zählmarke