Regionalliga Bayern

Die nächsten Wochen haben es für die Kickers in sich

Das Spitzenspiel gegen Tabellenführer Unterhaching ist am heutigen Freitag der erste Höhepunkt aus Würzburger Sicht

Von 
Steffen Krapf
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Die Spieler des FC Würzburger Kickers hatten zuletzt allen Grund, um gemeinsam mit ihren treuen Fans zu jubeln und zu feiern. © Frank Scheuring

Zweiter gegen Erster – und das vor vermutlich erstmals in dieser Saison über 3000 Zuschauern am Würzburg Dallenberg. Am heutigen Freitagabend blicken in der Regionalliga Bayern alle Augen auf die Partie FC Würzburger Kickers gegen die SpVgg Unterhaching. Mit einem Sieg könnten die „Rothosen“ die von Ex-Nationalspieler Sandro Wagner trainierten Oberbayern von der Tabellenspitze verdrängen. Vor dem Gipfeltreffen ist im Kickers-Lager durchaus etwas Stolz für das bisher Erreichte zu vernehmen.

Alle dürfen sich freuen

„Dieses Spiel haben wir uns gemeinsam verdient“, erklärte FWK-Cheftrainer Marco Wildersinn nach dem Donnerstagstraining. Der 42-Jährige schließt dabei die Mannschaft, das Trainerteam sowie das komplette Umfeld und die Fans mit ein. „Alle dürfen sich darauf freuen“, schiebt er hinterher.

Es wird die erste von drei Highlight-Partien in Folge. Nach Unterhaching, geht es weiter am 2. September mit dem Auswärtsderby beim FC 05 Schweinfurt, ehe am 6. september der Drittliga-Neuling SpVgg Bayreuth im Verbandspokal-Achtelfinale am „Dalle“ gastiert. Der bis hierhin geglückte Neustart der Kickers könnte in diesen Spielen „veredelt“ werden.

Ein Kader mit Qualität

Am Rande des Spielfelds in Randersacker, vor den Toren Würzburgs, wo die Kickers seit 2014 ihre Trainings abhalten, geriet Wildersinn förmlich ins Schwärmen über den stark zusammengestellten Kader, den er bei seiner ersten Station einer ersten Mannschaft eines Vereins betreuen darf. Er hebt die Wichtigkeit der Erfahrenen, Peter Kurzweg, Daniel Hägele und Saliou Sané, hervor, stellt gleichzeitig die besonderen Qualitäten anderer Akteure fest; so zum Beispiel die „jugendliche Unbekümmertheit“ eines Benjika Cacile, das „Unorthodoxe“ auf dem Spielfeld bei Flügelstürmer Benyas Junge-Abiol, „den feinen Fußballer“ Maximilian Zaiser oder den „Mentalitätsspieler“ Ivan Franjic („Er kann ein richtiger Krieger auf dem Feld sein“, so der Coach).

„Wir hatten bei der Kaderplanung ein ganz gutes Händchen“, resümiert der gebürtige Raststatter. Nachgelegt wurde jetzt noch mit Innenverteidiger Felix Göttlicher, der als Leihspieler von Drittligist Erzgebirge Aue kommt (wir berichteten).

Kein Schönheitspreis für Haching

Die Favoritenrolle schiebt Wildersinn vor dem Spitzenspiel jedoch trotzdem dem Gegner zu, aufgrund der größeren Erfahrung und Qualität im Kader. Das Team um Coach Sandro Wagner wurde vor der Runde als Top-Favorit gehandelt und wird den Erwartungen – zumindest was die Ergebnisse anbetrifft – bislang auch gerecht, mit 19 Punkten nach acht Spieltagen. In jedem Mannschaftsbereich hat der einstige Bundesligist geballte Erfahrung parat: René Vollath im Tor (über 200 Dritt- und 38 Zweitliga-Einsätze), davor Abwehrchef David Pisot (31 Zweitliga-Einsätzen für die Kickers in der Saison 2016/17), im Mittelfeld brilliert bislang vor allem Neuzugang Sebastian Maier, zuletzt mit zwei direkten Freistoßtoren beim 2:1-Sieg gegen den TSV Aubstadt am vergangenen Spieltag, und im Angriff verfügt das Team mit dem letztjährigen Regionalliga Bayern-Torschützenkönig Patrick Hobsch und Neuzugang Mathias Fetsch (über 200 Drittliga- und 29 Zweitligaeinsätze) über mächtig Wucht und Klasse. Einen Schönheitspreis hätte der Wagner-Fußball bis dato aber noch nicht gewonnen, mit einigen knappe und glanzlosen Siegen. „Sie gehen wenig Risiko ein“, nennt es Wildersinn und beschreibt den Gegner mit nur drei Worten: „Wucht, Cleverness, Qualität.“

Die Kickers wollen mit ihrem aus den letzten Heimspielen gewohnten dominanten und druckvollen Angriffsfußball dagegen halten. „Die Zuschauer dürfen eine Mannschaft erwarten, die absolut brennt auf dieses Spiel, die Bock hat auf Fußball aber auch Bock hat zu arbeiten“, so Wildersinns Botschaft an alle noch unentschlossenen potenziellen Stadiongängern vor dem ersten großen Höhepunkt der Saison.

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