Mannheim. Die Spieler der Adler Mannheim erlebten schon am Freitagabend einen kleinen Vorgeschmack darauf, was am nächsten Morgen passieren sollte. In der Kölnarena waren nur die Fans der Blau-Weiß-Roten zu hören. „Hier regiert der MERC“, hallte es aus dem Oberrang durch das Stadion. Die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins hatte zum Ende der Hauptrunde noch einmal eine Duftmarke gesetzt, die Kölner Haie in deren Wohnzimmer mit 6:1 geschlagen und sich damit noch auf den siebten Tabellenplatz in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) geschoben. Wenige Minuten später stand fest: In der ersten Play-off-Runde bekommen es die Adler ab Sonntag (16.30 Uhr) mit den Nürnberg Ice Tigers zu tun.
350 Adler-Fans waren in Köln
Die Anhänger stimmten das Team aber nicht nur auf dieses Duell mit den Franken ein, in dem zwei Siege zum Einzug ins Viertelfinale nötig sind. Sie wollten demonstrieren, dass sie in den gesamten Play-offs wie eine Wand hinter den Spielern stehen werden. „So etwas gibt dir natürlich einen großen Schub“, sagte Matthias Plachta am Freitag. Mannheims Topscorer wusste schon aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre, was ihn tags darauf erwarten würde. „Aber einige Jungs, die in dieser Saison neu bei uns sind, werden sicherlich Augen machen.“
350 Fans waren am Samstagmorgen in die Nebenhalle Süd der SAP Arena geströmt, um ihr Team auf die K.o.-Runde einzuschwören. In der abgelaufenen Hauptrunde hatten die Adler zwar ihre eigenen Ziele verfehlt. Nun zählt allerdings einzig und allein der Blick nach vorn. Und das Spiel am Freitag machte allen noch einmal Mut. „Wir haben nach dem frühen Rückstand gute Antworten gefunden. Nach dem 0:1 haben wir die Köpfe nicht hängengelassen“, betonte Plachta, der beim Triumph in Köln das 3:1 in doppelter Überzahl selbst erzielte (25.) und auch am Ausgleichstreffer des dreifachen Torschützen Daniel Fischbuch beteiligt war (13.).
Überhaupt: Das mit dem Punktesammeln klappte bei Plachta in dieser Saison hervorragend. Während die Mannschaft den eigenen Erwartungen hinterherlief, durfte sich der 32-jährige Nationalspieler nicht beklagen. 21 Tore schoss Plachta in der Hauptrunde, nie war er erfolgreicher. In 36 Partien standen 45 Scorerpunkte zu Buche. Hätte er verletzungsbedingt nicht 16 Spiele verpasst, wäre der Linksschütze im Rennen um die Scorerkrone ganz weit vorn mit dabei gewesen. 52 Punkte verbuchte Bremerhavens Jan Urbas – allerdings in 47 Einsätzen.
Unter anderem mit Plachta hängt es auch zusammen, dass das Powerplay in den vergangenen Wochen auf Touren gekommen ist. Auch bei den Haien trafen die Adler zweimal in Überzahl. Nachdem Plachtas Hammer eingeschlagen hatte, war auch Fischbuchs Direktabnahme erfolgreich (26.). „Man darf nicht vergessen, dass wir mit Leon Gawanke einen Spieler mit viel Qualität dazubekommen haben. Außerdem ist Ryan MacInnis in unsere Formation gerückt. Wir reden viel miteinander und haben eine gute Chemie entwickelt“, unterstrich Plachta.
Plachta: "Dürfen hinten nicht viel zulassen"
In den Play-offs können funktionierende Special Teams entscheidend sein. Insofern gehen die Adler mit Respekt, aber auch Selbstvertrauen in die Serie mit den zehntplatzierten Ice Tigers, die am Freitag in der Verlängerung in Ingolstadt mit 4:5 unterlagen. „Ich sage nichts Neues: Es wird auf die Kleinigkeiten ankommen. Wir dürfen hinten nicht viel zulassen“, betonte Plachta. „Die Karten werden neu gemischt“, sagte Fischbuch, der rechtzeitig zur heißen Saisonphase seinen Torriecher wiedergefunden hat. „Wir müssen von Anfang an bereit sein.“
Im ersten Duell mit Nürnberg wird Coach Eakins am Sonntag personell fast aus dem Vollen schöpfen können, lediglich hinter dem Einsatz von Markus Hännikäinen steht ein Fragezeichen. Gut getan hat den Mannheimern, dass sich Jordan Szwarz rechtzeitig zu den Play-offs fit zurückgemeldet hat. Sein Comeback in Köln war gelungen.
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