Marc Michaelis war gefragt. Hier ein Foto, da ein paar geschüttelte Hände und erfüllte Autogrammwünsche. Der Zugang der Adler Mannheim sah am Samstagabend in Langnau viele bekannte Gesichter. „Unglaublich, ich habe hier ja nur eine Saison gespielt und trotzdem wurde ich so herzlich empfangen. So eine Wertschätzung zu erfahren, ist sehr berührend, und es hat auch sehr viel Spaß gemacht, sich mit den Leuten zu unterhalten“, sprudelte es aus dem Mittelstürmer heraus, der genau wie seine Reihenkollgen Matthias Plachta und Luke Esposito nicht auf dem Eis stand.
Der 29-Jährige schnürte in der Saison 2022/23 die Schlittschuhe für die SCL Tigers, ehe er für eine weitere Spielzeit zum EV Zug ging. Da die Adler in der Vorbereitung gleich gegen fünf Schweizer Mannschaften spielen - neben den jüngsten beiden Partien gegen Biel und Langnau testeten die Mannheimer auch schon gegen Zug, Zürich sowie am Mittwoch (19 Uhr) beim SC Bern - erlebte Michaelis nur wenige Wochen nach seinem Wechsel zu den Adlern ein Treffen mit seiner Vergangenheit. „Die Spiele haben sich super angefühlt. Als der Vorbereitungsplan rauskam, hat mein Vater gleich gesagt, dass ich jetzt noch meine Schweizer Abschiedstournee bekomme“, sagte Michaelis mit einem Grinsen.
So sieht Marc Michalis die Entwicklung der Adler Mannheim
Auf dem Eis erlebten die Adler am vergangenen Wochenende Höhen und Tiefen. Beim EHC Biel stand die Mannschaft von Cheftrainer Dallas Eakins vor allem in der Defensive stabil und fand mit zunehmender Spielzeit auch in der Offensive die richtigen Mittel. Ein 3:0-Erfolg war der entsprechende Lohn.
Einen Tag später in Langnau sah das Ganze ein wenig anders aus. Zwar hielten die Mannheimer die Partie lange Zeit offen, durften sich dafür aber auch - gerade im zweiten Drittel - bei ihrem Torhüter Arno Tiefensee bedanken, der mit zahlreichen Paraden glänzte. Da war es schon fast ironisch, dass die Adler ausgerechnet in ihrem stärksten Drittel - dem dritten - die entscheidenden drei Gegentreffer zur 1:4-Niederlage kassierten.
Für den erfahrenen Michaelis normale Ereignisse in der Vorbereitung. „Das Schweizer Eishockey ist sehr schnell und technisch versiert. Aus diesen Duellen kann man sehr viel lernen und das machen wir gerade“, bilanzierte er.
Die Entwicklung der Adler sieht der spielstarke Mittelstürmer in allen Bereichen als „sehr positiv“ an und konkretisierte: „Ich bin überrascht von unserem Kampfgeist und dem Zusammenhalt der Truppe. Es ist super, wie viel Zeit wir miteinander verbringen. Das ist die Basis, worauf in den nächsten Wochen und Monaten alles aufgebaut werden kann.“
Für den Erfolg spielen viele Sachen abseits des Eises eine Rolle
Zudem arbeiten die Mannheimer laut Michaelis momentan sehr hart. „So ist es vom Trainerteam vorgegeben und genau so setzen wir es auch um“, betonte er und stellte mit Blick auf den daraus - im besten Fall - resultierenden Erfolg klar: „Es geht aber nicht nur darum, in welcher körperlicher Verfassung wir sind, sondern es spielen auch viele andere Sachen abseits des Eises eine Rolle. Wir legen sehr viel Wert darauf, diese zu erfüllen.“
Michaelis sieht sich bei diesen Punkten in einer Vorbildfunktion. Der gebürtige Mannheimer genießt es, wieder zu Hause zu sein. Dennoch befindet er sich laut eigener Aussage noch in einem Prozess der Umgewöhnung. „Wir spielen in Mannheim anders, als ich das zuletzt in der Schweiz gewöhnt war“ , sagte er, ergänzte aber auch: „Ich komme immer besser in Fahrt und verstehe mich auf dem Eis mit Plachti und Espo (Matthias Plachta und Luke Esposito, Anmerkung der Redaktion) immer besser.“
Wo diese sich gerade entwickelnde Chemie letztlich hinführt, kann man erst in einigen Wochen erkennen. Michaelis ist jedenfalls frohen Mutes und nahm auch die - durch die Rotation bedingte - verpasste Chance gegen seinen Ex-Verein auf dem Eis zu stehen, professionell auf. „Natürlich ist es schade, aber jeder bekommt in der Vorbereitung seine Chance. Dass es mich jetzt gerade gegen Langnau erwischt hat, ist dann nun mal so“, sagte er. Immerhin blieb ihm so auch in den Drittelpausen genug Zeit, um vielen bekannten Gesichtern zu begegnen und Fotowünsche zu erfüllen.
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