Augsburg. Die Adler Mannheim haben das angepeilte Sechs-Punkte-Wochenende perfekt gemacht. Beim 6:3 (0:2, 4:1, 2:0)-Sieg am Sonntagnachmittag bei den Augsburger Panthern zeigte die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins tolle Moral. Nach schwachem Start und 0:2-Rückstand drehten die Blau-Weiß-Roten ab den zweiten 20 Minuten auf.
„Das war sicherlich nicht der Start, den wir uns vorgenommen hatten“, sagte Adler-Co-Trainer Marcel Goc nach der Partie bei MagentaSport. „Die Jungs haben sich aber gut zurückgekämpft, ab dem zweiten Drittel war das eine gute Leistung.“
Max Penkin wird zum zweitjüngsten Spieler der DEL-Geschichte
Eakins baute die Mannschaft nach dem 3:0-Erfolg gegen Straubing am Freitag um. Für den gegen die Tigers überragenden Maximilian Franzreb rückte Johan Mattsson zwischen die Pfosten, in der Vereidigung ersetzte Hayden Shaw den diesmal überzähligen Tobias Fohrler. Ein bemerkenswertes Debüt gab es im Sturm: Das Mannheimer Eigengewächs Max Penkin absolvierte sein erstes Profispiel. Mit seinen 16 Jahren, 3 Monaten und 3 Tagen avancierte der deutsche U-18-Nationalspieler zum zweitjüngsten Spieler in der DEL-Geschichte. Jünger bei seinem ersten Einsatz im deutschen Oberhaus war nur einer, der bei den Mannheimern an der Bande steht: Co-Trainer Goc.
Nachdem die Adler zwei Tage zuvor einen Auftakt nach Maß erwischt hatten, als Justin Schütz nach nur acht Sekunden traf, verschliefen sie nun das erste Drittel völlig. Wenig bis gar nichts stimmte beim Mannheimer Auftritt. Riley Damiani (1.) und Florian Elias (3.) vergaben in der Anfangsphase die ersten guten Chancen für die Augsburger. Gerade in der Phase, als sich das Eakins-Team gefangen zu haben schien und durch Matthias Plachta (7.) den ersten offensiven Akzent setzte, schlugen die Panther zu. In Überzahl durfte Alex Blank völlig unbedrängt abziehen, Mattsson hatte nicht den Hauch einer Chance (9.).
Das frühe Gegentor rüttelte die Adler nicht wach, im Gegenteil. Blank durfte schalten und walten, wie er wollte, diesmal machte Mattsson die Schotten dicht (11.). Dann hatte Penkin an der Seite von Plachta und Luke Esposito seinen ersten Einsatz – und musste erkennen, dass es in der DEL ganz schnell gehen kann: Leon van der Linde hämmerte den Puck zum 2:0 für die Panther ins Netz (13.). Danach brachte Coach Eakins den 16-Jährigen nicht mehr, für Penkin blieb es bei einem 25-Sekunden-Einsatz.
Die Blau-Weiß-Roten brauchten, um sich zu sortieren. In Unterzahl fing Anthony Greco die Scheibe gekonnt aus der Luft ab, startete den Konter und passte zu Kris Bennett. Doch der scheiterte an Panther-Schlussmann Peyton Jones (18.).
Augsburg - Adler Mannheim 3:6
- Drittelergebnisse: 2:0, 1:4, 0:2.
- Die Adler: Mattsson – Mattinen, Renouf; Gawanke, Kälble; Gilmour, Shaw – Ehl, Reichel, Kühnhackl; Proske, Michaelis, Schütz; Greco, Solow, Bennett; Plachta, Esposito, Heim; Penkin.
- Tore: 1:0 Blank (8:09), 2:0 Van der Linde (11:54), 2:1 Greco (20:45), 2:2 Mattinen (21:20), 2:3 Heim (27:07), 3:3 Blank (32:16), 3:4 Greco (38:30), 3:5 Schütz (48:11), 3:6 Reichel (49:59).
- Schiedsrichter: Christopher Schadewaldt und Zsombor Pálkövi.
- Zuschauer: 6179 (ausverkauft).
- Strafminuten: Augsburg 13 plus Spieldauer-Disziplinarstrafe gegen Ryan Button - Mannheim 12.
- Nächstes Spiel: Adler - Eisbären Berlin (Freitag, 19.30 Uhr).
Mit der Pausensirene erwies Ryan Button den Hausherren einen Bärendienst. Der Panther-Verteidiger ließ sich zu einem Stockschlag gegen den Kopf von Adler-Stürmer Solow hinreißen und erhielt dafür zurecht eine Spieldauer-Disziplinarstrafe. Die Mannheimer starteten also mit einer fünfminütigen Überzahlsituation ins zweite Drittel und nutzten dies zum Ausgleich. Anthony Greco fälschte einen Schuss von John Gilmour ab (21.), Nick Mattinen traf mit einem Direktschuss zum 2:2 (22.) – zwischen beiden Toren lagen gerade einmal 35 Sekunden.
Kristian Reichel (23./26.) hätte das Spiel sogar komplett drehen können, Maximilian Heim holte dies nach. Der 21-Jährige fälschte einen Schuss von Leon Gawanke sehenswert ab, nun lagen die Adler mit 3:2 vorn (28.). Das Eakins-Team schien die Partie im Griff zu haben, doch nach einer Unachtsamkeit kassierte es das 3:3. Solow ließ Madison Bowey ziehen, vor dem Tor setzte sich Blank energisch durch und feierte seinen Doppelpack (33.).
Den nächsten Wirkungstreffer landeten dann wieder die Adler. In Unterzahl nahm es Bennett mit gleich zwei Augsburgern auf. Er behauptete sich gegen Thomas Schemitsch und Cody Kunyk, passte vor den Kasten, wo er in Greco einen genauso dankbaren und treffsicheren Abnehmer fand. 4:3, wieder hatten die Adler den Schnabel vorn (39.).
Mit einem Doppelschlag erhöhen Schütz und Reichel auf 6:3
„Wir müssen jetzt da weitermachen, wo wir aufgehört haben“, forderte Heim für den Schlussabschnitt. Seine Teamkollegen setzten diese Vorgabe um. Bis auf wenige Ausnahmen kontrollierten die Mannheimer das Spiel. Und dann schlug einer zu, der bereits am Freitag zweimal eingenetzt hatte: Justin Schütz zeigte beim Tor zum 5:3 für die Adler (49.), dass er nicht viele Chancen braucht.
Augsburg lag am Boden, Mannheim ließ die Panther nicht mehr aufstehen. Mit einem Treffer für das Kuriositätenkabinett machte Kristian Reichel das halbe Dutzend voll. Hinter dem Tor stehend, schlug er den Puck gegen die Bande. Von dort sprang er vor den Kasten, Jones ließ ihn passieren (50.). Diese 6:3-Führung brachten die Adler souverän über die Zeit.
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