Tischtennis - Verbandsligist bezwingt im Finale den Badenligisten TTG Neckarbischofsheim mit dem Oberlaudaer Michael Frey in dessen Reihen knapp mit 4:3

Niklashausen ist Badischer Pokalmeister

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Sie holten für den SV Niklashausen mit der badischen Pokalmeisterschaft den bisher größten Erfolg in der Vereinsgeschichte (von links): Kacper Malinowski, Dariusz Szlubowski und Krzysztof Malcherek.

© Gerold

In Großsachsen bei Weinheim an der Bergstraße wurden die Spiele um den Verbandspokal 2014 des Badischen Tischtennis Verbands ausgetragen. Dieser Wettbewerb wird von den Mannschaften bestritten, die unterhalb der Oberliga angesiedelt sind. Die so ermittelten Pokalsieger aller Tischtennis-Verbände Deutschlands spielen dann Ende Mai in Frödenberg/Ruhr die Deutschen Pokalmeisterschaften aus.

In den Spielen um die badische Pokalmeisterschaft trafen die Pokalsieger der vier badischen Tischtennis-Regionen aufeinander, darunter auch das Verbandsliga-Team des SV Niklashausen). Die gegnerischen Teams waren der Badenligist TTG Neckarbischofsheim sowie die Verbandsligisten TTG Kleinsteinbach/Singen und TTV Weinheim/West.

Die Akteure der TTG Neckarbischofsheim schlagen schon seit vielen Jahren in der Badenliga (eine Klasse über der Verbandsliga) auf und wurden daher auch als die Favoriten dieses Turniers gehandelt. Außenseiterchancen wurden dann aber auch schon den Tischtennis-Assen des SV Niklashausen zugetraut, da die Taubertäler von Position eins bis drei sehr gut besetzt sind und Pokalmannschaften eben nur aus drei Spielern bestehen. Im Ligabetrieb treten die Teams dagegen jeweils mit sechs Spielern an.

Die Auslosung ergab zunächst die beiden Halbfinalbegegnungen SV Niklashausen - TTG Kleinsteinbach/Singen und TTG Neckarbischofsheim - TTV Weinheim/West. Die drei SVN-Spieler Krzysztof Malcherek, Kacper Malinowski und Dariusz Szlubowski starteten furios in dieses Halbfinale. Nach den ersten drei Einzeln führten sie schon deutlich mit 3:0. Besonders bemerkenswert war dabei der Auftritt von Szlubowski, der den gegnerischen Spitzenspieler Dejan Dujakovoc mit 3:0 Sätzen förmlich deklassierte. Zwar verloren Malcherek/Malinowski ihr Doppel, doch Malcherek holte anschließend mit einem knappen 3:2 über Dujakovic den Siegespunkt zum 4:1 für den SVN.

Parallel dazu gewann auch die TTG Neckarbischofsheim ihr Halbfinale ebenfalls mit 4:1, so dass es zum "Traum-Finale" zwischen dem SV Niklashausen und der TTG Neckarbischofsheim kam. Hier wollten die Schützlinge von SVN-Trainer Bernhard Gerold zeigen, dass sie durchaus schon in der Lage sind, auch mit Badenliga-Teams mitzuhalten. Auf der anderen Seite wollten die Mannen der TTG dem Underdog die Grenzen aufzeigen.

Die Begegnung verlief dann extrem spannend. Zunächst konnte Malcherek den in Oberlauda beheimateten Youngster der TTG, Michael Frey, mit einem klaren 3:0 besiegen. Danach musste Szlubowski die Überlegenheit von Milan Kacnik anerkennen. Im dritten Einzel erspielte Malinowski in einem hart umkämpften 3:2-Sieg über Felip Pindura die 2:1-Führung für den SVN. Malcherek /Malinowski mussten eine - wenn auch knappe - 2:3-Doppelniederlage gegen Kacnik/Seel zum Zwischenstand von 2:2 hinnehmen.

"Wir werden zwei der noch ausstehenden drei Einzel gewinnen", redete Gerold jetzt beinahe beschwörend auf seine Spieler ein. Malcherek trug seinen Anteil hierzu bei. In einem dramatischen 3:2 bezwang er seinen Kontrahenten Kacnik. Malinowski fand dagegen gegen Frey nie zu seinem gewohnt druckvollen Spiel und musste sich dem Abiturienten aus Lauda mit 1:3 überraschend geschlagen geben.

Doch anschließend zeigte Szlubowski, dass er seine Nerven im Griff hat. Mit einem spektakulär und teilweise aus der Halbdistanz erzielten 3:1-Erfolg über Pindura erlöste der Routinier des SVN seine Mitspieler, seinen Trainer und die an die Bergstraße mitgereisten Schlachtenbummler vom "grausam spannenden" Spielverlauf dieses Finales.

"Wir sind stolz darauf, den Badischen Tischtennis-Verband, unseren Tischtennis-Bezirk und den SV Niklashausen bei den Deutschen Pokalmeisterschaften vertreten zu dürfen", bekundete der erleichterte Bernhard Gerold nach dem Spiel. Und Peter Ries, Vorsitzender des SV Niklashausen, ergänzte: "Das ist der bisher größte Erfolg des SVN. Das kleine Tischtennisdorf Niklashausen betritt in Frödenberg nun erstmals die nationale Ebene". bg

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