Bei den erstmals ausgetragenen „TT Finals“ des deutschen Tischtennisbunds in Erfurt wurden unter anderem auch der neue Deutsche Meister in der Altersklasse Jungen U15 gesucht. Wie im Vorjahr sicherte sich Jannis Würzberger vom FC Külsheim durch seine guten Ergebnisse während der Saison eines der begehrten Tickets für die Titelkämpfe.
Ausgehend von seinem Platz in der TTR-Punkterangliste waren die Chancen auf ein erfolgreiches Abschneiden nicht gerade hoch einzuschätzen, aber die Ergebnisse der letzten Turniere auf Bundesebene stimmten alle Beteiligten doch recht zuversichtlich.
Den Einstieg ins Turnier bildeten die Mixed- und Doppelkonkurrenzen. Sowohl im Mixed mit Partnerin Milla Pardela (TSV Korntal) als auch im Doppel mit Abwehrkollegen Matthis Kassens aus Niedersachsen musste sich die aktuelle Nummer 1 des Aufsteigers in die badische Verbandsklasse Nord bereits in der ersten Runde aus dem Wettbewerb verabschieden.
Am weiten Meisterschaftstag begann die Einzelkonkurrenz und auch hier verlief Würzbergers Einstieg in die Konkurrenz denkbar schlecht für den Landeskaderspieler. Gegen den favorisierten Jia Yuan Zhang aus Hamburg gab es gleich am Morgen eine deftige 0:3-„Klatsche“.
Somit war direkt klar, dass im nächsten Match gegen den leicht stärker einzuschätzenden Kazuto Itagaki unbedingt ein Sieg her musste, um ein erneutes Vorrunden-Aus zu verhindern. In diesem vorentscheidenden Spiel erhöhte sich der Druck auf Würzberger nochmals, als der erste Satz mit 8:11 verloren ging. Es muss dann wohl etwas Wirkungsvolles gewesen sein, was Landestrainer Andreas Dörner seinem Schützling in der Satzpause mit auf den Weg gegeben hatte, denn fortan lief es. Glatt mit 11:6, 11:5 und 11:7 wurde der Gegner aus Bayern in den nächsten Sätzen bezwungen.
Das letzte Vorrundenspiel gegen einen Spieler aus Nordrhein-Westfalen wurde souverän mit 3:0 gewonnen. Der Sprung in die erste Hauptrunde war somit geschafft. Das war auch das wichtigste Ziel. Nun konnte Würzberger befreit aufspielen und er setzte sich im ersten K.o.-Spiel mit 3:1 gegen Tim Toetz aus Sachsen-Anhalt durch.
Das Vorrücken ins Achtelfinale war zwar bereits mehr als das „Soll“, doch der Abwehrspezialist hatte sich für den dritten Turniertag noch etwas mehr vorgenommen. In der Runde der letzten 16 (ab jetzt über vier Gewinnsätze) wartete erneut ein Spieler aus Bayern auf ihn. Der auf Nummer 3 gesetzte Noah Heidemann vom TV 1879 Hilpoltstein gewann den ersten Satz, fand jedoch in der Folge kein entscheidendes Mittel gegen seinen Konkurrenten aus dem badischen Frankenland. Relativ deutlich gewann Würzberger die nächsten vier Sätze in Serie zog völlig verdienten ins Viertelfinale ein.
Gegen den Viertelfinalgegner war für Jannis Würzberger in der Vergangenheit noch nie etwas zu holen gewesen. Dementsprechend gedämpft waren die Erwartungen der mitgereisten Fans und Betreuer. Mit deutlichem Abstand gingen dann auch gleich die ersten beiden Sätze an Samuel Kuhl, ebenfalls Bayern. Doch ohne Gegenwehr „abgeschossen“ zu werden, das wollte Würzberger offensichtlich nicht. Mit 11:7 holte er sich den dritten Satz. Nach zwei abgewehrten Satzbällen holte sich Samuel Kuhl dann den vierten Satz, doch Würzberger gab nicht auf. Er gewann den fünften Satz mit 11:6 und verkürzte damit auf 2:3. Auch der sechste Satz verlief spannend, doch am Ende konnte sich der spätere Vizemeister vom TSV Starnberg noch mal steigern und holte sich mit 11:8 den 4:2-Sieg.
Der Einzug ins Viertelfinale bei einer deutschen Meisterschaft als bester Akteur aus Baden-Württemberg ist ein erneuter Meilenstein in der Erfolgsgeschichte Jannis Würzberger. Damit qualifizierte sich der 14-Jährige auch direkt zum ersten DTTB-Ranglistenturnier Top-48 im Herbst. chbe
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