Fußball

Weshalb sich Trainer Schenker von der Schlussphase nicht blenden lässt

Der FSV Hollenbach verliert zum Oberliga-Auftakt 2:3 gegen SV Oberachern trotz Aufholjagd. Reinhard Schenker ist unzufrieden.

Von 
Herbert Schmerbeck
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Das Bild täuscht: Nicht der SV Oberachern hechelte die meiste Zeit hinterher, sondern der FSV Hollenbach - und verlor somit verdient 2:3. © Herbert Schmerbeck

FSV Hollenbach - SV Oberachern 2:3

Hollenbach: Purtscher, Engelmann, Schülke (74. Wink), Jonas Limbach, Faßbinder (46. Breuninger), Felix Limbach (77. Henning), Scherer, Specht, Schiek, Dörr (77. Music), Knapp.

Oberachern: Redl, Fritz, Sheron, Zwick, Stefotic (77. Burkart), Güzelcoban (66. Hauser), Gueddin (84. Gjuraj), Huber, Recht (68. Weiß), Bauer (61. Mörmann), Scherer.

Tore: 0:1 (3.) Luca Fritz, 0:2 (29. Elfmeter) Marin Stefotic, 0:3 (72.) Luca Fritz. 1:3 (89.) Hannes Scherer, 2:3 (90.) Inas Music. - Schiedsrichter: Daniela Kottmann. - Zuschauer: 350.

Der FSV Hollenbach hat am Samstag in der Fußball-Oberliga Baden-Württemberg gegen den SV Oberachern eine 2:3-Niederlage hinnehmen müssen. Trotz einer engagierten Aufholjagd in den Schlussminuten reichte es am Ende nicht mehr zum Ausgleich. „Ich werde mich von unseren beiden Toren aber auch nicht täuschen lassen“, sagte ein verärgerter Trainer Reinhard Schenker. „Das war ein hochverdienter Sieg. Wir haben uns viel vorgenommen, haben in der ersten Halbzeit aber fast alles vermissen lassen.“

Die Hollenbacher zeigten viel Respekt, wirkten phasenweise fast schon ängstlich. „Wir wollten aggressiv sein, wir wollten hoch anlaufen, den Gegner unter Druck setzen und dann schnell auch nach vorne spielen. Das haben wir überhaupt nicht geschafft“, sagte Schenker. „Wir haben vorne Kopfballduelle verloren, haben hinten Kopfballduelle verloren, sind nicht in die Zweikämpfe gekommen. „Wir waren in allem irgendwie schlechter.“ Dazu kamen viele leichte Abspielfehler.

Die Gäste aus Oberachern gingen früh in Führung: Bereits in der 3. Minute traf Luca Fritz nach einer Hereingabe zur 1:0-Führung. In der Folge blieb Oberachern das spielbestimmende Team, Hollenbach tat sich zunächst schwer in der Offensive. Nathan Recht scheiterte in der 15. Minute mit einem Distanzschuss an der Latte.

Wider der Fußball-Logik: Der Gefoulte schießt selbst

Der FSV kam ab der 20. Minute besser ins Spiel, konnte aber vor dem Tor weiterhin keine klare Chance nutzen. In der 25. Minute erhöhte Oberachern durch einen Foulelfmeter auf 2:0 – Marin Stefotic war im Strafraum zu Fall gekommen und verwandelte selbst sicher. Kurz vor der Pause verhinderte Nico Purtscher das mögliche 0:3.

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich Hollenbach aktiver und kam durch Felix Limbach (59.) und Hannes Scherer (62.) zu ersten gefährlichen Abschlüssen. Doch Oberachern blieb effizient: Fritz traf in der 71. Minute zum 3:0. Die Schlussphase gestaltete sich turbulent. Erst verkürzte Scherer per Kopf auf 1:3 (89.), kurz darauf traf Inas Music zum 2:3 (90.). In der Nachspielzeit verfehlte Niklas Breuninger per Kopf nur knapp den möglichen Ausgleich.

Für Diskussionen sorgte die letzte Spielszene: Nach einem Foul in der Hollenbacher Hälfte wollte der FSV einen schnellen Freistoß ausführen, doch Oberacherns Nico Huber blockte die Ausführung. Schiedsrichterin Daniela Kottmann unterband die Wiederholung – der Abpfiff folgte unmittelbar. Eine Belohnung für den eigentlichen Übeltäter. Hollenbach haderte anschließend mit dem Spielende. „Dann ist halt auch fraglich, wenn die Schiedsrichterin da den Freistoß abpfeift. Entweder pfeift sie halt ab nach dem Foul, dann ist okay, aber erst mal zehn, 15 Sekunden warten, dann wird einer angeschossen und dann pfeift sie ab, das passt nicht, aber an der Niederlage waren wir selbst schuld.“

Trotz der Aufholjagd bleibt der FSV Hollenbach damit ohne Punkte. Oberachern überzeugte vor allem in der ersten Hälfte mit Tempo und Effizienz. „Ich habe meine Mannschaft wirklich nicht wieder erkannt und ich habe es auch überhaupt gar nicht kommen sehen, weil ich wirklich sehr zufrieden war mit der Vorbereitung. Auch mit der Intensität in der Vorbereitung“, meinte Schenker. Vom Gästetrainer gab es für den Auftritt am Ende noch lobende Worte. „Ein Kompliment an den Gegner, der auch nach unserem 3:0 nie aufgegeben hat und dann auch nochmal so zurückkommt“, sagte SVO-Trainer Fabian Himmel. „Wir waren die erste Halbzeit sehr dominant. Wir müssen sogar noch das dritte Tor machen. Nach der Halbzeit macht Hollenbach dann enorm Druck. Wir waren etwas schläfrig, haben aber zumindest noch halbwegs anständig verwaltet. Über die letzten zehn Minuten spreche ich lieber nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch so viele Nerven brauche. Aber wir freuen uns riesig, am ersten Spieltag so ein Ergebnis erzielt zu haben. Das ist natürlich schon sehr positiv.“

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