Wenige Tage vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg II (Samstag, 13. September, 14 Uhr) hat Regionalligist FC Würzburger Kickers seinen Kader noch einmal mit zwei Neuzugängen aufgerüstet. Neben Ex-Bundesligaspieler Philipp Ochs (wir berichteten bereits ausführlich) haben die Kickers auch noch Dion Berisha verpflichtet. Damit hat der Klub auf die personellen Engpässe der vergangenen Wochen reagiert.
Der 22-jährige in Lyon geborene Offensivspieler (Rechtsaußen) Dion Berisha bringt trotz seines jungen Alters bereits Erfahrungen aus verschiedenen Stationen im deutschen Profifußball mit. Seine fußballerische Ausbildung begann bis 2016 bei Schwaben Augsburg. Danach durchlief er die Jugend beim FC Augsburg, ehe er 2023 zum FC Bayern München II wechselte. Nach einer Saison in der Regionalliga zog es ihn 2024 in die 3. Liga zu Rot-Weiß Essen. In der Rückrunde der vergangenen Spielzeit sammelte er zudem Spielpraxis beim Südwest-Regionalligisten SGV Freiberg. Parallel dazu kam er zu mehreren Einsätzen der kosovarischen U21-Nationalmannschaft.
„Mit Dion Berisha gewinnen wir einen jungen, flexiblen Offensivspieler, der mit seiner Vielseitigkeit – sowohl auf dem Flügel als auch im Zentrum – optimal in unser Spielsystem passt“, sagt Kickers-Sportdirektor Sebastian Neumann.
Sind die Kickers jetzt gerüstet für den Herbst? Wir werfen einen Blick auf alle Mannschaftsteile der Elf von Cheftrainer Marc Reitmaier.
Tor: Johann Hipper unumstritten
In der vergangenen Saison kam der gebürtige Münchner Johann Hipper auf 16 Einsätze für die Würzburger Kickers, blieb in der „Hackordnung“ allerdings die Nummer 2 hinter Vincent Friedsam. Seit Friedsams Kreuzbandriss ist Hipper jedoch die neue Nummer 1 der Kickers. Sein Vertrag wurde im Sommer verlängert. Das Vertrauen zahlte er bis dato mit soliden Leistungen zurück. Hipper spielte auch alle Partien im Toto-Pokal. Daher ist es auch schwer zu beurteilen, ob Torhüter Nummer 2, Nick Guttenberger, im Fall der Fälle ein adäquater Ersatz wäre. Fazit: Hipper gehört zu den besten Keepern der Regionalliga Bayern.
Abwehr: Viel Erfahrung und Qualität ganz hinten
Bis zum siebten Spieltag galt die Viererabwehrkette der Kickers, mit bis dahin nur zwei Gegentreffern, als das Prunkstück. Dann hagelte es im Augsburg-Spiel (nach 3:0-Führung) auf einmal vier Gegentreffer. Letztlich ist die Kette dann personell dennoch über jeden Zweifel erhaben – mit drei Zweitliga-erprobten Spielern (Luke Hemmerich rechts, Daniel Hägele in der Mitte und Peter Kurzweg links). Auch Stamm-Innenverteidiger Ebrahim Farahnak zeigt bis dato in aller Regel zuverlässige Leistungen, ebenso Backup Marius Uhl, der mit zwei Treffern auch schon Offensiv-Qualitäten unter Beweis stellte. Sein Können noch nicht unter Beweis stellen konnte Neuzugang Liam Omore. Der Rechtsverteidiger verletzte sich in der Vorbereitung und fällt bis auf Weiteres aus. Fazit: Spielen die Kickers als Team kompakt, ist die Viererabwehrkette ein verlässliches Bollwerk.
Mittelfeld: Spielmacher Zejnullahu nicht zu ersetzen
Das ist vielleicht der fragilste Mannschaftsteil der vergangenen Wochen. Bei der 0:1-Niederlage in Aubstadt am sechsten Spieltag gab es die erste Saisonniederlage überhaupt. Coach Reitmaier konnte damals in seinem favorisierten 4-3-3-System wegen Verletzungen und Sperren nur zwei etatmäßige Mittelfeldspieler aufbieten. Das brachte die Statik des Kickers-Spiels spürbar ins Wanken. Viel hängt von Spielmacher Eroll Zejnullahu ab, der als einziger Spieler im Mittelfeld nicht eins zu eins ersetzt werden kann. Beim 1:0-Auswärtssieg am vergangenen Wochenende gegen Viktoria Aschaffenburg musste der 30-Jährige verletzt ausgewechselt werden. Die genaue Diagnose steht noch aus, allerdings wird er gegen Nürnberg sicher fehlen. Auf „unbestimmte Zeit“ fehlt auch „Sechser“ Dominic Schmidt nach seiner Knie-Operation. Tim Kraus und Dominik Meisel spielen bis dato eine grundsolide Saison, für Neuzugang Batuhan Gögce geht die Saison nach seiner einmonatigen Verletzungspause quasi jetzt erst richtig los. Fazit: Das Mittelfeld ist nach Schmidts-Ausfall zu dünn besetzt. Die Kickers-Fans müssen hoffen, dass Zejnullahu fit durch den Herbst kommt.
Angriff: Von der Bank muss mehr kommen
Die Torquoten lassen sich sehen: Tarsis Bonga und Jermain Nischalke trafen in der Liga jeweils viermal. Die restlichen Angreifer allerdings kein einziges Mal. Vor allem von der Bank (Maximilian Fesser, Patrick Hofmann) kam bei den Spielen der Kickers bis dato zu wenig. Würzburg hat noch kein einziges „Joker“-Tor erzielt. Überhaupt traf die Reitmaier-Elf erst einmal in der Schlussphase. Das ist zu wenig. Als Spitzenteam gilt es, auch noch spät im Spiel dem Gegner zuzusetzen. Damit das besser gelingt, hat sich der FWK nun auf den offensiven Außenbahnen mit dem gebürtigen Wertheimer Philipp Ochs (der allerdings auf der linken Seite auch defensiver eingesetzt werden kann) und dem Ex-Bayern-Nachwuchsspieler Dion Berisha verstärkt. Fazit: Kommen die beiden Nachverpflichtungen in Form, wird das die Kickers-Offensive auf ein neues Level heben.
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