155 Teilnehmer von 102 Vereinen unterschrieben auf der Anwesenheitsliste beim Abschluss-Staffeltag des neuen Fußballbezirks Franken bei der TSG Heilbronn. Nach der ersten Saison im neuen Bezirk Franken „war dies eine überragende Beteiligung“, sagte der Bezirksvorsitzende Hartmut Megerle. Einstimmig wurden die Staffelleiter entlastet und gewählt. Klar ist auch, dass der Abschluss-Staffeltag im nächsten Jahr am 3. Juli 2026 beim SV Mulfingen stattfindet.
Nach nicht einmal 90 Minuten war der Staffeltag der Premierensaison im Fußballbezirk Franken beendet. Das überraschte selbst den Bezirksvorsitzenden Hartmut Megerle. Er und sein Team hatten einige Rückfragen mehr seitens der Vereine erwartet – sowohl zur abgelaufenen Runde als auch zu den zukünftigen Plänen. Die insgesamt ruhige und konstruktive Atmosphäre unterstrichen Megerles Worte bei seiner Begrüßung: „Es war nicht immer einfach. Für euch nicht, für uns nicht. Aber wir haben das ganz gut hinbekommen, auch wenn es noch Baustellen gibt. Ich fand, es war eine sehr gute Zusammenarbeit.“ Dabei muss berücksichtigt werden, dass der neue Bezirksvorstand nur wenig Zeit hatte, die Saison vorzubereiten. „Wir müssen noch mehr zusammenwachsen“, sagte Megerle. „Wir müssen weitermachen – dann kann es ein Erfolgsmodell werden. Auch wenn es noch einige Baustellen gibt.“
In diesem Punkt sind die Vereine gefragt
Für seinen Bericht fasste sich Megerle kurz. Doch eines lag ihm besonders am Herzen: ein Appell zu einem ordentlichen Verhalten auf den Sportplätzen. „Ein Punkt stört mich immens“, erklärte Megerle. „Die hohe Zahl an Spielabbrüchen und Sportgerichtsurteilen – sowohl bei den Aktiven als auch im Jugendbereich. Es kann nicht sein, dass einem anderen der Zahn ausgeschlagen wird. Und das in einem Kreisligaspiel, in dem es um nichts ging.“ Auch schwere Beleidigungen auf dem Platz kritisierte er deutlich: „Hier sind die Vereine gefragt, das zu unterbinden – besonders bei Gewalt, Rassismus oder verbalen Entgleisungen. So etwas hat auf dem Sportplatz nichts verloren. Die Vereine müssen notfalls die betreffenden Personen direkt ansprechen“, forderte Megerle .
Ein zentrales Thema war der Spielbetrieb – insbesondere die zukünftige Struktur. Die kommende Saison soll noch im gewohnten Format stattfinden. Ab der Saison 2026/27 plant der Bezirksvorstand jedoch eine Reform: Die Vereine der Kreisligen A und B sollen künftig gepoolt werden. Das bedeutet, die Kreisligen B sind nicht mehr fest einer bestimmten Kreisliga A zugeordnet. Nach der Relegation kommen alle Vereine in einen gemeinsamen Pool und werden anschließend nach regionalen Gesichtspunkten neu eingeteilt. So kann es von Jahr zu Jahr zu Veränderungen in der Ligazugehörigkeit kommen. „Es wird keinen großen Unterschied machen, aber wir sind flexibler und könnten individuelle Wünsche besser berücksichtigen“, so Bezirksspielleiter Danny Kapell. „Das wäre die fairste Lösung für alle.“ Beispielsweise hätte der Abstieg vieler Bezirksligisten, die der A1 zugeordnet sind, nicht zwangsläufig zu einem verstärkten Abstieg in einer der A-Klassen führen müssen. Auch in der kommenden Saison müsste es keinen verschärften Abstieg geben, obwohl die Sollzahl an Mannschaften überschritten ist. „Die Mannschaften steigen einfach in den Pool auf oder ab“, erläuterte Kappel. Damit würde auch das Problem gelöst, dass der A1 drei B-Ligen zugeordnet sind – was bislang zu einem zusätzlichen Absteiger führte, im Vergleich zu den anderen beiden A-Ligen, denen nur zwei B-Klassen zugeordnet sind.
Mehr Regionalität bei den Schiedsrichtern
Von den Vereinen kam der Vorschlag, Schiedsrichter möglichst regional einzusetzen, um die Kosten gering zu halten. Schiri-Obmann René Fröschle versprach, dass dies für die kommende Saison – soweit möglich – berücksichtigt werde. Aufgrund der knappen Vorbereitungszeit vor der vergangenen Spielzeit habe man den Fokus bei der Einteilung vor allem darauf gelegt, dass überhaupt jedes Spiel besetzt werden konnte. Die wichtigste Regeländerungen betrifft die Torhüter: Diese dürfen den Ball künftig nur noch acht Sekunden in der Hand halten. Der Schiedsrichter zählt, nachdem der Torwart den Ball gesichert hat, leise bis drei, danach folgt ein Fünf-Sekunden-Countdown, den er auch mit den Fingern anzeigt. Spielt der Torhüter den Ball innerhalb dieser Zeit nicht ab, gibt es einen Eckball für die gegnerische Mannschaft. In der Jugend erfolgen ebenfalls Änderungen: Statt Zeitstrafen kommen in dieser Saison Gelb-Rot-Verwarnungen zum Einsatz. Diese ziehen allerdings keine Sperre für das nächste Spiel nach sich.
Ein großes Problem ist weiterhin der Reservespielbetrieb. Nur 33 Mannschaften haben gemeldet. Daher ist ein staffelübergreifender Spielbetrieb notwendig, was längere Fahrtwege mit sich bringt und die Möglichkeiten erschwert, dass die Reserve vor der ersten Mannschaft spielt. Zwei Varianten wurde den Vereinen zur Abstimmung übersandt, die Rückmeldungen müssen bis zum 20. Juli erfolgen.
Folgende Personen sind auf Vorschlag des Bezirksvorstands zu Staffelleitern gewählt worden: Danny Kapell (Bezirksliga / Pokal Herren), Uli Friedenauer (A1 / B1 / B3), Bernhard Nied (A2 / B4 / B5), Franz Schmitt (A3 / B6 / B7), Benjamin Kotsis (B2), Hartmut Megerle (Reserven).
Der Bezirkspokal startet am Samstag 16. August und wird von Runde eins bis Runde drei in den alten Bezirksgrenzen gespielt, ab Runde vier über den gesamten Bezirk. Die Verbandsrunde startet am Sonntag, 24. August.
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