Tischtennis (Plus Video)

Inmitten der europäischen Nachwuchs-Elite

Levin Würzberger und Svenja Hepp von der Tischtennisakademie Külsheim bei den inoffiziellen Jugend-Europameisterschaften am Start.

Von 
Christian Behringer
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Svenja Hepp gewann bei den inoffiziellen Europameisterschaften des Jahrgangs 2014 insgesamt zehn Partien. © Armands Spagis

Die europäische Tischtennis-Nachwuchselite traf sich im elsässischen Schiltigheim zu den Euro-Mini-Champs, dem sicherlich bedeutendsten Turnier für Kinder der Jahrgänge 2014 und jünger auf dem Kontinent. Man kann den Wettkampf getrost auch als inoffizielle Europameisterschaft bezeichnen. Rund 30 Nationen waren vertreten. Die Konkurrenz war damit so stark wie selten zuvor. Für Deutschland am Start waren Levin Würzberger und Svenja Hepp von der Tischtennisakademie Külsheim, die beide eine beeindruckende Visitenkarte auf internationalem Parkett abgaben.

Großer Kämpfer mit Lospech

In der Jungen-Konkurrenz des Jahrgangs 2014 traten sage und schreibe 128 Teilnehmer an. Für Levin Würzberger ging es zunächst durch zwei Gruppenphasen. In der Phase 1 kam er souverän mit einer 3:0-Siegbilanz als Gruppensieger weiter. In der zweiten Phase gab es für Levin Würzberger dann einen Sieg und zwei Niederlagen, als Gruppendritter kam er dennoch weiter. In seiner Gruppe hatte er sehr starke Gegner, unter anderem den späteren Bronze-Medaillengewinner aus Frankreich.

Am nächsten Tag standen dann die entscheidenden Gruppenphasen an. In der dritten Phase ging es dann gegen die Nummer 1 der Setzliste. Gegen den Ukrainer lieferte Levin Würzberger sein vielleicht bestes Match. Nach 1:1 Sätzen führte er im nächsten Satz bereits mit 9:4, ehe er unglücklich mit 1:3 unterlag. Bemerkenswert war, dass der Ukrainer nach dem Satzverlust gegen den Külsheimer bis ins Finale keinen weiteren Satz verlor. Am Ende stand für ihn die Silbermedaille. Im zweiten Gruppenspiel bewies Levin Würzberger enorme Nervenstärke, drehte einen 0:2-Satzrückstand noch in einen 3:2-Erfolg und erreichte damit Phase 4.

Hier erwischte er wieder ein Hammerlos, denn dieses Mal ging es gegen die Nummer 2 der Setzliste, die wiederum aus der Ukraine kam. Nach einem hochklassigen Schlagabtausch unterlag Levin Würzberger mit 1:3. Zwei Sätze gingen allerdings erst in der Verlängerung verloren. Der Ukrainer sicherte sich später sogar den Titel. Im zweiten Spiel der Gruppe setzte sich Levin Würzberger nach Abwehr von mehreren Matchbällen noch mit 3:2 durch und schaffte damit den Einzug ins Top-32-K.o.-Feld.

In der ersten K.o.-Runde erwischte er abermals ein für ihn bitteres Los, denn er traf erneut auf den Franzosen, der sich Bronze sichern sollte, und verlor trotz ordentlicher Leistung mit 0:3 (9:11, 9:11, 5:11). Danach spielte er in den Platzierungsspielen stark weiter, holte unter anderem einen Sieg in der Trostrunde, als es um die Plätze 17 bis 24 ging und landete am Ende auf Rang 22. Insgesamt bestritt er bei dem Turnier 15 Spiele mit einer Bilanz von 8:7. Bemerkenswert war, dass vier seiner Niederlagen aus Partien gegen spätere Medaillengewinner resultierten. Dies unterstreicht das starke Level, auf dem er spielte.

Souverän ins Top-20-Feld eingezogen

Bei den Mädchen des Jahrgangs 2014 traten 96 Spielerinnen an. Auch auf Svenja Hepp warteten am ersten Wettkampftag zwei Gruppenphasen. Phase 1 und 2 überstand sie makellos: Fünf Spiele, fünf Siege, kein einziger Satzverlust.

Am zweiten Wettkampftag folgte Phase 3. Gegen Elina Hu aus der Schweiz, eine der Titelfavoritinnen, musste Svenja Hepp dabei eine 0:3-Niederlage hinnehmen. Das zweite Spiel gewann sie jedoch souverän mit 3:0, sodass auch sie ins Top-32-K.o.-Feld einzog. Dort traf sie auf eine starke Portugiesin mit prominenter Familiengeschichte im Tischtennis. Svenja Hepp führte in fast jedem Satz, konnte den Vorsprung jedoch nicht ins Ziel bringen und verlor 0:3.

In der anschließenden Runde um die Plätze 17 bis 32 ließ sie dann aber keinerlei Zweifel an ihrem sportlichen Können aufkommen: Vier Spiele, vier Siege, jeweils 3:0 – das war ein eindrucksvolles Statement. Mit einer Gesamtbilanz von 10:2 Siegen beendete Svenja Hepp das Turnier im Vorderfeld und bestätigte eindrucksvoll ihr Potenzial für die kommenden Jahre.

Leistungen sind sehr hoch einzuschätzen

Die Auftritte von Svenja Hepp und Levin Würzberger bei den Euro-Mini-Champs sind sehr hoch einzuschätzen. Beide haben nicht nur internationale Erfahrung gesammelt, sondern sich auch gegen die besten Spielerinnen und Spieler Europas gut behauptet. Während Levin Würzberger trotz schwerer Auslosung den 22. Platz erreichte und dabei fast sogar den späteren Europameister bezwungen hätte, dominierte Svenja Hepp in ihren Platzierungsspielen und zeigte, dass sie in ihrer Altersklasse zu den stärksten Spielerinnen zählt.

Levin Würzberger traf im Elsass auf sehr starke Gegner, schlug sich aber sehr achtbar und hatte am Ende mehr Siege als Niederlagen in seiner Bilanz stehen. © Würzberger

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