Nach einer in weiten Teilen gelungenen Premiere startet der Fußballbezirk Franken in der Saison 2025/26 in seine zweite Spielzeit. Im Vorfeld betonte Hartmut Megerle, seit einem Jahr Vorsitzender des neu geschaffenen Fußballbezirks, seine Erwartungen an die neue Saison: „Ich denke, dass Türkspor und Hollenbach das Zeug dazu haben, die Oberliga zu halten. Das ist auch der TSG Öhringen in der Landesliga zuzutrauen. Die Bezirksliga erwarte ich sehr ausgeglichen. Da wird es vorne wie hinten extrem spannend werden.“
Gleichzeitig hofft Megerle darauf, dass die Verzahnung der Bezirke weiter voranschreitet: „Es ist leider immer noch so, dass von Hohenlohern und Unterländern geredet wird. Daher müssen wir die Verzahnung der beiden Altbezirke noch fördern. Wir müssen dahin kommen, dass wir weiter zusammenwachsen, von uns als Franken reden. Es braucht vielleicht auch noch etwas mehr Kommunikation von unserer Seite. Dafür wollen wir unter anderem unsere Homepage ausbauen und die Arbeit auf Social Media erweitern. Aber das braucht auch alles Zeit.“ Ob das allerdings reicht, um die Vereine endgültig auf einen gemeinsamen Kurs zu bringen, bleibt abzuwarten. Daher betont Megerle auch abschließend: „Ich finde es wichtig, dass die Vereine auf uns zukommen, wenn sie Anliegen haben.“
Bei der Thematik spielen auch die Anfahrtswege der Schiedsrichter eine Rolle. Gerade auch, was die Besetzung in den Kreisligen A und B anging. Dazu äußerte sich Julian Scheidel, Obmann der Schiedsrichtergruppe Bad Mergentheim, wie folgt: „Die große Herausforderung in diesem Bezirk ist sicherlich die extreme Ungleichverteilung der Mannschaften. Runtergebrochen auf unsere Schiedsrichtergruppe bedeutet das, dass im Raum Heilbronn zu viele Spiele und im Raum Bad Mergentheim/Künzelsau zu wenige Spiele zu leiten sind. Das hatte den Nachteil, dass teilweise die Schiedsrichter zu große Anfahrtswege hatten, was einerseits zu Unmut bei diesen führte und andererseits die Vereine teilweise über zu hohe Schiedsrichterkosten klagten. Somit haben wir für die anstehende Saison erneut beratschlagt und ein neues Verteilungskonzept erstellt, in dem die Anfahrtswege der Schiedsrichter nun nur noch in Einzelfällen längere Strecken darstellen und somit für die Vereine im Regelfall diese Kosten auch wieder zurückgehen sollten.“
Trotzdem sieht Scheidel den neuen Fußballbezirk Franken auf einem guten Weg: „Generell hat sich für uns Schiedsrichter nicht allzu viel geändert. Die Zusammenarbeit im Bezirk Franken mit den Schiedsrichtergruppen sowie dem Bezirksvorstand läuft bisher wirklich gut. Man hat gegenseitig ein offenes Ohr füreinander und für aufkommende Themen konnten wir somit bisher immer gemeinsam eine Lösung finden.“
Längere Anfahrtswege? Für Gutknecht kein Problem
Als Meister der Kreisliga A3 Franken geht die SGM Mulfingen/Hollenbach II die neue Herausforderung in der Bezirksliga Franken an. Für die SGM bedeutet dies nun deutlich längere Fahrtstrecken. Denn anstatt nach Bad Mergentheim geht es in Zukunft in das rund 70 Kilometer entfernte Ballungsgebiet Heilbronn. SGM-Trainer Patrick Gutknecht sieht darin aber kein Problem: „Ich freue mich darauf, weil ich wieder andere Vereine und Sportplätze sehe. Eine neue Aufgabe ist immer etwas Schönes.“ Und Vorstand Felix Beck fügt hinzu: „Wir hatten auch schon früher weite Fahrten. Beispielsweise nach Gaildorf.“
Bleibt noch die Frage, wie die SGM Mulfingen/Hollenbach II die neue Spielzeit angehen wird. Dazu betont Patrick Gutknecht: „Man kann sein Glück teilweise auch selbst beeinflussen. Daher wird es wichtig sein, dass wir gut in die Saison kommen. Dann hat man immer die Chance auf einen Flow. Ein Vorteil kann auch sein, dass uns die anderen nicht kennen und vielleicht ein wenig unterschätzen.“
Lange Zeit musste der SV Wachbach in der Saison 2024/25 um den Klassenerhalt in der Bezirksliga Franken bangen. Am Ende sorgte eine starke Rückrunde mit 30 Punkten aus 17 Spielen für den direkten Klassenerhalt. Bereits frühzeitig stellte der SVW die Weichen für die Saison 2025/26. Steffen Markert und Uwe Walter bilden fortan das Trainergespann bei den „Blau-Weißen“. Beide treffen laut eigener Aussage alle wesentlichen Entscheidungen gemeinsam. Personell blieb der Großteil der Mannschaft in Wachbach zusammen. „Mit Achim Feidel und Robin Stier stehen uns zwei menschlich wie sportlich sehr wichtige Spieler nicht mehr zur Verfügung. Achim sucht die Herausforderung als Spielertrainer, Robin pausiert aus privaten Gründen. Darüber hinaus hat sich unser Kapitän und Führungsspieler Simon Kissling im letzten Training der abgelaufenen Saison verletzt und wird uns die gesamte Vorrunde fehlen. Mit Emilio Markert kommt ein körperlich starker Mittelstürmer aus der eigenen Jugend zum Kader der ersten Mannschaft dazu. Der zweite Neuzugang aus der eigenen Jugend ist Roman Schermutzki. Felix Funk, bisher SVW2, hat in den Testspielen überzeugt und ist eine Alternative in der Innenverteidigung. Ebenfalls von der „Zweiten“ Adrian Emmert. Leopold Volkert, aktuell noch A-Jugendspieler, kommt nach einem Jahr beim FSV Hollenbach wieder zu seinem Stammverein zurück. Er und Sebastian Schurk, ebenfalls aktueller A-Jugend-Spieler, haben das Potenzial, mittelfristig den Sprung in die erste Mannschaft zu schaffen. Eine Soforthilfe ist Niko Deisler. Der Torhüter kommt vom TSV Rosenberg als Torspielertrainer und ist gleichzeitig als Backup für Stammtorspieler Jannik Hadamek eingeplant,“ gibt Steffen Markert Einblick in den aktuellen Kader des SV Wachbach.
In der neuen Saison erwartet Markert eine ausgeglichene Bezirksliga Franken: „Wir stellen uns in der Breite auf ein sehr gutes, ausgeglichenes Niveau ein. Wahrscheinlich wird sich wieder die eine oder andere Topmannschaft herauskristallisieren. Gerade im Heilbronner Kreis gab es einige Transfers und damit auch Verstärkungen. Mit Rückblick auf die vergangene Runde denke ich, dass Pfedelbach und Böckingen die Favoritenrolle einnehmen könnten. Bei den Aufsteigern muss man abwarten, wie sie in der für sie neuen Liga Fuß fassen.“ Zu den eigenen Saisonzielen äußert man sich in Wachbach wie folgt: „In der vergangenen Runde konnten wir zum Ende hin nochmal zeigen, wozu wir in der Lage sind, und das stimmt uns absolut positiv. Bleiben wir von größeren Verletzungssorgen verschont, ist das klare Ziel ein gesicherter Mittelfeldplatz.“
Was Davide Dell‘Anna von seiner Mannschaft erwartet
Nach fünfjähriger Zusammenarbeit endete im Sommer das erfolgreiche Kapitel von Sascha Silberzahn als Spielertrainer der SGM Markelsheim/Elpersheim. Nun übernimmt mit Davide Dell‘Anna ein neuer Trainer das Kommando beim Tabellenneunten der Vorsaison: „Nach wie vor ist die Bezirksliga Franken eine sehr attraktive Liga, die Jahr für Jahr konstant stark ist und kaum Schwächen zulässt.“
Dabei hofft man in dem im Taubertal gelegenen Weinort auch wieder auf die Treffer von Angreifer Domenik Wischke (19 Tore). Die personelle Situation der SGM beschreibt Dell‘Anna wie folgt: „Wir haben leider drei Langzeitverletzte und vier Abgänge zu verzeichnen. Dafür haben wir zwei Neuzugänge. Auch werden viele Spieler aus der zweiten Mannschaft integriert und an die Bezirksliga herangeführt.“
Bezüglich der eigenen Saisonziele und der Favoriten betont Dell‘Anna: „Pfedelbach, Böckingen und Sindringen/Ernsbach sind meine Favoriten. Mein Saisonziel ist es zu versuchen, mit einer neu formierten Mannschaft guten, kämpferischen Fußball anzubieten und im Verlauf der Rückrunde die Klasse hoffentlich schnellstmöglich zu sichern.“
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