Fußball

FSV Hollenbach: Was weh tut und was Mut macht

Die Hohenloher treten am Tag der Deutschen Einheit in Essingen, und damit bei einer Überraschungsmannschaft der Oberliga Baden-Württemberg an.

Von 
Herbert Schmerbeck
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Mittelfeldmotor Jonas Limbach wird dem FSV Hollenbach beim Gastspiel am Freitag in Essingen fehlen. © Herbert Schmerbeck

Auf den FSV Hollenbach wartet das zweite lange Wochenende in Serie. Erneut müssen die Oberliga-Kicker schon am Freitag ran – diesmal sogar schon um 14 Uhr. Das Ziel der Reise ist in der Nähe von Aalen, wo der FSV beim TSV Essingen antreten wird und dann den Samstag und Sonntag frei hat.

Die Essinger sind momentan die große Überraschungsmannschaft der Oberliga Baden-Württemberg und belegen nach zehn Spieltagen und beeindruckenden 20 Punkten den dritten Tabellenplatz. Sie starteten furios mit fünf Siegen, erlebten dann zwar eine kleine Durststrecke von vier sieglosen Partien, doch diese beendeten sie am Samstag mit einem nervenaufreibenden 3:2-Erfolg gegen die TSG Backnang. Trainer Simon Köpf lobte die unbändige Mentalität seines Teams: „Wie die Mannschaft immer an sich glaubt und wie viele Rückstände wir schon wett gemacht haben, ist unfassbar. Das zieht sich bislang wie ein roter Faden durch die Saison.“ Der späte 3:2-Siegtreffer dürfte dem Team von der Ostalb nun nicht nur Leichtigkeit und Selbstvertrauen zurückgegeben, sondern auch den kleinen Druck gelöst haben.

Genau diesen Druck müsste man eigentlich bei den Hollenbachern vermuten, die zuletzt zwei Niederlagen kassierten. Doch die Spiele waren gegen die absoluten Spitzenmannschaften der Liga, den VfR Aalen und den VfR Mannheim, und – das ist der entscheidende Punkt – die Leistung stimmte. Das sorgt im Lager des FSV (Platz zehn, zwölf Punkte) für eine gewisse Ruhe.

Trainer Reinhard Schenker zeigte sich trotz der knappen 1:2-Niederlage in Mannheim zufrieden. „Wir waren in der ersten Halbzeit gut im Spiel. In der zweiten Halbzeit hatte ich meine Mannschaft sogar dominant gesehen“, analysierte Schenker. Er räumte zwar ein, dass der Gegner zwei, drei Konterchancen hatte, fand aber: „Insgesamt war ich zufrieden und finde, wir hätten, vor allem aufgrund der zweiten Halbzeit, einen Punkt verdient gehabt.“

Allerdings muss der FSV nun mit personellen Rückschlägen kämpfen. Jonas Limbach verletzte sich in Mannheim und fällt ebenso wie Arne Schülke wegen eines leichten Muskelfaserrisses voraussichtlich zwei bis drei Wochen aus. Die Pause von Felix Limbach dauert schon länger an und er wird sicher noch etwas Zeit brauchen, um wieder fit zu werden. Auch Janis Gesell ging angeschlagen vom Feld, sollte in Essingen aber wohl zur Verfügung stehen. „Trotzdem fehlen uns jetzt zwei mögliche Stammspieler auf der Innenverteidigerposition. Das tut schon weh. Es wird jetzt dünn mit den Optionen“, betont Schenker, lobte aber gleichzeitig Niklas Breuninger, der Limbach in Mannheim gut ersetzt hat. Auch die Formkurve bei Jason Wink zeige wieder nach oben.

Der Hollenbacher Coach erwartet in Essingen ein anderes Spiel als gegen Aalen oder Mannheim. „Es ist nicht die Mannschaft, bei der es in erster Linie über das Spielerische geht“, meint Schenker. Er schätzt Essingen als eine gestandene Oberliga-Mannschaft ein, die durch Kontinuität und punktuelle Verstärkungen gewachsen ist. Ihre Stärken liegen in der sehr guten Verteidigung, einem starken Umschaltspiel und vor allem bei Standardsituationen, woraus sie viele Tore erzielen. „Da müssen wir aufpassen“, warnt der Trainer.

Trotz der momentanen Stärke des Gegners gibt sich Schenker kämpferisch: „Es wird sicher schwer, aber wir sind nicht chancenlos.“ Ein Blick in die Historie macht den Hollenbach-Fans zusätzlich Mut: Von zwölf direkten Duellen konnte der FSV zehn für sich entscheiden.

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