Von außen betrachtet läuft beim FSV Hollenbach alles nach Plan: Platz fünf in der Fußball-Oberliga Baden-Württemberg, zwölf Punkte aus acht Spielen – eine solide Bilanz. Doch der Schein trügt ein wenig. Die Tabelle ist eng gestaffelt, die Liga ausgeglichen wie selten. Der Vorsprung auf Rang 13, aktuell belegt vom 1. Göppinger SV, beträgt gerade einmal vier Zähler. Ausruhen darf sich beim FSV also niemand.
Mit dem jüngsten 4:2-Erfolg gegen Göppingen verlängerte das Team von Trainer Reinhard Schenker seine Serie auf fünf Spiele ohne Niederlage. Doch am kommenden Samstag dürfte der Widerstand deutlich größer werden. Um 15.30 Uhr gastiert mit dem VfR Aalen der aktuelle Tabellenführer in der „Jako Arena“. Die Aalener reisen mit breiter Brust an: Acht Spiele, sechs Siege, zwei Remis – und als einziges Team der Liga noch ungeschlagen. Noch beeindruckender liest sich die Defensivstatistik: Gerade einmal zwei Gegentore ließ die Mannschaft von Trainer Beniamino Molinari bislang zu. Zuletzt setzte sich der VfR im Topspiel gegen den VfR Mannheim mit 1:0 durch und übernahm die Spitzenposition.
Seit Sommer ist der frühere Co-Trainer Molinari Chef an der Seitenlinie, bekam zur neuen Saison zudem fünf, sechs hochkarätige Verstärkungen. Das Konzept scheint voll aufzugehen. „Wir haben eine sehr starke erste Halbzeit gespielt. Waren dominant, mutig und passsicher“, so Molinari. Sascha Maksiomovic traf zur Führung, die Aalen trotz schwächerer zweiter Halbzeit souverän über die Zeit brachte. „Was total beeindruckt, ist die Leidenschaft. Da kämpft jeder für den anderen, Fehler werden gemeinsam ausgebügelt“, lobte der Coach.
Das Personal ist im Vergleich zur Vorwoche unverändert
FSV-Trainer Reinhard Schenker weiß, was auf seine Mannschaft zukommt. „Aalen hat im Vergleich zur letzten Saison das System umgestellt, spielt jetzt mit einer Viererkette statt Fünferkette. Von der Qualität her sind die nochmal stärker einzuschätzen als Göppingen. Die kommen mit Selbstvertrauen.“ Doch auch der FSV hat aktuell keinen Grund, sich zu verstecken. Seit fünf Spielen ungeschlagen, geht man mit gesundem Selbstbewusstsein in das Duell mit dem Favoriten. „Gegen solche Gegner sind erstmal die Basics entscheidend“, betont Schenker. „Gut reinkommen, die wichtigen Zweikämpfe gewinnen – das gibt Sicherheit. Verliert man diese, läuft man oft nur hinterher.“ Dass sein Team genau das kann, zeigte die zweite Halbzeit gegen Göppingen. Zwar sei die erste Halbzeit „ausgeglichen mit leichten Vorteilen für Göppingen“ gewesen, wie Schenker nach Videoanalyse einräumte – „aber mit zunehmender Spielzeit sind wir immer besser geworden.“
Gegen Aalen wird eine nochmalige Steigerung nötig sein. Das Personal bleibt im Vergleich zur Vorwoche unverändert. Der Einspruch gegen die Rotsperre von Jonas Limbach – nach einem umstrittenen Platzverweis gegen Normannia Gmünd – wurde abgewiesen. Schenker zeigte sich enttäuscht: „Da wurde wieder mal der Schiedsrichter geschützt, obwohl er einen Fehler gemacht hat.“ Am Samstag braucht der FSV also nicht nur eine kämpferische Top-Leistung, sondern auch die nötige Cleverness – gegen eine Mannschaft, die bisher kaum Schwächen zeigt. Doch wer Hollenbach zuletzt spielen sah, weiß: Ein Punktgewinn ist alles andere als ausgeschlossen.
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