Aufgalopp auf der Sieboldshöhe: Nur 24 Tage nach dem letzten Spiel der Regionalliga Bayern-Saison 2024/25 startete der FC Würzburger Kickers vor rund 50 Fans im KRE-Sportpark, unter dem neuen Cheftrainer Marc Reitmaier, mit dem ersten Mannschaftstraining in die Vorbereitung auf die Saison 2025/26.
Nach der verkorksten letzten Saison, mit am Ende Platz sechs (nach dem Punktabzug wegen Fan-Ausschreitungen im Derby gegen Schweinfurt) liegt jetzt bereits ein Hauch von Aufbruchstimmung in der Luft.
in ganz besonderer Tag für Marc Reitmaier
Für Marc Reitmaier war es ein ganz besonderer Tag. Unter den Augen seiner Eltern führte er die Mannschaft, bewusst am Eingang, an dem die Fans standen, zum ersten Training der Saison. Der 42-Jährige galt schon in den vergangenen Jahren immer mal wieder als Kandidat auf den Cheftrainer-Posten bei den Kickers. Nun hat es geklappt. Mehr Stallgeruch geht nicht. Reitmaier geht in sein 13. Jahr als „Rothose“. Einst war er Jugendspieler beim FWK, später Spieler der ersten Mannschaft, dann Trainer im Leistungszentrum und jetzt ist er am großen Karriereziel angekommen: Cheftrainer der ersten Mannschaft der Kickers. Seiner Kickers. Schon Vater Gerd, Kickers-Ehrenspielführer, war Cheftrainer am „Dalle“. Nun macht es ihm der Junior gleich. „Es ist ein super Gefühl für mich: Nachhause kommen“, sagte Marc Reitmaier nach der ersten Einheit unter seiner Regie. „Ich freue mich extrem darauf, ich weiß aber auch um die Größe der Aufgabe.“
Es gilt, die Kickers, nach einer enttäuschenden Saison und dem deutlich verpassten Saisonziel Aufstieg, wieder zum Leben zu erwecken. „Wir wollen hart arbeiten und das Bestmögliche herausholen“, kündigt der neue Trainer an. Der A-Lizenzinhaber trainierte zuletzt von 2022 bis 2024 den damaligen Regionalligisten FC 05 Schweinfurt. „Er kennt den Verein und er kennt die Liga“, sagt Sportdirektor Sebastian Neumann über seinen neuen Cheftrainer. „Die Stimmung jetzt ist gelockert, ich freue mich auf das, was kommt“, sagt Neumann zum Auftakt.
Auf dem Platz standen am Mittwoch 14 Feldspieler und zwei Torhüter. Vier Akteure fehlten: Routinier Daniel Hägele hatte noch einen Tag Sonderurlaub, Neuzugang Liam Omore, der noch das Landespokalfinale mit seinem alten Klub FV Illertissen gespielt hat, bekam noch bis Freitag frei, Innenverteidiger Ebrahim Farahnak und Torhüter Johann Hipper fehlten krank.
Mit dabei waren bereits fünf externe Neuzugänge, darunter auch Eroll Zejnullahu, der künftig der Dreh- und Angelpunkt im Offensivspiel der Kickers sein soll. Kurz bevorstehen soll der Transfer von Außenverteidiger Luke Hemmerich vom TSV Aubstadt. Der 27-Jährige stand bereits zwei Mal bei den Kickers unter Vertrag und absolvierte dabei über 50 Spiele in der 2. Bundesliga, 3. Liga und Regionalliga im Würzburger Dress. Noch offen ist der Verbleib von Alexander Winkler, Theo Harz und Fabrice Montcheu aus dem alten Kader. In Richtung 3. Liga verlassen die Kickers dagegen Moritz Hannemann (zu Energie Cottbus) sowie Fabian Wessig und Alem Japaur (beide vermutlich zum SC Verl). Verlängert werden soll noch mit Torhüter Vincent Friedsam, der jedoch noch länger wegen eines Kreuzbandrisses ausfällt.
Geringerer Etat, kleinerer Kader
Drei bis vier Neuzugänge dürfen die Fans noch erwarten, verriet Sportdirektor Neumann am Rande des Trainings. Der Kader soll vergleichsweise klein gehalten. Das liegt auch am geschrumpften Etat. „Wir sind im vierten Regionalliga-Jahr, das darf man nicht vergessen“, erklärt Neumann, warum die finanzielle Ausstattung des Ex-Zweitligisten weiter abnimmt.
Ohnehin soll eine Kehrtwende vollzogen werden. Es soll sich weniger auf die individuelle Klasse der Spieler verlassen werden, sondern viel mehr auf Teamgeist und Fitness. Letztere ließ in der Vorsaison, obwohl die Mannschaft unter Profibedingungen trainierte, mehr als zu wünschen übrig. Das soll unter Reitmaier anders werden. „Man kennt mich, dass meine Mannschaften fit sind. Das ist eine Eigenschaft, die brauchen wir, die körperliche Fitness sind das Fundament“, kündigt er an. Helfen wird ihm dabei der neue Athletiktrainer Alban Ramaj.
In der ausgeglichenen Liga werden Nuancen, unter anderem eben die Fitness, entscheiden, betont Reitmaier. Es soll wieder Fußball gearbeitet werden am „Dalle“. Ein Zeichen dafür ist auch der frühe Trainingsstart. Kein anderer Regionalligist hat seine Mannschaft so früh zum Aufgalopp bestellt.
Am Samstag folgt dann auch bereits das erste Testspiel, beim Landesligisten ASV Rimpar. Vier weitere Tests sind geplant. Anfang Juli ist außerdem ein Trainingslager in der Region angedacht.
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