Fußballkreis Tauberbischofsheim

Die Anzahl der Mannschaften wird immer weniger

Die Zahl der Fußballmannschaften im Kreis Tauberbischofsheim sinkt weiter. Fünf Teams verlassen die Herren-Ligen. TSV Assamstadt steht hoch in der Gunst.

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Paul von Brandenstein
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Die SpG Bobstadt/Assamstadt III und die SpG Balbachtal II sind zwei der insgesamt fünf Teams, die für die neue Saison 2025/26 nicht mehr gemeldet haben. © Corvin Schmid

Es kommt nicht überraschend, sondern es hatte sich während der vergangenen Jahre bereits abgezeichnet: Die Zahl der Mannschaften, die im Fußballkreis Tauberbischofsheim am Spielbetrieb teilnehmen, wird von Jahr zu Jahr geringer. Diese Entwicklung betrifft sowohl den Erwachsenenbereich als auch die Jugendlichen.

Allein in den Herren-Spielklassen auf Kreisebene werden in in der Spielzeit 2025/26 gleich fünf Teams nicht mehr dabei sein, die in der Vorsaison noch auf Punkte- und Torejagd gegangen waren. Es sind dies folgende ehemaligen B-Ligisten: SpG Balbachtal II, SpG Bob-stadt/Assamstadt III, SpG Urphar-LindelbachBettingen, SpG Windischbuch/Schwabhausen III sowie die SpG Gerchsheim II/Unteraltertheim. Letztere bleibt dem aktiven Fußballsport zumindest erhalten, denn sie wechselt den Landesverband und nimmt ab sofort als SG Unteraltertheim II/Gerchsheim II im benachbarten Bundesland Bayern am Spielbetrieb teil.

Der Ortsname Urphar bleibt dagegen dem Fußballkreis Tauberbischofsheim erhalten, denn die Kicker der SSV Mainperle schließen sich gewissermaßen als Juniorpartner den Kickers DHK Wertheim an und laufen dort in der neuen Saison als Kickers DHK Wertheim II/Urphar in der Kreisklasse B, Staffel 1, auf.

Den fünf Team-Abgängen steht immerhin auch ein „Neuzugang“ gegenüber, denn die SV Viktoria Wertheim, die in der vergangenen Spielzeit sowohl mit der ersten als auch mit der zweiten Mannschaft aufgestiegen war, meldet nun sogar eine „Dritte“. Diese tritt ebenfalls in der Kreisklasse B, Staffel 1, an, und zwar unter der Bezeichnung SpG SV Viktoria Wertheim III/Grünenwört. Damit taucht der Ortsname Grünenwört nach mehrjähriger Pause wieder auf der Landkarte des Fußballkreises Tauberbischofsheim auf.

Die immer geringer werdende Anzahl an Mannschaften wirkt sich natürlich arg auf den Spielbetrieb aus – und das bekommen in erster Linie die Mannschaften in der Kreisklasse B zu spüren. In den beiden „untersten“ Staffeln des Fußballkreises spielen in der neuen Saison 2025/26 nur noch 19 Mannschaften – neun in der Staffel 1 und zehn in der Staffel 2.

Schon in der vergangenen Saison wurde festgestellt, dass es sich bei den Teams in den Kreisklassen B um eine sogenannte „Zwei-Klassen-Gesellschaft“ handelt. Das lässt sich an den Abschlusstabellen bestens ablesen. In der Staffel 1 lag zwischen dem Tabellenachten und dem -neunten eine Differenz von stattlichen 19 Punkten nach nur 22 Spieltagen. In der zweiten Staffel war es nicht ganz so extrem, aber auch hier wurde der Unterschied deutlich: Nach nur 20 absolvierten Spielen betrug die Differenz zwischen dem Tabellensiebten und dem -achten elf Punkte.

Dringend reformbedürftig

Dies zeigt, dass die Kreisklassen B im Fußballkreis Tauberbischofsheim dringend reformbedürftig sind. Darin sind sich die Vereine weitgehend einig. Aber man ist nicht ganz auf einer Wellenlänge, wenn es um die Art und Weise der Reform geht. Eine Möglichkeit wäre unter Umständen eine sogenannte „alternative Spielform“.

Die könnte zum Beispiel so aussehen, dass in der B-1 und in der B-2 eine einfache Vorrunde gespielt wird, nach der dann aus den besten Mannschaften eine art „Meisterrunde“ gebildet wird, in der der Aufstieg in die Kreisklasse A ausgespielt wird. Die schlechter platzierten Teams beenden dann die Saison ohne sportliche Ambitionen in einer „Freizeitliga“, in der sie gegeneinander antreten. Im Fußballkreis Mosbach wird dies schon in der jetzt beginnenden Spielzeit als Pilotprojekt getestet. Im Fußballkreis Tauberbischofsheim will man das nun ganz genau beobachten und dann bei einem Außerordentlichen Kreistag im Mai oder Juni 2026 entscheiden, wie man sich selbst in der Zukunft aufstellen wird.

Blicken wir nun im Vorfeld der neuen Saison 2025/26 einmal kurz auf den sportlichen Bereich im Fußballkreis Tauberbischofsheim. Hier ist naturgemäß die Spannung bezüglich der Entwicklung in der Kreisliga am größten. Mit dem TSV Assamstadt, dem TuS Großrinderfeld und dem 1. FC Umpfertal kehren gleich drei Team aus der Landesliga in die höchste Liga auf Kreisebene zurück. Und dieses Trio erhält von den Mitkonkurrenten die meisten Vorschusslorbeeren, wenn es um die Titelfavoriten für die neue Saison geht. Am häufigsten wird hier der TSV Assamstadt genannt. Etwas vorsichtiger ist man dagegen beim TuS Großrinderfeld und dem 1. FC Umpfertal, doch auch hier ist allergrößter Respekt vorhanden.

Außerdem darf man gespannt sein, wie der SV Pülfringen abschneidet. Der wurde in der Vorsaison mit erfrischendem Offensivfußball Vizemeister und hätte um ein Haar auch die Relegation gewonnen. Erst in der Nachspielzeit der denkwürdigen Partie gegen den TSV Billigheim (3:4) ereilte den SVP der späte Aufstiegs-Knockout.

Spannend wird vermutlich auch der Kampf um den Klassenerhalt verlaufen. Da die Kreisliga durch die Teams aus der Landesliga wieder auf 16 Mannschaften angewachsen ist, gibt es in dieser sowie in der Spielzeit 2026/27 jeweils drei Direktabsteiger.

Redaktion Sportredakteur Fränkische Nachrichten Tauberbischofsheim

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