Mittlerweile ist es zu einer Art Kult-Veranstaltung geworden, das Flugplatzrennen in Walldürn, das in diesem Jahr vom 20. bis 22. Juni stattfindet. Es ist gewissermaßen letzte seiner Art, denn weitere Flugplatzrennen gibt es nicht mehr in Deutschland. Bis in die 80-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts war der Tross der Motorsportler in Ermangelung von permanenten Rennstrecken auf die Flugplätze gezogen: Von München über Augsburg, Straubing, Speyer, Mainz, Kassel, Diepolz bis nach Wunstorf. Doch nach dem Bau von neuen permanenten Motorsport-Anlagen in Deutschland und im benachbarten Ausland verschwanden die Flugplatzrennen aus dem Terminkalender.
Fortsetzung der Odenwald-Ring-Rennen
Dass ausgerechnet das Rennwochenende von Walldürn erhalten blieb, verdankt es einem anderen Umstand, schließlich fand die erste Veranstaltung erst 2008 statt, hat also keine Flugplatz-Renntradition aus der Vergangenheit. Dafür gibt es aber die Historie des Odenwaldring-Rennens aus den 1950-er Jahren. Dieses wurde zwar auf den Straßen der Nachbargemeinde Buchen durchgeführt, der zunehmende Straßenverkehr auf der Bundesstraße, die als Rennstrecke herhalten musste, machte eine weitere Durchführung unmöglich. 55 Jahre nach dem Ende der letzten Veranstaltung fand die Auferstehung auf dem Flugplatz in Walldürn statt.
Das Revival, das an das Odenwaldring-Rennen erinnert, wurde auf Betreiben einiger Motorsport-Enthusiasten aus dem Nordbadener Raum organisiert. Innerhalb weniger Jahre wurde die Veranstaltung zum Geheimtipp unter den Motorsportfans. Das hatte besondere Gründe: „Es ist die einzigartige Atmosphäre mit der direkten Nähe zu den Besuchern, weg von der Anonymität der Motodroms“, berichten die Teilnehmer.
Dass es aber keineswegs eine Provinzveranstaltung ist, zeigen die Starterlisten der Vergangenheit: Fahrer aus allen Teilen Europas kommen in das Madonnenland. Besondere Höhepunkte waren der Besuch der mehrfachen Weltmeister Jim Redman, Freddie Spencer, Jan de Vries, Rolf Steinhausen, Werner Schwärzel und nicht zuletzt Dieter Braun. Sie alle waren zu Gast in Walldürn und zeigten sich bei den Präsentationsläufen ihren Fans.
Vorbereitungen laufen auf Hochtouren
Die Vorbereitungen für die diesjährige Veranstaltung laufen bereits auf Hochtouren, muss doch die gesamte Infrastruktur für die 3-Tages-Veranstaltung auf- und abgebaut werden. „Alles muss zeitlich aufeinander abgestimmt sein und angeliefert werden; Strohballen, Absperrgatter, mobile Sanitäranlagen, Energieversorgung und viele Kleinigkeiten mehr. Das ist schon eine organisatorische Höchstleistung“, weiß Manfred John zu berichten. Da helfen einige Clubs aus der Umgebung, wie der Italo-Rennstall Mudau, der MSC Walldürn, MOC Steinfurt, MSC Schefflenz und der veranstaltende AC Schriesheim mit.
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage unter www.klassik-motorsport.com.
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